Google, KI-Assistent

Google CC: KI-Assistent übernimmt jetzt Ihre E-Mail-Planung

17.12.2025 - 18:59:11

Googles neuer KI-Agent CC verwandelt den Posteingang in einen proaktiven Arbeitsmanager – und startet damit den nächsten Kampf um die digitale Produktivität.

Der Tech-Riese hat mit CC einen experimentellen KI-Produktivitätsassistenten gestartet, der direkt aus dem E-Mail-Postfach heraus agiert. Statt auf reaktive Chat-Antworten setzt das Tool auf vorausschauende Hilfe: Es analysiert Kalender, Mails und Drive-Dokumente, um den Tag zu strukturieren. Die Kernfunktion ist eine tägliche Zusammenfassung namens „Your Day Ahead“, die Nutzer morgens erhalten.

Anzeige

Passend zum Thema KI‑Einsatz im Arbeitsalltag: Seit August 2024 gelten in der EU neue Regeln für KI‑Systeme – viele Unternehmen riskieren unbewusst Bußgelder, wenn Kennzeichnung und Dokumentation fehlen. Ein kostenloser Umsetzungsleitfaden erklärt Schritt für Schritt, welche Pflichten gelten, wie Sie Ihr Inbox‑Agent‑Projekt sicher klassifizieren, welche Dokumentation nötig ist und welche Übergangsfristen zu beachten sind – inklusive Praxis‑Checkliste für Entwickler und Entscheider. Jetzt kostenlosen KI‑Leitfaden herunterladen

CC agiert vollständig per E-Mail. Nutzer antworten einfach auf die tägliche Übersicht oder schicken neue Anfragen an den Agenten. Befehle wie „Erinnere mich, den Zahnarzt anzurufen“ oder „Finde das Dokument von John“ werden direkt umgesetzt. Google umgeht so die Hürde einer neuen Benutzeroberfläche und trifft die Nutzer dort, wo sie laut Unternehmen 25 bis 30 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen: im Posteingang.

„CC soll eine leichtgewichtige Koordinationsebene sein“, erklärt ein Google-Sprecher. „Es informiert nicht nur – es handelt.“ Der Agent erstellt auf Basis seiner Analyse bereits Entwürfe für Antwortmails oder verlinkt direkt Kalendereinträge, um schnelles Handeln zu ermöglichen.

Getrieben von Gemini und exklusivem Zugang

Im Hintergrund arbeitet Googles Gemini-KI, die Kontext und Nuancen über verschiedene Dokumententypen hinweg versteht. Die Einführung bringt auch eine neue Zugangsstruktur: Wartelisten-Plätze gibt es zunächst nur in den USA und Kanada. Priorität erhalten Abonnenten von „Google AI Ultra“, einem bislang kaum bekannten Premium-Service.

„Google versteht, dass KI auf der Unternehmensproduktivitätsseite ein weit größeres Potenzial hat“, analysiert Faisal Kawoosa von Techarc. „Den KI-Agenten direkt in den Posteingang zu setzen, ist sinnvoll, weil es die Nutzer nicht von ihrem normalen Arbeitsfluss abbringt.“

Strategische Wende: Vom Chatbot zum autonomen Agenten

Mit CC vollzieht Google eine klare Abkehr von der Chatbot-Ära. Die Branche konzentriert sich nun auf „Agentic AI“ – Systeme, die mehrstufige Arbeitsabläufe autonom erledigen können. Dies wird als direkter Gegenentwurf zu Microsofts Copilot gesehen, der tief in die Office-Welt integriert ist.

„Ein Posteingang-zuerst-Design zeigt Muster auf, die sich später in Unternehmens-Workflows übersetzen lassen“, sagt Sanchit Vir Gogia von Greyhound Research. Für große Organisationen scheitere die Einführung oft, wenn Tools Verhaltensänderungen erforderten. Der E-Mail-basierte Ansatz könnte daher für koordinationsintensive Rollen besser funktionieren.

Datenschutz und begrenzte Verfügbarkeit

Ein Assistent, der E-Mails liest und Dokumente scannt, wirft Datenschutzfragen auf. Google betont, dass CC nur auf Gmail, Kalender und Drive zugreife, um seine Funktionen bereitzustellen. Die Nutzerdaten aus diesem Experiment würden „nicht zum Training von Googles generativen KI-Modellen verwendet“.

Aktuell ist CC nur als Google-Labs-Experiment für persönliche Consumer-Konten in Nordamerika verfügbar. Ein Zeitplan für die Integration in Google Workspace für Unternehmen wurde nicht genannt. Der Erfolg bei Privatnutzern wird darüber entscheiden, ob der „Inbox-Agent“ bald auch komplexe administrative Abläufe in Firmen automatisiert – von der Reisebuchung bis zum Projektmanagement.

Anzeige

PS: Sie überlegen, einen KI‑Agenten direkt im Posteingang einzusetzen? Der kostenlose Leitfaden zur EU‑KI‑Verordnung fasst kompakt zusammen, welche Anforderungen an Transparenz, Risikoanalyse und technische Dokumentation gestellt werden. Nutzen Sie die Praxis‑Checkliste, um Ihr Pilotprojekt rechtssicher aufzusetzen und Fristen einzuhalten, bevor Sie breit ausrollen. Kostenlosen Umsetzungsleitfaden zur KI‑Verordnung sichern

@ boerse-global.de