Börsen/Aktien, Börsenschluss

Europas Aktienmärkte haben am Freitag eine turbulente Woche im Minus beendet.

08.11.2024 - 18:34:52

Europa Schluss: Schwacher Ausklang der 'Trump-Woche'

Geprägt waren die vergangenen Tage zuvorderst von der US-Präsidentschaftswahl, aber auch vom Scheitern der Ampel-Koalition in Deutschland. Geringer wirkten sich mehrere Leitzinsentscheidungen aus, darunter die in den USA und Großbritannien.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor zum Wochenschluss 1,01 Prozent auf 4802,76 Punkte und auf Wochensicht damit 1,5 Prozent. Der klare Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sorgte seit der Wochenmitte für erhebliche Unsicherheit mit Blick auf die künftigen wirtschafts- und handelspolitischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa.

Der Schweizer Leitindex SMI CH0009980894 sank am Freitag um 1,00 Prozent auf 11.797,72 Punkte. Auch der britische FTSE 100 GB0001383545 stand unter Druck und schloss mit minus 0,84 Prozent auf 8.072,39 Zähler.

Als Belastung für den Gesamtmarkt erwiesen sich am letzten Handelstag der Woche Sorgen rund um den Zustand der Wirtschaft Chinas. Weitere Kursgewinne an den US-Börsen brachten den europäischen Aktienmärkten keinen neuen Rückenwind - ein Zeichen dafür, dass Marktteilnehmer die internationalen Börsen derzeit differenziert betrachten.

"Die europäische Konjunktur bleibt durch strukturelle Probleme in Deutschland und das Risiko neuer US-Zölle belastet", hieß es in einer Markteinschätzung der Fondsgesellschaft DJE. "Das strukturelle Wachstumspotenzial der USA bleibt höher als in Europa, wodurch die US-Region mittelfristig daher weiterhin die besseren Anlagechancen bietet."

Rohstoffwerte fielen am Freitag deutlich, nachdem die Preise für Rohöl, Kupfer und Eisenerz unter Druck geraten waren. Bei zahlreichen Rohstoffen ist die Nachfrage aus China maßgeblich. Der europäische Sektor EU0009658624 lag in der Stoxx-600-Branchenübersicht mit minus 3,9 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Daneben zeigten sich andere exportorientierte Branchen wie Autos und Luxus schwach. Letztere reagierten zudem auf neue Zahlen von Richemont CH0210483332. Das Geschäft des Schweizer Schmuck- und Uhrenkonzerns war im ersten Geschäftshalbjahr ins Stocken geraten. Der Konzerngewinn habe die Erwartungen verfehlt, bemängelten die Analysten der UBS. Richemont schlossen in Zürich 6,6 Prozent tiefer. Das Marktschwergewicht LVMH FR0000121014 fiel um 3,3 Prozent, während Kering FR0000121485 am EuroStoxx-Ende sogar um 8 Prozent absackten und damit ihre schwache Entwicklung seit Jahresbeginn fortsetzten.

Besser sah es für die Aktien der Fluggesellschaft IAG ES0177542018 aus: Sie legten in London um 7,2 Prozent zu. Flüge nach Nordamerika hatten bei der British-Airways-Mutter für ein überraschend gutes drittes Quartal gesorgt. Wegen der hohen Nachfrage hatte der Konzern das Flugangebot ausgebaut und mehr Erlös eingeflogen.

@ dpa.de

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