Graphite, One

Graphite One Aktie: Finanzierungssprung

19.12.2025 - 20:56:32

Die US-Exportförderbank EXIM erhöht ihre potenzielle Kreditzusage für Graphite One deutlich. Damit könnte sie rund 70 Prozent der Investitionen für eine heimische Graphit-Wertschöpfungskette decken.

Graphite One rückt mit einem Schlag in eine andere Größenordnung. Die US-Exportförderbank EXIM hat ihr potenzielles Kreditvolumen für das Unternehmen deutlich aufgestockt und damit den finanziellen Rahmen für den Aufbau einer heimischen Graphit-Wertschöpfungskette neu gesteckt. Im Zentrum steht die Frage: Wie stark reduziert diese Zusage das Finanzierungsrisiko für das ambitionierte Projekt?

EXIM legt nach: 2,07 Milliarden Dollar in Aussicht

Die Export-Import Bank der Vereinigten Staaten (EXIM) hat ihre unverbindlichen „Letters of Interest“ (LoI) für Graphite One auf insgesamt 2,07 Milliarden US-Dollar erhöht. Damit wird der bislang kommunizierte Förderrahmen für die US-Lieferkettenstrategie des Unternehmens deutlich ausgeweitet.

Kernpunkte der Anpassung:

  • Gesamtes potenzielles EXIM-Finanzierungsvolumen: 2,07 Mrd. US-Dollar (LoI)
  • Projekt Alaska (Graphite Creek Mine): Anhebung von 570 Mio. auf 670 Mio. US-Dollar
  • Verarbeitungsanlage Ohio: Anhebung von 325 Mio. auf 1,4 Mrd. US-Dollar
  • Abdeckung: Rund 70 % der geplanten Gesamtinvestitionen (CAPEX)
  • Nächster Schritt: Formeller EXIM-Antrag für 2026 geplant

Die neue Struktur verändert die Kapitalplanung grundlegend. Vor allem die Verarbeitungsstufe wird deutlich stärker adressiert als zuvor.

Fokus auf Ohio: Verarbeitung statt nur Abbau

Den größten Sprung macht die geplante Fertigungsanlage im Weathersfield Township, Ohio: Die mögliche Kreditlinie steigt dort von 325 Millionen auf 1,4 Milliarden US-Dollar, bei einer geplanten Laufzeit von 15 Jahren. Dahinter steht ein erweitertes Projektprofil mit höheren Produktionszielen.

Die Anlage soll modular aufgebaut werden und schrittweise wachsen. Geplant ist eine Endkapazität von 100.000 Tonnen Anodenmaterial pro Jahr, aufgeteilt in Ausbaustufen zu jeweils 25.000 Tonnen. Die Finanzierungsstruktur ist auf diesen gestaffelten Ausbau ausgelegt und zielt darauf ab, die inländische Batterie-Lieferkette für Elektrofahrzeuge zu stärken.

Parallel dazu bleibt das Graphite-Creek-Projekt in Alaska ein zentraler Baustein. Die potenzielle Kreditlinie von nun 670 Millionen US-Dollar zielt auf die Entwicklung der Mine und den Aufbau einer US-integrierten Versorgung mit natürlichem Graphit.

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Staatliche Rückendeckung und geopolitischer Kontext

Die Zusagen sind Teil der EXIM-Programme „Make More in America“ und „China and Transformational Exports Program“ (CTEP). Damit ordnet die US-Regierung das Vorhaben klar in den geopolitischen Kontext ein: Ziel ist es, kritische Rohstoffe und Verarbeitungsstufen aus der Abhängigkeit von China zu lösen und in den USA zu verankern.

Mit der zugesagten Deckung von rund 70 % der geplanten Investitionen sendet EXIM das Signal, dass die öffentliche Hand bereit ist, den Großteil der Fremdkapitalseite zu tragen. Für die Kapitalstruktur bedeutet das: Der Schwerpunkt des Risikos verschiebt sich von der Verschuldung auf die erfolgreiche Einwerbung des Eigenkapitals und die operative Umsetzung.

Der Aktienkurs spiegelt die neue Perspektive bereits wider: Auf Wochensicht liegt die Graphite-One-Aktie mit einem Plus von knapp 27 % deutlich im grünen Bereich und handelt klar über ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 0,87 Euro.

Nächste Schritte bis 2026

Wichtig bleibt: Die vorliegenden EXIM-Briefe sind rechtlich unverbindlich. Sie stecken jedoch den Rahmen für die kommenden Monate ab. Graphite One plant, 2026 einen formellen Antrag bei EXIM einzureichen und arbeitet parallel mit weiteren US-Behörden sowie großen Investmentbanken daran, die fehlenden rund 30 % der Projektfinanzierung zu sichern.

Diese Restfinanzierung soll über Eigenkapital oder andere Instrumente kommen und die Kapitalstruktur komplettieren. Damit hängt die weitere Story der Graphite-One-Aktie wesentlich davon ab, ob das Unternehmen die nun skizzierten Finanzierungspakete im kommenden Jahr in verbindliche Vereinbarungen überführen und den modularen Ausbau von Mine und Verarbeitungsanlage wie geplant starten kann.

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