Intel Panther Lake: Frontalangriff auf AMD im KI-Laptop-Rennen
10.12.2025 - 08:30:12Nur wenige Wochen vor der CES 2026 überschlagen sich die Ereignisse: Während durchgesickerte Benchmarks Intels kommende „Panther Lake”-Prozessoren als echte Bedrohung für AMDs Vormachtstellung entlarven, schwenkt HP radikal auf lokale KI-Verarbeitung um. Im Zentrum steht eine Frage, die über bloße Rechenleistung hinausgeht: Wem gehören unsere Daten wirklich?
Der Core Ultra X9 388H, Intels neues Flaggschiff für mobile Systeme, liefert in geleakten Geekbench-6-Tests beeindruckende Zahlen. Mit 3.057 Punkten im Single-Core- und 17.687 Punkten im Multi-Core-Benchmark übertrifft der 16-Kern-Chip seinen Vorgänger Core Ultra 9 285H um satte 21 Prozent bei Multi-Threading-Aufgaben. Das Engineering-Sample erreichte Taktraten von bis zu 5,1 GHz – und liegt damit auf Augenhöhe mit AMDs kommendem Ryzen AI Max+ 395 „Strix Halo”. Der Kampf um die Premium-Laptop-Krone wird härter.
Doch die eigentliche Sensation versteckt sich in der Grafik-Einheit. Die integrierte Arc B390 GPU basiert auf Intels neuer Xe3-Architektur und soll laut ersten Analysen die Leistung einer mobilen Nvidia RTX 3050 erreichen. Falls sich diese Angaben bei der erwarteten CES-Vorstellung bestätigen, wäre das ein historischer Durchbruch für integrierte Grafik. Gegenüber der Arc 140V aus der „Lunar Lake”-Serie bedeutet das einen Leistungssprung von 50 Prozent. Könnte die Ära dedizierter Grafikkarten für schlanke Kreativ-Notebooks bald enden?
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Während Chip-Hersteller um Benchmark-Rekorde wetteifern, vollzieht HP eine grundlegende Kursänderung. David McQuarrie, Chief Commercial Officer des Unternehmens, verkündete gestern eine strategische Neuausrichtung: Künftige HP-Geräte sollen KI-Modelle primär lokal auf der Neural Processing Unit (NPU) ausführen – nicht in der Cloud.
„Datensouveränität wird zum entscheidenden Kaufkriterium”, erklärt McQuarrie. „Menschen wollen sicher sein, dass ihre eingegebenen Daten nicht zum Training fremder Modelle missbraucht werden.” Besonders in asiatischen Märkten verschärfen Regierungen die Vorschriften zur lokalen Datenspeicherung. HPs Strategie antwortet darauf mit kleineren, effizienten KI-Modellen, die sämtliche Verarbeitung auf dem Gerät erledigen.
Der nächste Produktivitätsschub kommt also nicht von schnelleren Chatbots, sondern von der Gewissheit, dass Geschäftsgeheimnisse und persönliche Informationen niemals das Notebook verlassen. „Langfristig wird es unmöglich sein, keinen KI-PC zu kaufen”, prophezeit McQuarrie. Die Lücke zwischen KI-fähigen und herkömmlichen Geräten werde einfach zu groß.
AMD kontert Blasen-Vorwürfe mit neuem Fahrplan
Ist der KI-Hardware-Boom nur eine Spekulationsblase? AMD-CEO Lisa Su weist diese Befürchtung energisch zurück. Bei einem WIRED-Event argumentierte sie am 8. Dezember, die Nachfrage nach KI-Infrastruktur sei „strukturell, nicht spekulativ” und werde durch reale Anwendungsfälle getragen.
Zeitgleich bereitet AMD den nächsten Schlag vor: Die „Gorgon Point”-APUs, darunter der bereits geleakte Ryzen AI 5 430, sollen zur CES 2026 vorgestellt werden. Als Nachfolger der aktuellen Ryzen-AI-300-Serie bringen sie RDNA-3.5-Grafik und verbesserte Effizienz in Mainstream-Laptops. Besonders spannend: Ein Ryzen 7 9850X3D wurde kürzlich mit DDR5-Speicher bei atemberaubenden 9.800 MT/s gesichtet. AMD greift damit offensichtlich den Speicherbandbreiten-Engpass an – ein kritischer Faktor für datenhungrige KI-Anwendungen.
Die Kehrseite: Explodierende Speicherpreise drohen
Der Fortschritt hat seinen Preis – im wahrsten Sinne. Branchenexperten schlagen Alarm: Micron strukturiert seine Produktion um und priorisiert künftig Enterprise-KI-Speicher statt Consumer-Marken wie Crucial. Die Verschiebung der Kapazitäten hin zu High Bandwidth Memory (HBM) für Rechenzentren könnte 2026 eine Verknappung bei Standard-DDR5- und LPDDR5X-RAM auslösen.
Für KI-PCs wird das zum Problem. Diese Geräte benötigen deutlich mehr schnellen Arbeitsspeicher, um lokale Modelle effektiv auszuführen – 16 GB gelten bereits als absolutes Minimum, 32 GB werden empfohlen. Die drohende Speicher-Knappheit trifft den Markt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Während Enterprise-Kunden und High-End-Nutzer beispiellose lokale KI-Power erhalten, könnte das Einsteiger-Segment unter steigenden Komponenten-Kosten ächzen.
Diese „KI-Steuer” auf Hardware zeichnet einen gespaltenen Markt. Werden leistungsfähige KI-Notebooks zum Luxusgut?
Alle Blicke auf Las Vegas
Ab dem 5. Januar zeigt die CES 2026, ob die Realität den geleakten Benchmarks standhält. Intel wird offiziell die Core-Ultra-300-Serie „Panther Lake” vorstellen, AMD seine komplette „Gorgon Point”-Palette. Die technischen Durchbrüche sind beeindruckend – doch der Schatten steigender Speicherpreise und geopolitischer Spannungen (die Trump-Regierung genehmigte gestern unter Auflagen Nvidia-Chip-Verkäufe nach China) trübt die Euphorie.
Die Botschaft für Verbraucher ist eindeutig: Der KI-PC wandelt sich vom Cloud-Terminal zur privaten Produktivitäts-Festung. Doch der Eintritt in diese neue Ära könnte teuer werden.
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