Franco-Nevada: Wie sich der Gold-König in unsicheren Märkten behauptet

Franco-Nevada zeigt in den letzten drei Monaten eine auffällige Kursstärke. Doch was steckt hinter dem Erfolg des Gold- und Royalty-Spezialisten und welche Chancen sehen Anleger aktuell?

Die Aktie von Franco-Nevada hat in den letzten drei Monaten einen markanten Lauf hingelegt. Von einem Zwischentief aus dem Spätsommer konnte der Kurs bis Anfang Dezember um gut 4 bis 5 Prozent zulegen – das in einem übergeordnet schwierigen Umfeld für Minen- und Rohstoffaktien. Besonders auffällig: Nach einer kurzen Schwächephase im November zog das Papier mitten in den ambitionierten Rallye-Modus. Ist das nur eine Atempause – oder der Auftakt zu einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung?

Der Blick auf die jüngsten Nachrichten macht schnell deutlich: Franco-Nevada stand zuletzt mehrfach im Fokus der Analysten. Anfang Dezember wurde das Kursziel von UBS auf 270 Dollar angehoben – ein klares Signal, dass große Häuser weiterhin an die Qualität und das Wachstumspotenzial der Gesellschaft glauben. Raymond James hatte kurz zuvor das Target bei 238 Dollar angesetzt, während RBC im November unverändert bei "Sector Perform" und 225 Dollar blieb. Die Analysten scheinen sich trotz aller Unwägbarkeiten im Goldsektor einig: Wer auf erstklassige Bilanzen und stetige Cashflows setzen will, kommt an Franco-Nevada kaum vorbei.

Noch ein kurzes Zahlenspiel aus den Quartalszahlen: Am 3. November meldete Franco-Nevada neue Rekorde für das dritte Quartal 2025. Mit einem Umsatz von rund 488 Millionen Dollar (und damit deutlich über den Erwartungen) sowie einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,43 Dollar bestätigte der Gold-Konzern nicht nur seine Ertragskraft – sondern lieferte zugleich ein überzeugendes Signal an Investoren. Der Markt würdigte dies prompt, die Anteilsscheine setzten zu einem erneuten Sprung nach oben an.

Was steckt hinter der Erfolgsgeschichte? Franco-Nevada ist seit Jahren eine der Galionsfiguren im globalen Markt für Goldminen, beteiligt sich jedoch nicht in der klassischen Förderung. Das Herzstück: Ein ausgefeiltes Geschäftsmodell rund um Royalties und Streams, vor allem bei Gold, Silber und Platinmetallen. Statt kostspieliger Exploration setzt das Unternehmen auf ein stark diversifiziertes Portfolio – aktuell mit weltweiten Engagements in Nord- und Südamerika, Australien, Europa und Afrika. Ins Auge springt dabei insbesondere das Engagement in laufenden Top-Projekten wie Candelaria, Antapaccay oder Tocantinzinho, aber ebenso der Anteil an frühen Explorationsphasen. Damit profitiert Franco-Nevada vom Auf und Ab der Rohstoffpreise, bleibt gleichzeitig flexibel und schont seine Kapitalbasis.

Bemerkenswert zudem: Der freie Cashflow bleibt auf konstant hohem Niveau. Die Eigenkapitalquote ist mustergültig, Schulden sind quasi nicht vorhanden. Gerade im Vergleich zu den klassischen Goldminengesellschaften ist Franco-Nevada damit ein Fels in der Brandung – auch wenn die Ausschüttungsrendite mit unter einem Prozent nicht riesig ausfällt. Dafür winken nachhaltige Dividendensteigerungen Jahr für Jahr, getragen vom robusten Geschäftsmodell und neuen, wachstumsstarken Abschlüssen im Streaming- und Royalty-Segment.

Risiken? Natürlich ist auch Franco-Nevada nicht völlig immun gegen regulatorische Eingriffe in Förderegionen, Streitigkeiten um Förderrechte oder fallende Weltmarktpreise von Gold, Silber und Co. Dennoch – die breite Diversifikation über Regionen, Partner und Produkte hinweg macht das Unternehmen zu einem der solidesten Player der internationalen Rohstoffszene. Die letzten Quartale zeigen: Wachstum ist trotz aller Schwankungen weiterhin drin.

Interessanterweise gliedern sich die Aktivitäten inzwischen in die zwei gut kontrollierbaren Segmente "Mining" und "Energy". Während die Edelmetallströme nach wie vor dominieren, setzt Franco-Nevada zunehmend auf einen Mix aus traditionellen und neuen Werttreibern – darunter beispielsweise Beteiligungen an Kupferprojekten oder die gezielte Ausweitung des Öl- und Gasbereichs.

Das Fazit fällt differenziert aus: Wer auf stetigen, inflationsgeschützten Cashflow und langjährige Erfahrung im komplexen Goldmine-Markt setzt, findet hier wohl eines der spannendsten Unternehmen der Branche. Allerdings sollte man die Zyklik des Rohstoffsektors und die teils hohen Erwartungen an das weitere Wachstum nicht vergessen.

Werden die nächsten Quartalszahlen an die starken Ergebnisse anknüpfen und kann Franco-Nevada seine Vorreiterrolle als Multimetall- und Royalties-Pionier weiter ausbauen? Anleger sollten den Kursverlauf, neue Projektabschlüsse sowie regulatorische Entwicklungen auch 2026 genau im Blick behalten.