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Globe Telecom warnt: Jeder zweite Filipino wird täglich betrogen

19.12.2025 - 06:49:12

Manila – Die Philippinen kämpfen mit einer digitalen Betrugsepidemie. Anlässlich der beginnenden Weihnachtsgeschäfte warnen Telekommunikationskonzerne und Behörden gemeinsam vor einem historischen Hoch an Cyberkriminalität. Neue Regeln sollen Unternehmen jetzt zu strengeren Sicherheitsvorkehrungen zwingen.

Globe Telecom, einer der größten Netzbetreiber des Landes, legte diese Woche alarmierende Zahlen vor. Demnach wurden fast 60 Prozent aller Filipinos im vergangenen Jahr Opfer von Betrugsversuchen. Die durchschnittliche Person erlebt einen solchen Angriff alle zwei Tage. „Betrug bewegt sich heute schnell über verschiedene Kanäle. Keine einzelne Organisation kann das alleine lösen. Nur Zusammenarbeit führt weiter“, sagte Derick Ohmar Adil, Leiter für KI und Datenschutz bei Globe.

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Die Warnung der Telekombranche folgte unmittelbar auf einen regulatorischen Vorstoß. Die philippinische Börsenaufsicht SEC hat einen Entwurf für verbindliche Cybersicherheits-Richtlinien vorgelegt. Dieser sieht für alle regulierten Unternehmen – darunter börsennotierte Firmen und Broker – eine Reihe neuer Pflichten vor.

Zu den Kernpunkten des am 17. Dezember veröffentlichten Entwurfs gehören:
* Die verbindliche Bestellung eines Chief Information Security Officer (CISO).
* Die Einrichtung spezieller Computer Emergency Response Teams (CERT) für den Ernstfall.
* Eine Meldepflicht für signifikante Vorfälle innerhalb von fünf Tagen an die SEC.
* Die Haftung der Unternehmen auch für Sicherheitslücken bei Dienstleistern.

Die Konsultation zu den neuen Regeln läuft bis Mitte Januar 2026. Sie markieren einen Wendepunkt: Bislang galten die Sicherheitsempfehlungen nur als freiwillig.

Widersprüchliche Zahlen deuten auf hohe Dunkelziffer

Die Dringlichkeit der Maßnahmen steht scheinbar im Kontrast zu offiziellen Statistiken. Das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie (DICT) meldete am 16. Dezember einen Rückgang der angezeigten Cyberkriminalität um 38 Prozent im Jahr 2025.

Experten deuten diesen Rückgang jedoch als Zeichen von „Betrugsmüdigkeit“ und nicht als Erfolg. „Wenn Menschen täglich mit Betrugs-SMS bombardiert werden, hören sie auf, jeden Vorfall bei der Polizei zu melden. Sie löschen und ignorieren einfach. Das Gefahrenvolumen bleibt aber auf historisch hohem Niveau“, so ein mit der Datenlage vertrauter Cybersicherheitsanalyst.

Die Diskrepanz zwischen den gemeldeten Fällen und der von Globe zitierten Angriffsrate legt eine massive Dunkelziffer nahe.

Weihnachtsgeschäft als Hochsaison für Betrüger

Der Zeitpunkt der Warnungen ist kein Zufall. Die Wochen vor Weihnachten gelten traditionell als Hochsaison für digitale Betrüger. Die nationale Cybercrime-Behörde CICC warnt in ihrer Kampagne „Holiday Watch PH 2025“ aktuell vor den „12 Betrügereien des Weihnachtsfestes“.

Besonders häufig sind in dieser Zeit:
* Falsche Wohltätigkeitsaktionen, die unter dem Deckmantel von NGOs Spenden sammeln.
* Phishing-Nachrichten, die sich als Paketbenachrichtigungen an Online-Shopper tarnen.
* Betrügerische Reiseangebote mit nicht existierenden Flug- und Hoteldeals.

Globe Telecom riet Verbrauchern, verdächtige Nachrichten nicht zu beantworten, sondern direkt über die Meldefunktionen in Banking-Apps oder beim Mobilfunkanbieter zu reportieren.

Ganzheitliche Abwehr als Strategie für 2026

Die Strategie für das kommende Jahr zielt auf eine „gesamtgesellschaftliche Verteidigung“. Die isolierten Einzelaktionen der Vergangenheit sollen durch integrierte Netzwerke ersetzt werden.

Globe Telecom, das in diesem Jahr den Vorsitz der philippinischen Sektion der Global Anti-Scam Alliance (GASA) übernommen hat, will dabei eine Brückenfunktion einnehmen. Durch die Echtzeit-Weitergabe von Bedrohungsinformationen zwischen Telekommunikationsunternehmen, Banken und Strafverfolgungsbehörden sollen Betrugsnummern und schadhafte Domains schneller blockiert werden.

Die Botschaft von Wirtschaft und Regierung ist eindeutig: Die Bedrohung ist allgegenwärtig, die Angriffe willkürlich und Wachsamkeit die einzige unmittelbare Verteidigung. Gleichzeitig müssen sich Unternehmen auf ein Jahr strengerer Compliance-Vorgaben einstellen.

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