KI erobert die Psychotherapie – mit Tempo und Bedenken
16.12.2025 - 12:20:16Psychologen verdoppeln ihre KI-Nutzung, der NHS geht eine strategische Partnerschaft ein. Die Woche bis zum 16. Dezember 2025 markiert einen Wendepunkt für KI in der psychischen Gesundheitsversorgung. Während Institutionen die Technologie skalieren, bleibt die Basis skeptisch.
Der britische National Health Service (NHS) geht in die Offensive. Seine Dachorganisation, die NHS Confederation, startete eine wegweisende Partnerschaft mit dem KI-Spezialisten Limbic. Ziel ist es, den immensen Druck auf die psychiatrischen Dienste zu lindern.
Limbic soll helfen, Hürden bei der KI-Einführung zu identifizieren. “Wir müssen administrative Lasten reduzieren und den Zugang für Patienten beschleunigen”, sagt Rebecca Gray vom Mental Health Network der NHS Confederation. Ein zentraler Schritt ist ein “Roundtable” für Anfang 2026, bei dem erfahrene Anbieter Leitlinien entwickeln.
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APA-Umfrage: Nutzung explodiert, Sorgen bleiben
Während der NHS strukturell handelt, zeigt eine neue Studie die Praxis. Die American Psychological Association (APA) veröffentlichte ihre “Practitioner Pulse Survey 2025”. Die Zahlen sind eindeutig:
- 56 % der Psychologen nutzten 2025 KI-Tools – fast doppelt so viele wie 2024 (29 %).
- 29 % setzen sie monatlich oder häufiger ein.
- Der Fokus liegt auf Büroarbeit: E-Mails schreiben, Marketingmaterial erstellen.
Doch die Akzeptanz ist pragmatisch, nicht blind. Die Bedenken sind hoch:
* 67 % fürchten Datenschutzverletzungen.
* 63 % sorgen sich um Verzerrungen in den Algorithmen.
“Menschliche Aufsicht bleibt essenziell”, warnt APA-CEO Arthur C. Evans Jr. Nur 8 % der Therapeuten nutzen KI für klinische Diagnosen.
Headspace bringt Sprache in den KI-Begleiter
Auch für Verbraucher wird KI greifbarer. Die Mental-Health-App Headspace erweiterte ihren KI-Begleiter “Ebb” um eine Sprachfunktion. Nutzer können nun per Sprache mit der KI interagieren, was in Stresssituationen helfen soll.
Das Tool basiert auf Methoden der motivierenden Gesprächsführung. Headspace betont jedoch: “Ebb” ist kein Therapie-Ersatz. Bei Krisensignalen wie Suizidgedanken leitet die KI sofort zu menschlicher Hilfe weiter.
Der Spagat zwischen Druck und Vorsicht
Die Entwicklungen zeigen den zentralen Konflikt: Der Versorgungsnotstand treibt die Einführung voran, während Fachleute die ethischen Fallstricke im Blick behalten. Die NHS-Partnerschaft ist ein Signal an andere Gesundheitssysteme. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie KI eingesetzt wird.
Gleichzeitig verteidigen Therapeuten die Kernarbeit am Patienten als menschliche Domäne. KI dient vorerst als Werkzeug im Hintergrund – nicht als Behandler. Für 2026 zeichnet sich eine weitere Professionalisierung ab, getrieben von Leitlinien und schärferer Regulierung wie dem kommenden EU AI Act.
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