Google, Dark-Web-Bericht

Google schaltet Dark-Web-Bericht ab – Nutzerdaten werden gelöscht

21.12.2025 - 20:21:12

Google stellt seinen kostenlosen Dark-Web-Bericht ein. Der Dienst, der Nutzer über gefundene persönliche Daten im Darknet informierte, wird Anfang 2026 abgeschaltet. Alle gesammelten Überwachungsdaten der Nutzer werden unwiderruflich gelöscht.

Laut Google fiel die Bilanz des Tools ernüchternd aus. Nutzerfeedback habe gezeigt, dass der Bericht zwar Probleme aufzeigte, aber kaum praktische Lösungen bot. „Es wurden keine hilfreichen nächsten Schritte aufgezeigt“, erklärt das Unternehmen. Die Erkenntnis, dass die eigene E-Mail-Adresse oder Telefonnummer im Darknet kursiert, löste oft nur Alarm aus – konkrete Handlungsanweisungen fehlten jedoch.

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  • 15. Januar 2026: Der Dienst stellt die aktive Überwachung ein. Es finden keine neuen Scans mehr statt, und Nutzer erhalten keine weiteren Warnungen.
  • 16. Februar 2026: Die Oberfläche des Dark-Web-Berichts wird abgeschaltet. Alle damit verbundenen Nutzerdaten werden endgültig von den Google-Servern gelöscht.

Nutzer, die nicht bis Februar warten möchten, können ihr Überwachungsprofil sofort manuell löschen. Dazu muss in den Google-Kontoeinstellungen unter „Sicherheit“ der Punkt „Dark-Web-Bericht“ aufgerufen und „Überwachungsprofil löschen“ ausgewählt werden.

Warum Google die Notbremse zieht

Der Schritt markiert eine strategische Neuausrichtung von Googles Sicherheitsabteilung. Anstatt reaktiver Meldedienste setzt der Konzern nun auf präventive Werkzeuge. Im Fokus stehen nun proaktive Abwehrmechanismen wie der integrierte Passwort-Manager, der kompromittierte Passworte erkennt und zum Wechseln auffordert, oder die Einführung von Passkeys.

Die Branche deutet die Entscheidung als Teil eines größeren Trends: Die Zeit passiver Überwachung neigt sich dem Ende zu. Angesichts der Flut an Datenlecks ist die Präsenz persönlicher Informationen im Darknet für viele fast unvermeidbar geworden. Die Priorität liege daher auf Technologien, die unbefugten Zugriff von vornherein verhindern.

Welche Alternativen Nutzer jetzt haben

  • Google Passwort-Manager: Überprüft gespeicherte Passwörter auf bekannte Kompromittierungen.
  • „Ergebnisse über dich“: Ermöglicht es, persönliche Kontaktdaten aus den Google-Suchergebnissen entfernen zu lassen.
  • Sicherheitscheck-up: Ein zentrales Dashboard für schwache Kontoeinstellungen.

Wer weiterhin einen spezialisierten Dark-Web-Monitor sucht, muss zu Drittanbietern wechseln. Dienste wie HaveIBeenPwned, Bitdefender oder Norton bieten oft detailliertere Analysen zu konkreten Datenlecks und füllen die Lücke, die Google hinterlässt.

Nutzer des alten Dienstes sollten ihre Sicherheitseinstellungen vor dem 15. Januar überprüfen. Wer einen historischen Überblick über erhaltene Warnungen behalten möchte, muss diese Informationen vor der endgültigen Löschung im Februar sichern.

@ boerse-global.de