Fernwärme-Ausbau in Innsbruck stockt weiter
21.12.2025 - 22:19:12Der Streit um hohe Grabungsgebühren blockiert den Fernwärme-Ausbau in Innsbruck. Trotz des neuen Stadtbudgets für 2026 gibt es keine Lösung für das zentrale Hindernis.
Während der Gemeinderat das Budget als Stabilitätssignal feiert, fehlt ein entscheidender Posten: Geld oder Regelungen, um den Stillstand bei der Fernwärme zu beenden. Für tausende wartende Haushalte bedeutet das weiterhin ungewisse Perspektiven.
Vor knapp zehn Tagen beschloss der Innsbrucker Gemeinderat das Budget für 2026. Mit einem Volumen von 566 Millionen Euro und 50 Millionen Euro für Investitionen präsentierte Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) die Pläne. Doch Kritiker vermissen konkrete Schritte, um den Fernwärme-Ausbau voranzutreiben.
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Die Opposition stimmte geschlossen gegen den Haushalt. Ihr Hauptvorwurf: Die Stadt unternimmt nichts gegen die hohen Grabungsgebühren, die den Versorgern TIGAS und IKB den Ausbau unattraktiv machen. Statt Anreize zu schaffen, setzt die Stadt auf finanzielle Konsolidierung.
Hohe Gebühren bremsen Bagger aus
Das Kernproblem sind die städtischen Gebühren für Aufgrabungen. TIGAS und IKB halten diese Abgaben im Vergleich zu anderen Gemeinden für unverhältnismäßig hoch. In der Folge rechnen sich neue Fernwärme-Leitungen in vielen Stadtteilen wirtschaftlich nicht mehr.
Die Situation wird durch ein technisches Detail verschärft: Für neu asphaltierte Straßen gilt ein fünfjähriges Grabungsverbot. Da die Stadt 2025 viele Straßen erneuerte, ohne Leerrohre zu verlegen, sind ganze Gebiete bis 2030 blockiert. Haushalte wollen anschließen, können es aber nicht.
Opposition kritisiert „Schildbürgerstreich“
Die politischen Gräben vertieften sich mit dem Budgetbeschluss. Oppositionsparteien warfen der Stadtregierung vor, durch Verkäufe von Stadtvermögen Löcher zu stopfen, statt strukturelle Probleme anzugehen.
KPÖ und Liste Fritz kritisieren, dass städtische Gebühren nun den städtischen Klimazielen im Weg stehen. Sie fordern eine Aussetzung oder drastische Senkung der Grabungsgebühren für Klimaprojekte. Nur so ließe sich der „Sand im Getriebe“ zwischen Magistrat und Versorgern entfernen.
Klimaziele in weiter Ferne
Die Folgen des Stillstands sind konkret. Das Ziel, bis 2050 energieautonom zu sein, rückt in weite Ferne.
- Lange Wartezeiten: Wer heute eine Ölheizung tauschen muss, greift mangels Fernwärme oft zu fossilen Alternativen.
- Wirtschaftliche Hürden: Der Ausbau lohnt sich für Versorger nur in dicht besiedelten Gebieten. Randbezirke könnten leer ausgehen.
- Gas-Abhängigkeit: Solange der Ausbau stockt, bleibt Innsbrucks Abhängigkeit von Gasimporten hoch.
Wird 2026 zum Wendepunkt?
Mit dem festgezurrten Budget wächst der Druck auf Bürgermeister Anzengruber. Experten erwarten nun eine außerbudgetäre Einigung mit TIGAS und IKB. Denkbar sind Sondernutzungsverträge, die die Gebühren für Fernwärme-Projekte deckeln.
Bleibt eine Lösung im ersten Quartal 2026 aus, droht ein weiteres verlorenes Jahr für die Energiewende in Innsbruck. Die Bagger rollen dann weiterhin für Straßen – aber nicht für die Fernwärme.
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