iPhone SE: Das Ende einer Ära
06.12.2025 - 06:20:12Apple hat das Original-iPhone SE weltweit als „obsolet” eingestuft. Die Entscheidung, die am 1. Dezember in Kraft trat, bedeutet das endgültige Aus für Hardware-Service und Support des legendären 4-Zoll-Smartphones. Für Millionen Nutzer, die das Gerät als perfekte Kombination aus Leistung und Kompaktheit schätzten, ist dies der letzte Weckruf zum Upgrade.
Das Aus kommt wenig überraschend, aber mit Wehmut: Mehr als sieben Jahre nach dem Verkaufsstopp im September 2018 streicht Apple den Kultklassiker nun endgültig aus seiner Service-Liste. Reparaturen, Akkutausch oder jegliche Wartung in Apple Stores und bei autorisierten Dienstleistern? Ab sofort Fehlanzeige.
Das im März 2016 vorgestellte iPhone SE war eine Anomalie in einem Markt, der längst auf „Phablet”-Formate setzte. Apple verbaute den leistungsstarken A9-Chip und die 12-Megapixel-Kamera des iPhone 6s im kantigen, kompakten Gehäuse des iPhone 5s – und traf damit einen Nerv. Flagship-Performance im 4-Zoll-Format, bequem mit einer Hand bedienbar: eine Seltenheit, die in den Folgejahren praktisch verschwand.
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„Das iPhone SE war etwas Besonderes – ein Gegenentwurf zum Branchenmantra ‚größer ist besser'”, heißt es in einem Bericht von MacRumors. Für viele Nutzer bleibt es der Goldstandard ergonomischen Smartphone-Designs. Bislang galt das Gerät noch als „vintage”, was Reparaturen bei verfügbaren Ersatzteilen ermöglichte. Mit dem Status „obsolet” beschafft Apple nun keine Komponenten mehr.
iPad Pro 12,9 Zoll (2. Generation)
Das 2017 erschienene Tablet war ein technologischer Meilenstein: Als erstes Gerät führte Apple hier die „ProMotion”-Technologie ein – ein 120-Hz-Display für butterweiche Animationen. ProMotion ist mittlerweile Standard bei allen Pro-Modellen. Trotz seiner historischen Bedeutung erhält auch dieses iPad keine Hardware-Unterstützung mehr.
Apple Watch Series 4 (Sondermodelle)
Apple stufte die Hermès- und Nike-Editionen der Series 4 als obsolet ein. Die Standard-Aluminium- und Edelstahlversionen bleiben vorerst auf der „Vintage”-Liste. Die 2017 lancierte Series 4 brachte ein größeres Display und erstmals EKG-Funktionen auf die Smartwatch. Die spezifische Kategorisierung der Sondermodelle hängt vermutlich mit deren Verkaufszeitraum zusammen.
Beats Pill 2.0
Auch der kapselförmige Bluetooth-Lautsprecher, der Mitte der 2010er-Jahre zur Popkultur-Ikone wurde, landet auf der Obsoleszenz-Liste.
Was „obsolet” konkret bedeutet
Der Unterschied zwischen „vintage” und „obsolet” ist entscheidend. Als „vintage” gelten Produkte, die seit mehr als fünf, aber weniger als sieben Jahren nicht mehr verkauft werden. In dieser Phase sind Reparaturen noch möglich – sofern Ersatzteile verfügbar sind.
Bei „obsolet” ist Schluss. Apples offizielle Policy: „Apple stellt sämtlichen Hardware-Service für obsolete Produkte ein, Dienstleister können keine Ersatzteile mehr bestellen.” Eine Ausnahme gilt nur für Mac-Laptops, die bis zu zehn Jahre nach Verkaufsstopp noch Akku-Reparaturen erhalten können. Für iPhone SE und iPad Pro existiert diese Regelung nicht.
Der Grund liegt auf der Hand: Fast ein Jahrzehnt nach Produktionsstopp ist es schlicht unwirtschaftlich, proprietäre Komponenten wie das 4-Zoll-Retina-Display oder den spezifischen Touch-ID-Sensor vorzuhalten.
Die Strategie hinter dem Budget-iPhone
Die Obsoleszenz des Original-SE wirft einen Blick auf Apples gewandelte Entry-Level-Strategie. 2016 war das SE eine direkte Antwort auf Kunden, die sich der größeren iPhone-6-Serie verweigerten. Eine „Special Edition”, die altes Design mit neuer Technik verband.
Seitdem hat sich die SE-Marke stark verändert. Die zweite (2020) und dritte Generation (2022) übernahmen das iPhone-8-Gehäuse mit 4,7-Zoll-Display und Home-Button.
2025 markierte den Wendepunkt: Im Februar stellte Apple mit dem iPhone 16e die SE-Strategie faktisch ein. Das neue Einstiegsmodell verzichtet endlich auf den Home-Button, setzt auf All-Screen-Design und Face ID. Das iPhone 16e reiht sich optisch in die Flagship-Serie ein und bietet moderne Features zum günstigeren Preis – allerdings mit deutlich größerem Display als das 4-Zoll-Original.
„Dass ein Smartphone fast zehn Jahre nach Marktstart noch aktiv genutzt wird, ist außergewöhnlich”, konstatieren Branchenbeobachter. Das Original-SE überlebte so lange, weil es eine spezifische Nische perfekt bediente.
Was sollten Besitzer jetzt tun?
Wer Ende 2025 noch ein Original-iPhone-SE nutzt, kann das Gerät weiterhin verwenden – die Risiken steigen jedoch dramatisch.
Sicherheit und Software
Das SE unterstützt seit Jahren keine aktuellen iOS-Versionen mehr. Mit dem Obsolet-Status entfallen definitiv weitere Sicherheitsupdates. Nutzer bleiben neuen Bedrohungen schutzlos ausgesetzt. Auch die App-Kompatibilität schwindet kontinuierlich, da Entwickler ihre Software auf neuere APIs ausrichten.
Upgrade-Optionen
Das iPhone 16e ist die logische Wahl für preisbewusste Umsteiger ins moderne Ökosystem. Wer kleinere Geräte bevorzugt, hat Pech: Die „Mini”-Varianten (iPhone 12 und 13 mini) wurden ebenfalls eingestellt. 6,1 Zoll gelten nun als neuer „kleiner” Standard.
Verantwortungsvolle Entsorgung
Apple akzeptiert obsolete Geräte kostenfrei zum Recycling. Auch ohne Restwert nimmt jeder Apple Store das iPhone SE an und garantiert umweltgerechte Entsorgung von Akku und Komponenten.
Mit dem Abschied vom 4-Zoll-Kraftpaket endet nicht nur ein Produktzyklus – es verschwindet ein Statement dafür, dass manchmal weniger tatsächlich mehr ist.
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