Frutoslabin-Tabletten, Krebsverdächtiger

Frutoslabin-Tabletten: Krebsverdächtiger Stoff entdeckt

07.12.2025 - 13:11:12

Der Nürnberger Unkuri Großhandel ruft das Nahrungsergänzungsmittel “FRUTOSLABIN” zurück. In den Tabletten wurde Danthron nachgewiesen – ein in der EU verbotener Stoff, der im Verdacht steht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu schädigen. Die Warnung gilt bundesweit.

Wer in den letzten Monaten Verdauungspräparate gekauft hat, sollte jetzt genau hinschauen. Das betroffene Produkt stammt vom russischen Hersteller Kvadrat-S und war in mindestens sieben Bundesländern im Handel.

Kontrollieren Sie Ihre Vorräte auf folgende Merkmale:

  • Produkt: FRUTOSLABIN (30 Tabletten)
  • Hersteller: Kvadrat-S, Russland
  • Vertrieb: Unkuri Großhandel, Nürnberg
  • MHD: 05.09.2027
  • Chargen: 060924 und 0520924
  • EAN: 4660011215488

Betroffen sind Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Auch Online-Käufer sollten ihre Bestellungen prüfen.

Warum Danthron so gefährlich ist

Danthron galt früher als synthetisches Abführmittel. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit stuft den Stoff jedoch als genotoxisch und karzinogen ein – er kann die DNA verändern und Krebs auslösen.

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Seit Jahren ist Danthron in der EU für Lebensmittel streng verboten. Die Verordnung (EG) Nr. 1925/2006 lässt keine Ausnahmen zu. Trotzdem taucht die Substanz immer wieder in importierten “natürlichen” Präparaten auf, oft versteckt in Pflanzenextrakten.

Das Tückische: Bei genotoxischen Karzinogenen gibt es keinen sicheren Grenzwert. Jede noch so kleine Menge birgt ein potenzielles Risiko.

Was Sie jetzt tun sollten

Stoppen Sie die Einnahme sofort. Auch wenn nur noch wenige Tabletten in der Packung sind – nicht aufbrauchen.

So gehen Sie vor:

  1. Rückgabe: Bringen Sie das Produkt zum Händler zurück
  2. Erstattung: Sie erhalten den Kaufpreis auch ohne Kassenbon
  3. Arztbesuch: Bei Beschwerden oder längerer Einnahme einen Arzt konsultieren

Der Unkuri Großhandel hat zugesichert, alle Kosten zu erstatten.

Kein Einzelfall: Das Import-Problem

Erst im Oktober 2025 musste Dogus Form Tee wegen Danthron zurückgerufen werden. Ein Muster zeichnet sich ab: Immer wieder gelangen Produkte aus Nicht-EU-Staaten mit verbotenen Inhaltsstoffen auf den deutschen Markt.

Das Problem liegt in den unterschiedlichen Standards. Während die EU strenge Richtlinien durchsetzt, tolerieren andere Länder Substanzen wie Danthron noch immer. Die Kontrollen bei Importeuren zeigen offenbar Lücken.

Besondere Vorsicht ist bei Nahrungsergänzungsmitteln aus Russland oder der Türkei geboten. “Natürlich” oder “pflanzlich” garantiert keine Unbedenklichkeit.

Behörden reagieren

Die Lebensmittelüberwachung dürfte jetzt verstärkt bei Importeuren kontrollieren. Der Fall wird auch im europäischen Schnellwarnsystem RASFF vermerkt, um weitere Produkte von Kvadrat-S frühzeitig zu identifizieren.

Verbraucher sollten regelmäßig lebensmittelwarnung.de checken. Das Portal informiert tagesaktuell über Produktrückrufe und Gesundheitsrisiken.

@ boerse-global.de