Google schützt private Apps im Auto mit PIN-Code
25.12.2025 - 01:54:12Google führt eine feingranulare App-Sperre für Android Automotive ein, die es Fahrern ermöglicht, private Apps mit einer separaten PIN zu schützen, während andere Funktionen zugänglich bleiben.
Android Automotive erhält eine lang erwartete Datenschutzfunktion: Ab sofort können Fahrer einzelne Apps wie Messenger oder Browser hinter einer separaten PIN verstecken. Das beendet das “Alles-oder-Nichts”-Prinzip auf dem digitalen Armaturenbrett.
Die neue Funktion “Sensitive App Protection” wurde diese Woche in den Systemdokumenten bestätigt und löst ein grundlegendes Datenschutzproblem. Bisher hatte Android Automotive nur eine grobe Sicherheitsebene: War das Fahrerprofil einmal entsperrt, standen alle Apps – von privaten Nachrichten bis zum E-Mail-Postfach – auch Beifahrern offen. Jetzt ermöglicht Google eine feinjustierte Kontrolle für das moderne “Connected Cockpit”.
Ende der groben Sicherheit: Jede App kann einzeln gesperrt werden
Der Kern des Updates ist simpel, aber wirkungsvoll. Fahrer können in den Einstellungen unter Datenschutz > App-Sperre festlegen, welche Anwendungen als sensibel gelten. Versucht dann ein Beifahrer oder Parkdienstmitarbeiter, eine gesperrte App wie WhatsApp, Google Chrome oder den Kalender zu öffnen, erscheint die Abfrage für einen individuellen PIN. Dieser kann zwischen 4 und 16 Stellen lang sein.
Genervt davon, dass andere Personen Ihre Chats und Browser-Historie sehen können, sobald Sie das Infotainment übergeben? Gerade in Shared-Space-Situationen wie Valet oder Mitfahrer kann das schnell unangenehm werden. Der kostenlose Telegram-Startleitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Telegram sicher einrichten, geheime Chats aktivieren und Ihre Nummer verbergen – ideal, wenn Sie private Kommunikation auch unterwegs und im Auto schützen wollen. Telegram-Umstiegs-Guide jetzt kostenlos laden
Diese Granularität ist besonders für die typische “Beifahrer”-Situation entscheidend. Bittet der Fahrer seinen Passagier, die Musik zu wechseln oder ein Navigationsziel einzugeben, übergibt er damit nicht mehr zwangsläufig die Kontrolle über private Benachrichtigungen oder den Browserverlauf. Musik- und Navi-Apps können freigegeben bleiben, während Kommunikations- und Banking-Apps gesperrt sind.
Technisch setzt Google die Funktion als “entbundelte App” um. Das ist ein strategischer Schachzug: Das Feature kann so über den Play Store aktualisiert werden und ist nicht auf langsame Firmware-Updates der Automobilhersteller angewiesen. Diese Taktik ähnelt dem kürzlich eingeführten Standalone-Dashcam-Tool und soll sicherstellen, dass wichtige Neuerungen Nutzer schneller erreichen.
Technische Details: Was die Sperre kann – und was nicht
Die Dokumentation macht jedoch auch Grenzen deutlich. Die “Sensitive App Protection” deaktiviert primär die Benutzeroberfläche (UI) der ausgewählten Apps. Sie friert die Anwendung nicht auf Systemebene komplett ein.
Das bedeutet: Ein Passagier kann zwar nicht auf alte Nachrichten zugreifen, die App läuft aber möglicherweise im Hintergrund weiter. Eine gesperrte Messenger-App könnte weiterhin Daten empfangen, eine gesperrte Musik-App könnte weiterspielen, wenn sie bereits aktiv war. Zudem warnt Google: Teilt eine gesperrte App Daten mit einer entsperrten (etwa eine Galerie mit einer Social-Media-App), könnten diese über die zweite App noch erreichbar sein.
Wichtige Systemfunktionen wie Einstellungen, Google Maps und der Google Assistant können aus Sicherheitsgründen nicht gesperrt werden. Sie müssen jederzeit für den Fahrbetrieb zugänglich bleiben.
Die Antwort auf das “Shared Space”-Dilemma im Auto
Die App-spezifische Sperre reagiert auf einen grundlegenden Wandel: Das Auto verwandelt sich vom reinen Fortbewegungsmittel in einen “Shared Space”, eine Mischung aus privatem Rückzugsort und gemeinsam genutztem Sozialraum.
Die Einzelnutzer-Logik des Smartphones passt nicht zum Mehrnutzer-Umfeld im Fahrzeug. Eine Studie zu vernetzten Fahrzeugen aus dem Jahr 2025 zeigte, dass sich 65 Prozent der Fahrer unwohl fühlen, Passagieren die Kontrolle über das Infotainment-System zu überlassen – aus Sorge um ihre Privatsphäre.
“Das Fahrzeuginnenraum ist eine einzigartige digitale Umgebung”, erklärt Sarah Chen, Senior Analystin bei AutoTech Insights. “Er ist gleichzeitig ein privater Rückzugsort und ein geteilter Sozialraum. Googles Schritt, diese Sicherheitsfunktion zu entbündeln, zeigt, dass sie die ‘Shared Device’-Realität des Autos priorisieren, für die eine reine Profilsperre ein zu grobes Werkzeug ist.”
Die Funktion bietet auch eine standardisierte Alternative zu den oft fragmentierten “Valet-Modi” verschiedener Hersteller. Während diese traditionell den gesamten Bildschirm sperren, erlaubt die neue App-Sperre, dass das Auto für Fahrt und Unterhaltung voll funktionsfähig bleibt, der Zugriff auf persönliche Daten aber präzise unterbunden wird.
Ausblick: Wann kommt die Funktion in welche Autos?
Da es sich um eine entbundelte App handelt, hängt die konkrete Verfügbarkeit vom jeweiligen Automobilhersteller ab. Da der Code jedoch quelloffen ist und keine tiefgreifende Systemüberholung erfordert, wird die Einführung deutlich schneller erwartet als bei herkömmlichen Features.
Große Hersteller mit Google Built-in – darunter Volvo, Polestar, GM und Ford – werden die Funktion voraussichtlich in den kommenden Monaten via Software-Update freischalten. Sobald der Hersteller den Schalter umlegt, steht die Sperre für die meisten Apps aus dem Play Store sofort zur Verfügung.
Blickt man auf 2026 voraus, dürfte sich dieses “granulare Datenschutz”-Modell weiterentwickeln. Künftige Versionen könnten biometrische Authentifizierung integrieren – etwa über Fingerabdrucksensoren oder bereits für Fahrerüberwachung verbaute Kameras für Gesichtserkennung. Das würde die PIN-Eingabe während der Fahrt überflüssig machen.
Die Einführung der App-PIN markiert einen wichtigen Reifegrad für Android Automotive. Sie anerkennt, dass unsere Autos zwar vernetzter werden, unser Bedürfnis nach Privatsphäre darin aber unverändert hoch bleibt.
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