Europas Aktienmärkte haben sich am Donnerstag einmal mehr abwartend präsentiert.
10.10.2024 - 12:11:05Aktien Europa: Wenig veränderte Kurse - Warten auf US-Inflationsdaten
"Die Marktteilnehmer schauen bereits auf die heute anstehenden US-Preis- und Arbeitsmarktdaten", so Marktexperte Andreas Lipkow. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,24 Prozent auf 4.971,04 Punkte. Auch außerhalb des Euroraumes passierte wenig. Der Schweizer SMI CH0009980894 trat auf der Stelle, während der britische FTSE 100 GB0001383545 um 0,1 Prozent auf 8.236,14 Zähler nachgab.
Nach wechselhaften Signalen von der US-Konjunktur könnten die Inflationszahlen nun Hinweise auf den weiteren Zinspfad in den USA geben. "Hier stellt sich die Frage, ob die Notenbanker in ihrer Zuversicht bestätigt werden, dass sich die Teuerung in Richtung des Zielwertes von zwei Prozent zubewegt", so die Volkswirte der Helaba. "Im September dürfte sich die Disinflation fortgesetzt haben." Mit einer Forcierung der Zinssenkungserwartungen sei aber nicht zu rechnen.
Stärkster Sektor waren die Pharmawerte. Hier ragten GSK GB0009252882 mit 5,5 Prozent Aufschlag hervor. Der britische Pharmakonzern hatte in den USA gegen eine Milliardenzahlung Zehntausende Fälle im Zusammenhang mit angeblichen Krebsrisiken des Medikaments Zantac beigelegt. Es wurden entsprechende Vereinbarungen mit zehn Klägerfirmen getroffen, die zusammen 93 Prozent - circa 80.000 - der bei Staatsgerichten anhängigen Produkthaftungsklagen wegen Zantac (Ranitidin) vertreten. Analysten äußerten sich positiv.
Gefragt waren auch Versicherungswerte. Angesichts einer Abschwächung des Hurrikans "Milton" an der Westküste Floridas zogen die Aktien von europäischen Rückversicherern an. Anleger setzen wohl auch darauf, dass die Schäden demnächst in den Prämienerneuerungen berücksichtigt werden. Swiss Re CH0126881561 etwa kletterten um 1,8 Prozent.
Unter den Chemiewerten gewannen die Aktien des Schweizer Riechstoff- und Aromenherstellers Givaudan CH0010645932 0,3 Prozent. Die Umsatzentwicklung im 3. Quartal sei brillant gewesen, betonte ZKB-Analyst Daniel Bürki. Zudem habe sich das Wachstum weiter "verblüffend" beschleunigt. Allerdings habe das Unternehmen für die Monate bis zum Jahresende ein moderateres Wachstum in Aussicht gestellt, gab Konstantin Wiechert von Baader zu bedenken.