Fake-Shops, Betrugsfallen

Fake-Shops: 1200 Betrugsfallen jeden Monat

03.12.2025 - 04:21:12

Landeskriminalämter und Verbraucherschützer schlagen Alarm: Eine Welle professioneller Fake-Shops überschwemmt Deutschland und Österreich. Besonders perfide: Kunden erhalten statt iPhones nur wertlose Attrappen.

Die Black Week ist vorbei, doch für Tausende Schnäppchenjäger beginnt jetzt das böse Erwachen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erreicht der Online-Betrug eine neue Dimension. Wer noch auf Pakete von unbekannten Shops wartet, muss mit dem Schlimmsten rechnen.

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen meldet 1.200 neue Fake-Shops pro Monat – ein Spitzenwert. Die Professionalität der Täter erreicht dabei neue Höhen: gestohlene Handelsregisterdaten, vorgetäuschte Sicherheitszertifikate und perfekt nachgebaute Shop-Designs.

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Die Verbraucherzentrale Hamburg aktualisierte ihre Warnliste und nennt explizit Shops wie lori24.de und avemiosolutions.com. Diese Seiten wirken täuschend echt und nutzen die Kaufpanik nach dem Black Friday gnadenlos aus.

Besonders perfide: Die Betrüger betreiben mittlerweile eigene gefälschte Testplattformen. Skeptische Kunden, die nach Bewertungen suchen, landen auf Review-Seiten, die den Fake-Shop als “Testsieger” anpreisen. Ein geschlossener Betrugskreislauf, vor dem die Watchlist Internet gestern warnte.

iPhone für 149 Euro? Klares Warnsignal

Während viele Opfer gar keine Ware erhalten, dokumentieren Behörden zunehmend “Dummy-Lieferungen”. Die Masche: Ein Paket kommt tatsächlich an – gefüllt mit Schrott statt Smartphone.

Was Käufer statt des ersehnten iPhones erhalten:

  • Gewichtete Schaufenster-Attrappen mit Metallplatten zur Gewichtssimulation
  • Minderwertige Android-Klone, die optisch täuschen, aber kaum funktionieren
  • Bauschutt und Steine zur Manipulation des Paketgewichts

Das LKA warnt eindringlich: “Wenn aktuelle Top-Smartphones 30 bis 50 Prozent unter Marktwert angeboten werden, handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Betrug.”

Identitätsdiebstahl als Basis

Recherchen des BR24 zeigten die dreiste Vorgehensweise am Beispiel giessweinsneaker.com: Die angegebene Adresse in Kassel entpuppte sich als öffentlicher Platz ohne jegliches Geschäft.

Die Täter kapern systematisch Daten inaktiver Firmen aus dem Handelsregister. Liquidierte Unternehmen werden zum legalen Anstrich missbraucht. Ein Blick ins Handelsregister reicht nicht mehr zur Sicherheit.

Auch Sportfans werden gezielt attackiert. Die Watchlist Internet meldete gestern eine Flut gefälschter Shops für Fußballtrikots. Statt Original-Trikots erhalten Käufer billigste Polyester-Kopien – oder gar nichts.

KI beschleunigt den Betrug massiv

Die Eskalation hat einen technologischen Grund: Künstliche Intelligenz ermöglicht die Erstellung kompletter Fake-Shops binnen Minuten. KI-Tools generieren Shop-Designs, schreiben fehlerfreie AGBs und erstellen täuschend echte Produktbilder.

Der Sicherheitsdienstleister Signicat meldet einen Anstieg von Deep-Fake-Betrug um über 2000 Prozent in drei Jahren. Personalisierte Fake-Werbung in sozialen Medien, angeblich von Influencern, leitet Nutzer direkt in die Falle.

Die Betrugserkennung hinkt der Geschwindigkeit hinterher, mit der neue Shops entstehen. Das Problem wächst schneller als die Abwehr.

Höchste Vorsicht bis Weihnachten

Experten geben keine Entwarnung – im Gegenteil. Für die kommenden Wochen erwarten sie eine Verlagerung auf “Lieferbar bis Weihnachten”-Versprechen, um Spätentschlossene unter Druck zu setzen.

Schützen Sie sich jetzt:

  • URL prüfen: Nutzen Sie den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale vor jeder Bestellung
  • Impressum checken: Suchen Sie die Adresse auf Google Maps – Wohnhaus oder Wiese? Finger weg
  • Zahlungsart: Misstrauen Sie Shops, die plötzlich nur noch Vorkasse akzeptieren
  • Im Schadensfall: Sofort Bank kontaktieren, Strafanzeige erstatten, Shop bei Verbraucherzentrale melden

Wer bereits bezahlt hat und keine Ware erhielt, sollte umgehend handeln. Jeder Tag zählt bei Rückholversuchen über die Bank.

Das Weihnachtsgeschäft 2025 entwickelt sich zum Rekordjahr für Fake-Shops. Nur extreme Wachsamkeit verhindert, dass unter dem Baum nur Enttäuschung liegt.

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