KI treibt Mitarbeiter in die Entscheidungsmüdigkeit
28.12.2025 - 09:23:12Berichte von Glassdoor und Gartner belegen eine weit verbreitete Erschöpfung am Arbeitsplatz. Paradoxerweise erhöhen KI-Anwendungen die kognitive Belastung, statt sie zu verringern.
Fatigue ist das Wort des Jahres 2025. Neue Berichte von Glassdoor und Gartner bestätigen eine allgegenwärtige Erschöpfung in der Arbeitswelt. Paradoxerweise verschärfen ausgerechnet KI-Tools das Problem: Sie führen zu einer neuen Art der Entscheidungsmüdigkeit.
Das Jahr der „Change Fatigue“
Wer heute auf 2025 zurückblickt, spürt oft kognitive Überlastung. Die „Decision Fatigue“ – der Qualitätsverlust von Entscheidungen nach langen Denkphasen – hat eine neue Stufe erreicht. Glassdoor identifizierte „Fatigue“ als eines der häufigsten Schlagworte in Mitarbeiterbewertungen. Die Nutzung stieg um über 40 Prozent.
Gartner-Daten unterstreichen den Trend: 73 Prozent der HR-Führungskräfte berichten von „Change Fatigue“ in ihrer Belegschaft. Die ständigen technologischen und organisatorischen Veränderungen zehren an den Kräften. Die Ironie: Generative KI sollte entlasten, doch sie erhöht die „Decision Density“. Mitarbeiter müssen nun komplexe KI-Ergebnisse validieren – eine neue kognitive Dauerbelastung.
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Die Last der digitalen Schulden
Ein Haupttreiber ist die „Digital Debt“, die digitale Schuld. Die Flut aus Daten, E-Mails und Meetings überfordert die Verarbeitungsfähigkeit der Menschen. Noch immer verbringen Mitarbeiter rund 60 Prozent ihrer Zeit mit Kommunikation, nur 40 Prozent bleiben für kreative Tiefenarbeit.
Drei Viertel der Wissensarbeiter nutzen zwar KI-Tools, doch die Integration schafft neue Reibungsverluste. Führungskräfte stehen besonders unter Druck: 75 Prozent der Manager fühlen sich überfordert. Sie müssen nicht nur operativ, sondern auch ethisch über KI-Output entscheiden. Die „Entscheidungsmuskeln“ erschlaffen so oft schon am Nachmittag.
Drei Strategien für ein entspannteres 2026
Wie kann die Wende gelingen? Experten setzen auf neue Ansätze jenseits des klassischen Zeitmanagements.
1. „Nudgetech“ für bessere Gewohnheiten
Technologie wird zur Lösung. „Nudgetech“ nutzt KI, um Mitarbeiter sanft zu entlasten – etwa durch automatische Vorschläge, Fokuszeiten zu blockieren oder agendalose Meetings zu kürzen. Das System übernimmt die kleinen Entscheidungen.
2. Psychologische Sicherheit stärken
Entscheidungsmüdigkeit wird durch Angst verstärkt. Nur die Hälfte der Arbeitnehmer fühlt sich sicher genug, um Fehler zuzugeben oder „Nein“ zu sagen. Eine Kultur der psychologischen Sicherheit entlastet von politischen Verhaltensentscheidungen.
3. Radikale Priorisierung
Strukturelle Änderungen zeigen Wirkung. Meeting-freie Tage etablieren sich und reduzieren den ermüdenden Kontextwechsel nachweislich. Ganze Tage für Fokusarbeit schaffen kognitive Ruhe.
Warum die Erschöpfung zum Geschäftsrisiko wird
Die „Great Exhaustion“ ist kein individuelles Problem mehr, sondern ein systemisches. Unternehmen erkennen die wirtschaftlichen Folgen: Höhere Fehlzeiten und sinkende Innovationskraft, wenn Teams nur noch im Überlebensmodus agieren.
Die Diskussion hat sich verschoben. Es geht nicht mehr darum, den Einzelnen resilienter zu machen, sondern die Arbeit kognitiv bewältigbar zu gestalten. 2026 wird zum Jahr der Konsolidierung. Nach dem KI-Hype rücken Kennzahlen wie „Well-being“ und „Cognitive Capacity“ in den Fokus der Führungsetagen.
Die Erkenntnis für das neue Jahr ist klar: Die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ist eine begrenzte Ressource. Sie zu schützen, wird zur professionellen Notwendigkeit.
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