KI-Phishing, Weihnachtseinkauf

KI-Phishing überschwemmt Weihnachtseinkauf 2025

18.12.2025 - 07:11:12

KI-gesteuerte Betrugswellen erreichen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft einen gefährlichen Höhepunkt. Bundesbehörden und Cybersicherheitsforscher warnen vor einer perfiden Mischung aus automatisierten Phishing-Kampagnen, QR-Code-Betrug und gefälschten Lieferdienst-Meldungen. Neue Daten zeigen: Kriminelle nutzen Künstliche Intelligenz für täuschend echte Nachahmungen von Handelsriesen und Logistikern – und treffen damit Millionen Last-Minute-Käufer.

Die Bedrohungslage 2025 wird von einer beispiellosen Automatisierung durch Künstliche Intelligenz dominiert. Ein Bericht von Check Point Research (CPR) vom 16. Dezember enthüllt Details zur Kampagne der Hackergruppe „Ink Dragon“. Die eigentlich für Spionage bekannte Gruppe hat ihr Geschäftsfeld offenbar auf finanziellen Betrug ausgeweitet. Allein in den ersten zwei Dezemberwochen zählten die Forscher über 33.500 weihnachtlich getarnte Phishing-E-Mails.

Die gefährlichste Neuerung: KI-gesteuerte Chatbots auf gefälschten Retail-Seiten. „Angreifer bauen komplette Fake-Onlineshops mit ‚Weihnachts-Mega-Deals‘ auf“, heißt es im Report. Diese Seiten bieten interaktive KI-Kundenservice-Agenten, die in Echtzeit mit Opfern chatten – etwa um Bedenken zu Lieferzeiten auszuräumen und so Kreditkartendaten zu ergaunern. Diese Interaktivität markiert einen klaren Bruch zu den statischen Betrugsseiten des Vorjahres.

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Parallel dazu warnen Experten vor dem Einsatz von Deepfakes in hochrangigen Betrugsmaschen. Laut Cyber Defense Magazine vom 12. Dezember nutzen Scammer KI, um täuschend echte Videos von Führungskräften zu erstellen, die Geld fordern. Diese Taktik hat sich von der Wirtschaftsspionage bis zum Verbraucherbetrug ausgebreitet, wo KI-Stimmenklone Familienmitglieder in angeblichen finanziellen Notlagen imitieren.

Lieferketten im Visier: USPS-Fälschungen explodieren

Während Millionen Pakete um die Welt reisen, erreichen betrügerische Lieferbenachrichtigungen („Smishing“) neue Rekordwerte. Eine Studie von NordVPN vom 15. Dezember liefert eine erschütternde Zahl: Betrügerische Websites, die den US-Postdienst USPS nachahmen, sind in der Vorweihnachtszeit um 850 Prozent gestiegen.

Die Analyse von Bedrohungsschutz-Daten zeigt: Auch DHL und DPD Group sind stark im Visier – gefälschte DHL-Seiten stiegen um 206 Prozent im Monatsvergleich. Doch der Fokus auf USPS ist erdrückend. Die Betrugsmaschen funktionieren meist per SMS: Opfer erhalten Warnungen zu einem „nicht zugestellten Paket“ oder „ungezahlten Liefergebühren“ und werden auf eine geklonte Website gelockt, die persönliche Daten abgreift.

„KI-generierte Smishing-Nachrichten imitieren Warnungen von Logistikriesen… nahezu perfekt“, betonte IT Voice am 15. Dezember. Die KI ermöglicht es Betrügern, tausende einzigartige URL-Varianten und Nachrichtentexte zu generieren – und so traditionelle Spamfilter zu umgehen, die auf Mustererkennung setzen.

Opferzahlen verdoppelt: Demokratisierung der Cyberkriminalität

Die menschlichen Folgen dieser automatisierten Kampagnen sind gravierend. Daten von LexisNexis Risk Solutions, zitiert im Washington Times vom 10. Dezember, zeigen einen Anstieg digitaler Weihnachtsbetrügereien um 35 bis 40 Prozent im Jahresvergleich.

Besorgniserregend ist der rasante Anstieg erfolgreicher Angriffe. Laut der International Association of Financial Crimes Investigators hat sich der Anteil der US-Amerikaner, die Opfer eines Betrugs wurden, von 31 Prozent im November 2024 auf 62 Prozent im November 2025 verdoppelt. Experten führen diesen dramatischen Anstieg auf die „Demokratisierung“ von Cybercrime-Tools zurück: Niedrigrangige Betrüger können KI-optimierte Phishing-Kits im Dark Web zu minimalen Kosten erwerben.

Haywood Talcove, CEO von LexisNexis Risk Solutions, sagte der Zeitung, dass etwa jeder dritte größere digitale Betrug heute KI involviere – eine Zahl, die vor einem Jahr noch im einstelligen Bereich lag.

FBI warnt: „Erst durchatmen, dann handeln“

Als Reaktion auf die eskalierende Bedrohung hat das FBI am 8. Dezember eine öffentliche Sicherheitswarnung herausgegeben. Die Behörde rief Verbraucher dazu auf, „erst durchzuatmen“, bevor sie auf dringende Nachrichten reagieren. Allein in den ersten sieben Monaten 2025 seien über 9.000 Beschwerden zu KI-gestütztem Betrug beim Internet Crime Complaint Center (IC3) eingegangen.

Die FBI-Warnung hob besonders die emotionale Manipulation dieser Kampagnen hervor. „Betrüger spekulieren darauf, dass Sie sich zu sehr schämen, um voranzugehen“, so die Behörde. Verbraucher sollten verdächtige Liefer- oder Bankwarnungen über offizielle Apps prüfen – und niemals auf Links in Textnachrichten klicken.

Analyse: Der Wendepunkt ist erreicht

Die Weihnachtssaison 2025 markiert einen Wendepunkt in der Cybersicherheit. Der Übergang von wahllosen E-Mail-Wellen zu zielgerichteter, KI-unterstützter Interaktion macht viele traditionelle Aufklärungsmethoden obsolet. 2023 und 2024 konnte man Betrug oft an schlechter Grammatik oder pixeligen Logos erkennen. Heute, wo große Sprachmodelle fehlerfreie Texte und Bildgeneratoren hochwertige Markenlogos erstellen, sind diese visuellen Hinweise weitgehend verschwunden.

Der 850-prozentige Anstieg bei USPS-Fälschungen deutet auf eine strategische Verschiebung hin zum Smishing. Angreifer nutzen aus, dass Mobilnutzer URLs seltener prüfen als Desktop-Nutzer. Dass Gruppen wie „Ink Dragon“ nun im Verbraucherbetrug aktiv sind, zeigt zudem eine verwischende Grenze zwischen staatlich geförderter Spionage und profitorientierter Cyberkriminalität.

Was nach den Feiertagen droht

Experten prognostizieren für die Zeit nach den Feiertagen eine zweite Betrugswelle rund um Retouren und Rückerstattungen. Wenn Verbraucher im Januar 2026 unerwünschte Geschenke zurückschicken wollen, rechnen Sicherheitsexperten mit gefälschten „Rückerstattungsportalen“.

Check Point Research warnt zudem, dass die „Ink Dragon“-Infrastruktur weiter aktiv sei und im ersten Quartal 2026 für Steuerbetrug umfunktioniert werden könnte. Bis dahin raten Experten: Jede unaufgeforderte Lieferbenachrichtigung mit äußerster Skepsis behandeln – und für Online-Transaktionen lieber Kreditkarten mit ihren zusätzlichen Schutzmechanismen nutzen als Debitkarten.

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