Fake-Shops kopieren Kleinanzeigen: Neue Betrugsmasche täuscht Millionen
27.11.2025 - 06:09:12Nur einen Tag vor dem Black Friday schlagen Verbraucherschützer Alarm. Kriminelle kopieren massenhaft Inserate von Privatverkäufern, um ihre Fake-Shops authentisch erscheinen zu lassen. Die Masche ist perfide – und sie funktioniert.
Während Schnäppchenjäger auf die besten Black-Friday-Deals warten, nutzen Cyberkriminelle eine Strategie, die selbst erfahrene Online-Käufer täuscht. Statt glatter Produktfotos verwenden Betrüger zunehmend „echte” Bilder aus privaten Kleinanzeigen. Das Kalkül: Selbstgemachte Fotos mit unruhigem Hintergrund wirken vertrauenswürdig – wie von einem seriösen Händler für B-Ware oder Restposten.
Die Watchlist Internet meldet diese Woche eine Häufung solcher Fälle. Die Täter kopieren Fotos, Titel und Beschreibungen von Plattformen wie Kleinanzeigen oder Vinted und übertragen sie automatisiert in ihre Fake-Shops.
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Die Dimension des Problems ist alarmierend. Laut einer aktuellen Forsa-Befragung fiel in den letzten zwei Jahren fast jeder achte Online-Käufer auf einen Fake-Shop herein. Das entspricht 12 Prozent aller Online-Shopper.
Die Zahlen des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) für 2025 sind dramatisch:
- Über 8.000 Beschwerden allein in den ersten drei Quartalen
- Rund 1.200 neue Betrugsseiten werden monatlich identifiziert
- 50 Prozent der Fake-Shops schalten aktiv Werbung bei Google oder Meta
Die Polizei warnt vor konkreten Fällen: Eine 58-Jährige aus Zörbig verlor Mitte November 500 Euro beim vermeintlichen Kauf von Holzpellets. Polizeidienststellen in Lippe, Düren und Sachsen-Anhalt gaben in den letzten 48 Stunden spezifische Warnmeldungen heraus.
Der „Kraut & Rüben”-Trick
„Die mit gestohlenen Fotos gefüllten Fake-Stores sind oft wild zusammengewürfelt”, warnt die Watchlist Internet. Von der gebrauchten Kettensäge über Designerhandtaschen bis hin zu Holzpellets – alles auf einer Domain. Experten bezeichnen diese Shops als „Kraut & Rüben”-Stores.
Das chaotische Sortiment hat System: Die breite Palette gestohlener Daten deckt möglichst viele Suchbegriffe bei Google ab. Gleichzeitig wirkt die Unordnung authentisch, als handele es sich um einen kleinen Händler mit Restbeständen.
So schützen Sie sich
Rückwärts-Bildersuche durchführen: Produktbilder per Rechtsklick oder Google Lens suchen. Taucht dasselbe Bild auf Kleinanzeigen-Portalen und in einem unbekannten Shop auf, handelt es sich fast sicher um Betrug.
Sortiment prüfen: Bietet ein angeblicher Elektronik-Shop gleichzeitig Brennholz, Winterjacken und Gartengeräte an? Das spricht für automatisierten Datenklau aus Kleinanzeigen.
Domain-Alter checken: Die Verbraucherzentrale NRW hat ihren kostenlosen Fakeshop-Finder aktualisiert. Das Tool prüft URLs und schätzt Risiken ein. Viele aktuelle Betrugsseiten wurden erst im November 2025 registriert.
Vorkasse vermeiden: Bei unbekannten Shops nur auf Rechnung kaufen oder PayPal-Käuferschutz nutzen.
Auch Verkäufer werden zu Opfern
Die Betrugsmasche trifft auch die privaten Verkäufer, deren Bilder gestohlen wurden. Sie riskieren, in Ermittlungen zu geraten oder von wütenden Betrugsopfern kontaktiert zu werden.
Der Markt hat sich gewandelt. Früher zielten Betrüger auf Luxusgüter wie Rolex-Uhren. Heute stehen Alltagsprodukte im Fokus – Holzpellets, gebrauchte Smartphones, Winterreifen. Hier ist die Hemmschwelle für Vorkasse-Zahlungen niedriger.
Weihnachtsgeschäft wird zur Hochsaison
Für die kommenden Wochen erwarten Experten keine Entspannung. Die Automatisierung durch Bots erlaubt es Betrügern, Fake-Shops schneller zu erstellen, als Behörden sie abschalten können.
„Wir sehen eine Industrialisierung des Betrugs”, kommentieren Branchenbeobachter. Nach dem Black Friday dürfte eine Welle von „Nicht-Lieferung”-Anzeigen die Polizeibehörden beschäftigen. Wer bei unbekannten Shops auf unrealistische Rabatte stößt, sollte den Kaufprozess sofort abbrechen.
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