Intershop Aktie: Technische Wende?

Die Intershop-Aktie durchbricht eine wichtige Chartlinie, was als Zeichen für nachlassenden Verkaufsdruck gilt. Die operative Trendwende muss sich jedoch erst in künftigen Quartalszahlen bestätigen.

Die Intershop-Aktie hat gestern mit einem Anstieg auf 1,07 Euro ein wichtiges technisches Signal gesetzt. Erstmals seit Ende April durchbrach der Titel die abwärtsgerichtete 38-Tage-Linie. Dieser Ausbruch wird von Marktbeobachtern als mögliches Zeichen für nachlassenden Verkaufsdruck und eine beginnende Bodenbildung gewertet. Die entscheidende Frage ist nun, ob das neue Niveau zum Wochenausklang gehalten werden kann.

Charttechnik bietet kurzfristige Hoffnung

Ein nachhaltiger Schlusskurs über der 38-Tage-Linie würde das charttechnische Bild deutlich aufhellen. Dies könnte technisch orientierte Käufer anlocken und der Erholung weiteren Schwung verleihen. Der Anstieg markiert eine spürbare Verbesserung gegenüber den Kursen unter 1,00 Euro, mit denen die Aktie in den vergangenen Wochen gehandelt wurde.

Fundamentale Trendwende noch nicht bestätigt

Während der Chart kurzfristige Signale sendet, bleibt die operative Entwicklung der entscheidende Faktor. Die Zahlen für die ersten neun Monate 2025 zeigten ein gemischtes Bild: Der Umsatz ging zwar um 15 Prozent auf 25,2 Millionen Euro zurück. Im bereinigten dritten Quartal konnte Intershop jedoch ein operatives Ergebnis von null Euro (EBIT) vorweisen – ein Schritt in Richtung Profitabilität.

Ein wichtiger Korrekturpunkt betrifft die historische Ertragskraft: Das offiziell bestätigte Ergebnis je Aktie (EPS) für 2024 lag bei -0,02 Euro. Das Unternehmen operierte damit bereits im Vorjahr sehr nah an der Gewinnschwelle.

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Strategischer Fokus auf Kosten und Cloud

Die finanzielle Basis wurde im September durch eine vollständig platzierte Kapitalerhöhung gestärkt. Die Mittel fließen in die Weiterentwicklung der Commerce-Plattform, insbesondere in KI-gestützte B2B-Funktionen. Das Management fokussiert sich aktuell auf Kosteneffizienz und den Ausbau des Cloud-Geschäfts, um den Rückgang im Lizenzbereich zu kompensieren.

Die Aktie befindet sich in einer Übergangsphase. Der technische Ausbruch bietet Momentum für Trader. Für langfristige Investoren steht die Bestätigung der operativen Trendwende jedoch noch aus – sie wird sich in den kommenden Quartalszahlen zeigen müssen.

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