Gemini, Copilot

Gemini 3 und Copilot: Google startet Agenten-Fabrik

06.12.2025 - 02:43:12

Google Workspace Studio ermöglicht das Erstellen autonomer KI-Agenten ohne Programmierkenntnisse, während Microsoft seine Copilot-Preise für 2026 ankündigt. Das Rennen um die Automatisierung des Arbeitsplatzes nimmt Fahrt auf.

Die Zeit der passiven Chatbots läuft ab. Google hat diese Woche eine Plattform vorgestellt, mit der Mitarbeiter ohne Programmierung eigene KI-Agenten bauen können – während Microsoft seine Strategie für 2026 konkretisiert. Das Rennen um die Automatisierung des Büroalltags erreicht eine neue Dimension.

Der digitale Arbeitsplatz steht vor einem Umbruch. Am 3. Dezember kündigte Google die allgemeine Verfügbarkeit von Google Workspace Studio an – eine No-Code-Plattform, die auf dem neuen Gemini 3-Modell basiert. Fast zeitgleich aktualisierte Microsoft seine Copilot-Produkte und legte erstmals Preispläne für Mitte 2026 offen. Was beide Ankündigungen verbindet: KI soll nicht mehr nur assistieren, sondern eigenständig Aufgaben übernehmen.

Workspace Studio: Jeder kann jetzt Agenten erstellen

Google Workspace Studio markiert einen Wendepunkt. Anders als bisherige Gemini-Funktionen, die hauptsächlich Texte formulierten oder E-Mails zusammenfassten, ermöglicht die neue Plattform das Erstellen dauerhafter “digitaler Kollegen”. Diese Agenten arbeiten über Gmail, Drive, Docs und Chat hinweg – autonom und ohne eine Zeile Code.

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“Wir nutzen die Argumentationsfähigkeit und das multimodale Verständnis von Gemini 3, um KI-Automatisierung zu schaffen, die einfach zu bedienen, tief in Google Workspace integriert und für jeden Mitarbeiter zugänglich ist”, erklärte Farhaz Karmali, Produktdirektor für das Google Workspace-Ökosystem.

Das können die Agenten:

  • Natürlichsprachige Programmierung: Nutzer beschreiben einen Workflow in normalem Deutsch – etwa “Überwache diesen Projektordner, melde dich bei Änderungen am Budget-Spreadsheet und erstelle eine wöchentliche Zusammenfassung für das Team”. Das System baut den Agenten automatisch.
  • App-übergreifende Autonomie: Die Agenten lesen, schreiben und führen Aktionen über die gesamte Workspace-Suite aus. Die Datensilos zwischen E-Mail und Dateispeicher verschwinden.
  • Erste Erfolge: Der deutsche Reinigungstechnik-Hersteller Kärcher berichtete als Early Adopter von einer 90-prozentigen Zeitersparnis beim Verfassen von Produktspezifikationen.

Die Admin-Kontrollen für Workspace Studio erschienen am Mittwoch, der vollständige Rollout für Business- und Enterprise-Kunden soll bis zum 5. Januar 2026 abgeschlossen sein.

Microsoft kontert mit OneNote-Integration und Preisklarheit

Microsoft setzte diese Woche andere Akzente. Zwischen dem 2. und 4. Dezember erhielten die Copilot-App und besonders OneNote signifikante Updates. Die neue Chat-Integration in OneNote verwandelt Copilot von einem reinen Zusammenfassungs-Tool in einen proaktiven Ideengeber.

Das System kontextualisiert Notizen jetzt mit anderen Microsoft-365-Daten – etwa durch Abgleich von Meeting-Notizen mit Outlook-E-Mails – und schlägt automatisch Handlungsschritte und Projektzeitpläne vor.

Preisstrategie für 2026:

Microsoft kündigte außerdem an, dass ab dem 1. Juli 2026 eine neue Preisstufe für Microsoft 365 Copilot gilt. Die genauen Beträge stehen noch aus, doch die frühe Ankündigung soll CIOs Planungssicherheit geben. KI wird zum festen Posten in IT-Budgets – das ist die klare Botschaft aus Redmond.

Die Branche rüstet auf: Zoom und Adobe machten es vor

Was Google und Microsoft jetzt ausrollen, folgt einem Trend, der sich bereits Ende 2025 abzeichnete. Die Maxime lautet nicht mehr “mit KI chatten”, sondern “KI Aufträge erteilen”.

Zoom AI Companion 3.0 wurde im November 2025 allgemein verfügbar und brachte ähnliche “agentische” Fähigkeiten – automatisierte Meeting-Koordination und Nachverfolgung inklusive. Adobe Acrobat Studio, bereits am 19. August 2025 gestartet, verwandelte statische PDFs in interaktive Wissens-Hubs. Google greift jetzt mit Drive-integrierten Agenten direkt dieses Konzept auf.

2026: Das Jahr der unkontrollierten Agent-Flut?

Die gleichzeitigen Ankündigungen von Gemini 3 und Microsofts Langfristplanung deuten darauf hin: 2026 wird das Jahr der Implementierung – und der Governance-Herausforderungen.

Für IT-Verantwortliche verschiebt sich das Problem. Wenn nicht-technische Mitarbeiter plötzlich autonome Agenten erstellen können, droht “Agent-Wildwuchs”: Tausende unkontrollierte KI-Skripte könnten gleichzeitig im Hintergrund laufen, ohne dass jemand den Überblick behält.

Branchenanalysten bringen es auf den Punkt: “Die Einstiegshürde für Automatisierung ist praktisch verschwunden. Die Frage für 2026 lautet nicht, ob KI die Arbeit erledigen kann, sondern wie Unternehmen die digitale Belegschaft verwalten, die sie gerade erschaffen.”

Während der Rollout von Google Workspace Studio in den kommenden Wochen weitergeht, richtet sich der Blick auf Microsoft. Eine Gegenankündigung mit eigenen “Agent”-Fähigkeiten wird für Anfang 2026 erwartet. Das Rennen ist eröffnet.

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