Gürtelrose-Impfung bremst Demenz-Fortschritt um 30 Prozent
08.12.2025 - 08:19:12Ein Piks gegen Gürtelrose könnte künftig auch Demenzkranken helfen. Eine internationale Studie zeigt: Die Impfung senkt nicht nur das Risiko einer Erkrankung, sondern verlangsamt auch den Verfall bei bereits diagnostizierten Patienten erheblich.
Forscher der Stanford University und des Universitätsklinikums Heidelberg liefern erstmals Belege dafür, dass der Gürtelrose-Impfstoff therapeutisch wirkt. Die am Dienstag in Cell veröffentlichte Analyse walisischer Gesundheitsdaten zeigt: Geimpfte Demenz-Patienten leben deutlich länger. Ihr Sterberisiko sank innerhalb von neun Jahren um knapp 30 Prozent im Vergleich zu Ungeimpften.
„Unsere Analyse ist besonders aufregend, weil sie zeigt, dass der Impfstoff nicht nur präventiv wirkt, sondern auch therapeutisch”, erklärt Studienleiter Dr. Pascal Geldsetzer. Bislang galt die Impfung lediglich als Schutz vor der Ersterkrankung – nicht als Bremse für den neurodegenerativen Prozess selbst.
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Die Studie nutzt ein sogenanntes natürliches Experiment aus Wales. Als dort 2013 das nationale Impfprogramm startete, zog die Regierung eine scharfe Grenze: Wer am 2. September 1933 oder später geboren wurde, erhielt Zugang zum Impfstoff. Wer eine Woche früher zur Welt kam, ging leer aus.
Diese willkürliche Trennlinie schuf ideale Bedingungen für die Forschung. Beide Gruppen unterscheiden sich kaum in Lebensstil oder Gesundheitsbewusstsein – nur durch den Impfstatus. Die beobachteten Effekte lassen sich daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ursächlich auf die Impfung zurückführen.
Zusätzlich zur reduzierten Sterblichkeit zeigte sich ein weiterer Vorteil: Die Impfung senkte signifikant das Auftreten von Leichter Kognitiver Beeinträchtigung (MCI), die oft als Vorstufe zu Alzheimer gilt.
Shingrix könnte noch besser wirken
In Wales kam damals der Lebendimpfstoff Zostavax zum Einsatz. Deutschland setzt heute auf den moderneren Totimpfstoff Shingrix von GlaxoSmithKline. Dieser gilt als deutlich wirksamer und erzeugt eine stärkere Immunantwort.
„Es ist biologisch hochplausibel, dass die Unterdrückung der Virusreaktivierung Vorteile für den Demenzprozess hat”, so Geldsetzer. Sollte der Mechanismus auf einer allgemeinen Aktivierung des Immunsystems beruhen, könnte Shingrix sogar noch stärkere Schutzeffekte bieten als sein Vorgänger.
Die wahrscheinlichste Erklärung: Das Herpes-Zoster-Virus schlummert nach einer Windpocken-Infektion lebenslang in Nervenzellen. Reaktiviert es sich, löst es Entzündungsprozesse aus, die Nervenzellen schädigen können. Die Impfung unterbindet diese Reaktivierung.
Günstige Alternative zu Milliarden-Therapien?
Die Pharmaindustrie investiert derzeit Milliarden in Antikörper-Therapien gegen Alzheimer wie Leqembi oder Kisunla. Diese Medikamente sind zwar wirksam, aber extrem teuer, logistisch aufwendig und bergen Nebenwirkungsrisiken.
Die Gürtelrose-Impfung bietet einen radikal anderen Ansatz:
- Kostengünstig: Ein Bruchteil der Kosten moderner Antikörper-Therapien
- Verfügbar: Weltweit zugelassen und etabliert
- Sicher: Nebenwirkungsprofil seit Jahren bekannt
Für Impfstoff-Hersteller könnte dies einen Nachfrageschub bedeuten. Entwickler klassischer Alzheimer-Medikamente müssen die Impfung künftig möglicherweise als Konkurrenz oder Kombinationspartner betrachten.
STIKO-Empfehlung könnte verschärft werden
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Gürtelrose-Impfung aktuell für alle Menschen ab 60 Jahren sowie ab 50 bei Grunderkrankungen. Die Impfquoten in Deutschland bleiben jedoch niedrig.
Sollten sich die Daten in randomisierten klinischen Studien bestätigen, dürfte der Druck auf Politik und Krankenkassen steigen. Eine Impfung, die sowohl vor Gürtelrose als auch vor kognitivem Verfall schützt, wäre ein starkes Argument für aggressivere Impfkampagnen.
Dr. Min Xie vom Universitätsklinikum Heidelberg und sein Team werben bereits um Finanzmittel für eine groß angelegte randomisierte Studie. Erst diese kann den kausalen Zusammenhang zweifelsfrei beweisen.
Was bedeutet das für Betroffene?
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse mahnen Wissenschaftler zur Besonnenheit. Beobachtungsdaten ersetzen keine randomisierten kontrollierten Studien. Dennoch liefert die Studie ein weiteres gewichtiges Argument für die Impfung.
Für Menschen über 60 gibt es nun neben dem Schutz vor der schmerzhaften Nervenerkrankung einen zusätzlichen potenziellen Grund: den Schutz der geistigen Gesundheit. Wer die Impfung bislang aufgeschoben hat, sollte das Gespräch mit dem Hausarzt suchen.
Die Ergebnisse könnten der Durchbruch sein, auf den die Demenz-Forschung seit Jahren wartet – nicht durch ein teures neues Medikament, sondern durch einen bewährten Impfstoff.
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