KI-Agenten, Büros

KI-Agenten erobern Büros, Arbeitnehmer flüchten zu Dumbphones

18.12.2025 - 11:11:12

Die Arbeitswelt spaltet sich Ende 2025 in zwei Lager. Während Vorreiterunternehmen KI als Teammitglied integrieren, fordert eine wachsende Gegenbewegung das Recht auf digitale Abstinenz. Neue Daten zeigen den Kampf zwischen Hyper-Effizienz und radikalem Fokus.

Der aktuelle Microsoft Work Trend Index definiert eine neue Unternehmenskategorie. Diese “Frontier Firms” setzen KI-Agenten nicht nur als Werkzeuge ein, sondern als vollwertige Kollegen. Laut dem Bericht planen 81 Prozent der Führungskräfte, KI in den nächsten 12 bis 18 Monaten strategisch einzubinden.

Doch der technologische Fortschritt hat eine Kehrseite. Trotz aller Tools geben 80 Prozent der Arbeitnehmer weltweit an, nicht genug Zeit oder Energie für ihre Aufgaben zu haben. Die neue Schlüsselkompetenz heißt “Relational Intelligence” – also die Fähigkeit, effektiv mit KI-Systemen zu interagieren.

Das bedeutet: Wer Routine an KI delegiert, muss die gewonnene Zeit für komplexe Problemlösungen nutzen. Genau diese Fähigkeit zum Deep Work wird durch ständige digitale Unterbrechungen bedroht.

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“Dumbphone”-Trend wird zur Massenbewegung

Parallel dazu erlebt der Markt für einfache Handys einen Boom. Sogenannte “Dumbphones” oder Feature Phones verkaufen sich so gut wie lange nicht. Besonders junge Berufstätige nutzen die analogen Geräte, um dem “Always-on”-Druck zu entkommen.

Hersteller reagieren mit neuen Modellen wie dem Light Phone III, die gezielt mit “Ablenkungsfreiheit” werben. Der Wechsel zum einfachen Telefon zwingt zum Monotasking – Nutzer können nicht zwischen Apps hin- und herspringen. Was als Lifestyle-Trend begann, entwickelt sich zur bewussten Schutzmaßnahme für die Konzentration.

Wissenschaft warnt vor “Attention Residue”

Die Forschung liefert eine Erklärung für diese Trends. Die Studien von Sophie Leroy zum Phänomen “Attention Residue” (Aufmerksamkeitsrückstand) sind in Managementkreisen aktuell hoch im Kurs.

Ihre Erkenntnis: Beim Wechsel zwischen Aufgaben bleibt ein Teil der kognitiven Kapazität an der vorherigen Tätigkeit hängen. In einer Welt voller Slack-Benachrichtigungen und Zoom-Calls arbeiten Menschen daher permanent mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Echte Produktivität entsteht nur durch vollständiges Abschließen von Gedankengängen – nicht durch Multitasking.

EU verhandelt “Recht auf Nichterreichbarkeit”

Die Debatte hat auch die Politik erreicht. Die Europäische Union intensivierte im Sommer 2025 die Gespräche über ein “Recht auf Nichterreichbarkeit”. Ziel ist es, Arbeitnehmer vor der Erwartung ständiger Verfügbarkeit zu schützen.

Doch gesetzliche Regelungen allein reichen nicht aus. In vielen Unternehmen herrscht noch immer die Kultur des “Productivity Theater” – Mitarbeiter wirken beschäftigt, anstatt wirklich produktiv zu sein. Die Herausforderung für 2026 wird sein, diesen kulturellen Wandel zu vollziehen.

Was kommt 2026?

Experten erwarten für das kommende Jahr eine weitere Verschärfung der Trends:

  • Neue Jobs: Spezialisierte KI-Management-Rollen entstehen, die menschliche Mitarbeiter für kreative Aufgaben freispielen.
  • Mehr Gegenbewegung: “Dumbphones” und Offline-Zeiten werden fester Bestandteil betrieblicher Gesundheitsstrategien.
  • Strengere Regeln: Die EU-Debatte könnte in konkrete Richtlinien münden, die Unternehmen zu technischen Lösungen verpflichten – etwa zum Blockieren von E-Mails nach Feierabend.

Die Lehre aus 2025 ist klar: In der digitalen Überflussgesellschaft wird die Fähigkeit, sich gezielt abzuschirmen, zur wertvollsten Ressource.

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