IQWiG, Akupunktur-Wirkung

IQWiG bestätigt Akupunktur-Wirkung gegen Migräne

29.11.2025 - 00:31:12

Das IQWiG bescheinigt der Akupunktur eine bessere Wirksamkeit bei Migräneprophylaxe als Standardmedikamenten. Die Therapie könnte damit Kassenleistung werden und die Schmerzbehandlung neu ausrichten.

Zeitenwende in der Schmerztherapie: Akupunktur erhält wissenschaftliches Gütesiegel für Migräneprophylaxe – und das ausgerechnet zum Start der größten deutschen Fachtagung.

Während sich heute in Münster Hunderte Mediziner zum „Akupunkturtag Schmerztherapie” versammeln, liefert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die passende Untermauerung. Gestern veröffentlichte das Institut eine Vorab-Bewertung, die der Nadeltherapie einen „höheren Nutzen” als älteren Medikamenten bescheinigt. Für Millionen Migräne-Patienten könnte das den Weg zur Kassenleistung ebnen.

Perfektes Timing für die Fachwelt

Das Zentrum für Sportmedizin in Münster meldet seit Tagen: ausgebucht. Kein Wunder – chronische Schmerzen sind die häufigste Indikation für Akupunktur in Deutschland, und die Veranstaltung unter Leitung von Dr. Gerrit Borgmann und seinem Team trifft den Nerv der Zeit. Auf dem Programm stehen die Dauerbrenner der Praxis: Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden in Hüfte und Becken sowie Nacken-Schulter-Syndrome.

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Doch während die Teilnehmer über Nadeltechniken diskutieren, verschiebt sich draußen die regulatorische Tektonik. Die frischen IQWiG-Daten könnten der Traditionellen Chinesischen Medizin endgültig den Sprung aus der Nische in die Regelversorgung ermöglichen.

Was die Studien zeigen

Das IQWiG hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fünf randomisierte kontrollierte Studien ausgewertet. Die Ergebnisse sind eindeutig:

Migränetage reduziert: Patienten mit Akupunktur-Behandlung verzeichneten bis vier Monate nach Therapiebeginn signifikant weniger Attacken.

Erfolgsquote verdoppelt: Deutlich mehr Akupunktur-Patienten erreichten eine Halbierung ihrer Kopfschmerzhäufigkeit als in den Kontrollgruppen.

Nebenwirkungen minimal: Der nicht-pharmakologische Ansatz übertrifft Standard-Prophylaxe-Medikamente beim Sicherheitsprofil.

„Die verfügbaren Studien signalisieren einen klaren Vorteil”, heißt es im Bericht. Aktuell zahlen die gesetzlichen Kassen Akupunktur hauptsächlich bei chronischen Lendenwirbelsäulen- und Kniegelenkschmerzen. Migräne könnte die nächste Indikation werden.

Von „alternativ” zu „integrativ”

Rund neun Prozent der Deutschen nutzen jährlich Akupunktur, über 15.000 Ärzte führen die Zusatzqualifikation. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) kämpft seit Jahren für evidenzbasierte Anerkennung – der IQWiG-Bericht liefert nun die Munition.

Dr. Stefan Kirchhoff, Referent in Münster, bringt es auf den Punkt: Moderne Diagnostik müsse mit traditionellen Therapiekonzepten verschmelzen. Seine Sessions zu Halswirbelsäule und Schulter richten sich gezielt an Orthopäden, die nach Ausschöpfung konservativer Optionen zur TCM greifen.

„Wir erleben den Übergang von individualisierter Nadelkunst zu standardisiert belegten Konzepten”, heißt es aus Teilnehmerkreisen der jüngsten Deutschen Schmerz- und Palliativtage. Die Debatte „Standardisierung versus Individualisierung” scheint einem Mittelweg zu weichen: personalisierte Akupunktur auf validierter Evidenzbasis.

Kommentierungsphase läuft bis Weihnachten

Bis zum 23. Dezember können Fachkreise zum IQWiG-Bericht Stellung nehmen. Branchenbeobachter erwarten, dass der G-BA Anfang 2026 über die Aufnahme der Migräneprophylaxe in den Leistungskatalog entscheidet. Die Signale stehen auf Grün.

Für die Teilnehmer in Münster bedeutet das: Was sie heute diskutieren, könnte morgen Kassenstandard sein. Die Schmerztherapie steht vor einer Neujustierung – mit der Akupunkturnadel als Instrument der Wahl.

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