Automatischer, Neustart

iOS 18: Automatischer Neustart erschwert Zugriff auf iPhones

18.12.2025 - 20:01:12

Apples neuer Inaktivitäts-Neustart versetzt iPhones nach drei Tagen automatisch in einen Hochsicherheitsmodus, was den Zugriff für Dritte massiv erschwert. Die Funktion stellt auch Ermittlungsbehörden vor neue Herausforderungen.

Apple zwingt iPhones mit iOS 18 nach wenigen Tagen Inaktivität in den Hochsicherheitsmodus. Der neue “Inaktivitäts-Neustart” erschwert sowohl Datendieben als auch Strafverfolgern den Zugriff auf gesperrte Geräte massiv.

Sicherheitsforscher bestätigen den eingebauten Timer in den aktuellen Updates iOS 18.1 und 18.2. Läuft die Zeitspanne ab, ohne dass das Gerät entsperrt wird, startet es automatisch neu. Dieser Vorgang versetzt das Smartphone vom angreifbareren “After First Unlock”-Zustand (AFU) in den extrem gesicherten “Before First Unlock”-Modus (BFU).

Vom Komfort- in den Hochsicherheitszustand

Im AFU-Modus nach der ersten Entsperrung bleiben bestimmte Verschlüsselungsschlüssel im Speicher. Das ermöglicht schnelles Entsperren per Face ID, ist aber eine Schwachstelle für forensische Tools. Der neue Timer unterbindet diesen Dauerzustand.

Anzeige

Begriffe wie AFU, BFU oder SEP klingen kompliziert — gerade mit den neuen iOS‑18-Sicherheitsfunktionen ist Hintergrundwissen aber wichtig. Das kostenlose iPhone‑Lexikon erklärt die 53 wichtigsten Apple‑Begriffe in einfachen Worten, liefert Aussprachehilfen und kurze Praxisbeispiele, damit Sie Sicherheitsmechanismen wie den Inaktivitäts‑Neustart wirklich verstehen. Ideal für alle, die Berichte besser einordnen oder fachkundig mitreden wollen. Kostenlos per E‑Mail und sofort verfügbar. Gratis iPhone‑Lexikon jetzt sichern

  • Der Countdown: Ursprünglich sieben Tage, wurde das Zeitfenster in neueren iOS-18-Versionen auf 72 Stunden verkürzt.
  • Die Folge: Wird das iPhone in dieser Zeit nicht entsperrt, erzwingt der Secure Enclave Processor (SEP) einen Neustart.
  • Das Resultat: Das Gerät bootet im BFU-Modus. Die Schlüssel zum Entschlüsseln der Nutzerdaten sind dann sicher im SEP verschlossen. Ein Zugriff ohne Passcode gilt als nahezu unmöglich.

Forensiker und Behörden unter Zeitdruck

Die Funktion sorgt bei Strafverfolgungsbehörden für Verwirrung und neuen Druck. Interne Warnungen, etwa der Polizei von Detroit, berichteten von iPhones, die sich in Asservatenkammern “selbstständig” neu starteten.

Technische Analysen widerlegen Spekulationen über ein verstecktes Signal. “Wir haben Code identifiziert, der einen Inaktivitäts-Timer darstellt”, erklärt Forensik-Spezialist Christopher Vance von Magnet Forensics. Für Ermittler bedeutet das: Sie müssen beschlagnahmte iPhones jetzt innerhalb von drei Tagen bearbeiten, bevor die Daten unzugänglich werden.

Ein unabhängiger Wächter im Chip

Die Stärke des Mechanismus liegt in seiner Architektur. Den Neustart steuert direkt der Secure Enclave Processor (SEP), abgeschottet vom Hauptbetriebssystem.

Das hat zwei entscheidende Vorteile:
1. Härtung gegen Angriffe: Selbst bei einer Schwachstelle im iOS-Kernel kann der SEP den Neustart erzwingen.
2. Schutz bei Diebstahl: Ein Dieb kann ein gestohlenes iPhone nicht mehr unbegrenzt eingeschaltet lassen, um auf eine Gelegenheit zum Knacken zu warten. Nach spätestens drei Tagen ist es abgeriegelt.

Apple setzt den Datenschutz-Standard

Mit dieser Funktion eskaliert Apple den Kurs hin zu maximaler Privatsphäre. Während Behörden den Verlust von Beweismitteln beklagen, festigt der Konzern sein Image als Datenschutz-Vorreiter.

Für Nutzer bleibt die Änderung im Alltag unsichtbar – regelmäßiges Entsperren setzt den Timer stets zurück. Sicherheitsexperten wie Matthew Green von der Johns Hopkins University loben den Schritt: Der Schutz vor Dieben, die gestohlene Telefone “am Leben erhalten”, sei ein reales Szenario, das so unterbunden werde.

Die Branche erwartet nun, dass Apple die Timer weiter verkürzen oder Nutzereinstellungen anbieten könnte. Forensik-Unternehmen wie Cellebrite stehen hingegen vor der Herausforderung, ihre Tools an das enge Zeitfenster anzupassen. Der Sperrbildschirm unter iOS 18 bleibt vorerst eine der härtesten digitalen Nüsse.

Anzeige

PS: Wenn Sie die Hintergründe zu iOS‑Sicherheitsfunktionen wirklich verstehen wollen, lohnt sich ein Blick ins iPhone‑Lexikon. Es fasst 53 Begriffe kompakt zusammen — von Face ID über Secure Enclave bis zu Boot‑Modi wie BFU/AFU — und wird von über 455 Lesern mit 4,7/5 bewertet. Holen Sie sich das kostenlose PDF, um künftige Berichte sicher einzuordnen. Jetzt iPhone‑Lexikon herunterladen

@ boerse-global.de