ITM Power Aktie: Analysten bremsen Euphorie

Neue Analystenbewertungen drücken die ITM Power Aktie, da höhere Verluste und Kostenprobleme die jüngsten Auftragserfolge überlagern. Der Kurs fällt deutlich.

ITM Power liefert operative Erfolge und neue Aufträge, doch der Aktienkurs spielt nicht mit. Statt einer Rally dominiert Skepsis das Handelsgeschehen am Mittwoch. Verantwortlich dafür sind neue Analysteneinschätzungen, die den Fokus schonungslos auf die Profitabilitätsprobleme lenken und die jüngsten Fortschritte in den Hintergrund drängen.

Neubewertung belastet die Stimmung

Ein wesentlicher Treiber für die aktuelle Zurückhaltung der Anleger ist eine frische Analyse des Hauses Alphavalue. Die Experten haben ihre Gewinnerwartungen (EPS) für den Wasserstoff-Spezialisten deutlich nach unten korrigiert und damit die Stimmung gedrückt. Im Zentrum der Kritik stehen höhere erwartete Verluste auf EBITDA-Ebene.

Die Analysten verweisen dabei spezifisch auf Kosten, die mit der Abwicklung von Altverträgen („Legacy Contracts“) verbunden sind. Zudem bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Fixkostenbasis: Die Skalierung der Produktion scheint noch nicht auszureichen, um die bestehenden Kostenstrukturen effizient zu decken. Diese Faktoren führten dazu, dass die Prognosen für die Jahre 2025 und 2026 gesenkt wurden.

Operative Erfolge verpuffen

Dabei mangelt es dem Unternehmen eigentlich nicht an positiven Nachrichten. Erst am 12. Dezember konnte ITM Power neue Ingenieursverträge in Australien und Kanada vermelden, was die internationale Nachfrage nach der Technologie unterstreicht. Auch das jüngste Halbjahres-Update lieferte mit einem Rekordumsatz und einer soliden Cash-Position von knapp 197 Millionen Pfund durchaus Argumente für die Bullen.

Doch der Markt gewichtet die kurzfristigen finanziellen Hürden derzeit schwerer als das langfristige Wachstumspotenzial in der Pipeline. Die Bestätigung der Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2026 reichte nicht aus, um die Sorgen über die Margenentwicklung zu zerstreuen.

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Chartbild spiegelt Skepsis wider

Diese Diskrepanz zwischen operativen Meldungen und finanzieller Bewertung zeigt sich deutlich im Kursverlauf. Die Aktie notiert aktuell bei 0,72 Euro und konnte sich dem Verkaufsdruck am Mittwoch nicht entziehen. Auf Sicht von 30 Tagen summiert sich das Minus mittlerweile auf über 14 Prozent. Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist mit einem Wert von 29,6 in den überverkauften Bereich gerutscht, was den starken Abgabedruck der letzten Wochen unterstreicht.

Für Anleger bleibt die Situation eine Geduldsprobe. Während die Technologie international gefragt ist, liegt der Ball nun beim Management, die Kostenstruktur in den Griff zu bekommen. Solange die Profitabilitätsprognosen sinken, verpuffen operative Erfolgsmeldungen an der Börse weitgehend wirkungslos.

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