Hattmannsdorfer, Wettbewerbs-Offensive

Hattmannsdorfer startet Wettbewerbs-Offensive für 2026

19.12.2025 - 12:40:12

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) peilt für 2026 eine aggressive Standortpolitik an. Sein Plan: Energiekosten senken, Bürokratie abbauen und gezielt Fachkräfte anwerben.

Der Minister reagiert damit auf die anhaltende Wachstumsschwäche und den globalen Wettbewerbsdruck. Seine heute konkretisierten Ziele setzen auf drei zentrale Hebel.

Der drängendste Punkt sind die Energiekosten. Hattmannsdorfer verständigte sich gestern mit EU-Energiekommissar Dan Jørgensen auf eine gemeinsame Arbeitsgruppe. Sie soll ab Januar Vorschläge zur Reform des europäischen Strommarkts erarbeiten.

“Wir müssen weg von ideologischen Debatten und hin zu Preisen, die unsere Betriebe atmen lassen”, so der Minister. Im Fokus steht das Merit-Order-Prinzip. Die Kritik: Warum diktiert Strom aus Gaskraftwerken noch immer den Gesamtpreis?

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Für private Haushalte und KMUs kündigte Hattmannsdorfer konkrete Entlastungen an:
* Dynamische Stromtarife und gesenkte Netzentgelte
* Eine mögliche Ersparnis von bis zu 300 Euro pro Jahr für Haushalte
* Belohnungen für netzentlastenden Stromverbrauch

Bürokratieabbau und Technologie-Offensive

Der zweite Pfeiler ist ein massiver Abbau regulatorischer Hürden. Hattdmannsdorfers “Clean Industrial Deal” sieht vor:
* Eine Reduktion der Bürokratielast um 25% für Unternehmen und 35% für KMUs
* Drastisch beschleunigte Genehmigungsverfahren in Schlüsselsektoren

Gleichzeitig begrüßt der Minister die Lockerung des geplanten EU-Verbrenner-Aus ab 2035. Für die österreichische Auto- und Zulieferindustrie, das “Herzstück unseres Wirtschaftsstandortes”, ist das ein wichtiges Signal.

Fachkräfte: “Talente statt Transferbezieher”

Dem Fachkräftemangel will Hattmannsdorfer mit einer Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte begegnen. Die Zahlen geben ihm Recht: 2025 wurden 13 Prozent weniger Karten für ausländische Fachkräfte ausgestellt als im Vorjahr.

“Migration ja, aber die richtigen”, fasst der Minister seine Linie zusammen. Die Verfahren sollen beschleunigt und die Kriterien praxisnäher werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwerbung internationaler Gründer und Start-ups. Geplant ist ein neuer “Talent-Hub” mit der Austrian Business Agency.

Gemischte Reaktionen und großer Zeitdruck

Die Sozialpartner reagieren verhalten. Die Industriellenvereinigung begrüßt den Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit. Der ÖGB fordert dagegen, dass Entlastungen auch bei Arbeitnehmern ankommen und die Energiewende sozial gerecht bleibt.

Experten mahnen, die geopolitischen Realitäten – wie Protektionismus in den USA und China – zu berücksichtigen. Die Strompreise in Europa sind noch immer zwei- bis dreimal so hoch wie in diesen Ländern.

Das erste Quartal 2026 wird zur Bewährungsprobe. Die EU-Arbeitsgruppe muss bis März erste Ergebnisse liefern. Die Gesetzesentwürfe für Bürokratieabbau und Zuwanderungsreform sollen noch vor Sommer im Nationalrat liegen. Gelingt die Kostensenkung nicht, droht weitere Abwanderung von Industrieproduktion.

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