Google, Live-KI

Google: Live-KI gegen Android-Malware

08.12.2025 - 14:29:12

Google schützt Android-Nutzer künftig mit Echtzeit-KI vor Schadsoftware. Die neue Funktion “Live Threat Detection” überwacht Apps direkt auf dem Gerät und erkennt gefährliches Verhalten, noch bevor Schaden entsteht.

Der Suchmaschinenriese verabschiedet sich damit von jahrelang bewährten, aber zunehmend ineffektiven Methoden. Statt nur beim Download nach bekannten Virenmustern zu suchen, analysiert das System nun kontinuierlich, was Apps tatsächlich tun. Ein Paradigmenwechsel, der Millionen Smartphone-Nutzer weltweit betrifft.

Traditionelle Virenscanner arbeiten mit Vergleichslisten: Sie prüfen, ob der Code einer App bekannten Schädlingen ähnelt. Das funktioniert bei moderner Malware kaum noch. Diese ändert ihren Code ständig oder lädt schädliche Bestandteile erst nach Wochen nach.

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Live Threat Detection setzt auf einen anderen Ansatz. Die KI beobachtet das Verhalten jeder installierten App:

  • Greift eine App zu ungewöhnlichen Zeiten auf Mikrofon oder Kamera zu?
  • Kommuniziert sie mit anderen Diensten, obwohl das für ihre Funktion unnötig ist?
  • Bleibt sie im Hintergrund aktiv, ohne dass der Nutzer davon weiß?

Entscheidend dabei: Die Analyse erfolgt komplett auf dem Smartphone. Google nutzt dafür den Private Compute Core von Android – sensible Daten verlassen das Gerät nicht. Nur bei erkannten Bedrohungen erhält der Nutzer eine Warnung.

Stalkerware im Visier

Besonders effektiv zeigt sich das System gegen Überwachungs-Apps. Diese tarnen sich oft als Kindersicherungs-Software oder Diebstahlschutz, dienen aber der heimlichen Überwachung von Partnern oder Familienmitgliedern.

Klassische Scanner tun sich schwer mit solcher Software. Die Apps nutzen legitime Berechtigungen und verhalten sich oberflächlich unauffällig. Die neue KI erkennt jedoch verdächtige Muster: Eine App, die permanent Standortdaten sammelt, Audio aufzeichnet und verschlüsselt versendet – ohne dass der Nutzer sie aktiv nutzt – löst Alarm aus.

Auch “Schläfer-Apps” haben es schwerer. Diese verhalten sich anfangs harmlos, um die Play Store-Prüfung zu bestehen, und werden erst später aktiv. Die dauerhafte Überwachung erkennt solche Verhaltensänderungen sofort.

Rollout über Gerätegrenzen hinweg

Google startet traditionell auf den eigenen Pixel-Smartphones (ab Pixel 6). Doch Live Threat Detection ist für das gesamte Android-Ökosystem gedacht.

In den kommenden Monaten erreicht die Funktion auch Geräte von Lenovo, OnePlus, Nothing und OPPO. Ein wichtiger Schritt gegen die Fragmentierung der Android-Sicherheit. Da das Update über die Google Play Services läuft, benötigen Nutzer kein komplettes System-Upgrade. Auch ältere Geräte profitieren, sofern die Hardware die KI-Modelle unterstützt.

Reaktion auf wachsende Bedrohungen

Die Neuerung kommt nicht zufällig. Android steht wegen seiner Offenheit und der Möglichkeit, Apps aus externen Quellen zu installieren, traditionell stärker unter Beschuss als iOS.

Sicherheitsexperten bewerten den Schritt positiv. Die Analyse direkt auf dem Gerät umgeht Latenzprobleme Cloud-basierter Scanner und funktioniert auch offline. “Das ist der Unterschied zwischen einem Türsteher am Eingang und permanenter Sicherheit im Raum”, erklärt ein Analyst.

Zusammen mit der kürzlich erweiterten Scam Detection für Telefonanrufe baut Google ein engmaschiges Schutznetz auf. Diese Funktion nutzt KI, um betrügerische Gesprächsmuster zu erkennen – etwa bei gefälschten Bankanrufen.

Was kommt als Nächstes?

Die aktuelle Version fokussiert auf Stalkerware und Datendiebstahl. Google plant jedoch Erweiterungen:

  • Banking-Trojaner: Apps, die unsichtbare Overlays über Bank-Apps legen, um Zugangsdaten abzugreifen
  • Adware-Fraud: Programme, die im Hintergrund Werbung anklicken und dabei Akku sowie Datenvolumen belasten

Langfristig könnte diese Technologie Drittanbieter-Virenscanner überflüssig machen. Das Betriebssystem selbst bietet dann bereits umfassenden Schutz.

Nutzer sollten sicherstellen, dass ihre Google Play Dienste aktuell sind. In den Play Store-Einstellungen muss die Option “Apps mit Play Protect scannen” aktiviert sein. Die Botschaft aus Mountain View ist eindeutig: Sicherheit ist kein statischer Zustand mehr, sondern ein dynamischer Prozess, der sich in Echtzeit anpasst.

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