EORI und ATLAS: Entscheidende Fristen bis Jahresende
03.12.2025 - 14:50:11Die letzten Dezembertage 2025 werden für Außenhändler zur Bewährungsprobe. Während neue Zollwechselkurse seit dem 1. Dezember gelten, rückt die kritische ATLAS/AES-Migration am 14. Dezember immer näher. Wer seine EORI-Stammdaten nicht im Griff hat, riskiert ab Mitte des Monats Verzögerungen an der Grenze.
Der deutsche Zoll und das österreichische Finanzministerium haben die Zollwertkurse für Dezember 2025 veröffentlicht – wie jeden Monat die Grundlage für Zoll- und Einfuhrumsatzsteuerberechnungen. Doch dieses Mal steht weit mehr auf dem Spiel: Die technische Umstellung des Ausfuhrsystems ATLAS auf das neue AES-Format erreicht ihre Deadline. Für alle Inhaber einer EORI-Nummer tickt die Uhr.
Exporteure müssen sich den 14. Dezember 2025 dick im Kalender markieren. An diesem Stichtag endet die Übergangsphase für den Wechsel auf AES Phase 1 – und zwar endgültig. Nach Mitternacht UTC (00:59:59 Uhr MEZ am 15. Dezember) werden alte Ausfuhranmeldungsformate europaweit nicht mehr akzeptiert.
Viele Exporteure riskieren nach der ATLAS-/AES-Umstellung am 14. Dezember Verzögerungen, weil EORI‑Stammdaten nicht übereinstimmen. Dieser kostenlose Praxisleitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Firmennamen, Adressen und Identifikationsfelder korrekt abgleichen, notwendige Vorlagen ausfüllen und typische Fehler vermeiden – inklusive Muster-Vorlagen zur schnellen Beantragung oder Korrektur. So vermeiden Sie Abfertigungsstopps und sparen Zeit an der Grenze. EORI-Praxisleitfaden jetzt gratis sichern
Die jüngsten ATLAS-Info-Mitteilungen (0849/25) machen deutlich: Wer am 15. Dezember ohne aktualisierte Systeme exportieren will, landet direkt in der Warteschleife. Was EORI-Inhaber jetzt tun müssen:
- Datenchecks: Firmennamen und Adressen in der EORI-Datenbank müssen exakt mit den Angaben in den neuen AES-Strukturen übereinstimmen.
- Software-Updates: Zollsoftware muss auf “Release 3” oder entsprechende Versionen aktualisiert sein.
- Qualitätsregeln: Besonders bei Ausgangssummenmeldungen werden ab dem Stichtag strengere Prüfmechanismen greifen.
Branchenexperten warnen eindringlich: Unternehmen, die ihre EORI-Daten nicht gegen die neuen Systemparameter validiert haben, drohen sofortige Abfertigungsstopps.
EUDR verschoben, CBAM startet durch
Während sich die technische Aufmerksamkeit auf ATLAS richtet, verschieben sich parallel die großen Nachhaltigkeitsregularien.
Entwaldungsverordnung auf 2026 vertagt
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) kommt später als geplant. Nach der Parlamentsabstimmung Ende November wurde die ursprünglich für den 30. Dezember 2025 vorgesehene Anwendung um ein volles Jahr auf 30. Dezember 2026 verschoben. Großunternehmen gewinnen damit Luft.
Doch Vorsicht: Der Zoll rät von voreiligen Verschnaufpausen ab. Das Informationssystem für Sorgfaltserklärungen läuft bereits im Testbetrieb – und die EORI-Nummer wird der Schlüssel zum Portal sein. Importeure von Kaffee, Soja oder Holz sollten ihre Vorbereitung nicht unterbrechen.
CO₂-Grenzausgleich wird scharf gestellt
Beim Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) tickt die Uhr dagegen gnadenlos weiter. Am 31. Dezember 2025 endet die Übergangsphase endgültig. Ab dem 1. Januar 2026 gilt voller Ernst:
- Autorisierungspflicht: Nur noch zugelassene CBAM-Anmelder dürfen betroffene Waren (Zement, Stahl, Aluminium) einführen.
- EORI-Verknüpfung: Der Autorisierungsstatus hängt direkt an der EORI-Nummer. Wer bis Silvester keine Zulassung bei seiner nationalen Behörde beantragt hat, kann ab Neujahr nicht mehr importieren.
- Finanzielle Konsequenzen: Statt bloßer Meldungen beginnt der Kauf echter CBAM-Zertifikate – präzise Zolldaten werden damit zur Kostenposition.
Dezember-Wechselkurse ab sofort gültig
Seit dem 1. Dezember 2025 gelten die neuen Zollwertkurse. Entscheidend für die Umrechnung von Rechnungsbeträgen in Euro ist das Datum der Annahme der Zollanmeldung – nicht das Rechnungsdatum.
Wichtige Währungen (Stand 1. Dezember 2025):
* US-Dollar: Die aktuellen Kurse spiegeln die Marktentwicklung Ende November wider, typischerweise im Bereich 1,05–1,08 Euro.
* Britisches Pfund: Bleibt für den Post-Brexit-Handel zentral, Stabilisierung um 0,83–0,85 Euro.
* Chinesischer Yuan: Wegen hoher Importvolumina unter enger Beobachtung.
Automatisierte Systeme sollten umgehend aktualisiert werden, um Unter- oder Überzahlungen bei Zöllen zu vermeiden. Die genauen Tageskurse sind über die Portale des Zolls und der österreichischen EVI abrufbar.
Ausblick aufs erste Quartal 2026
Die EORI-Nummer wächst über ihre ursprüngliche Funktion als Identifikationsmerkmal hinaus. Sie wird zum zentralen Schlüssel für Umwelt- und Sicherheitscompliance:
- Januar 2026: Die volle CBAM-Durchsetzung testet die Einsatzbereitschaft der EU-Importeure. In den ersten Wochen sind strikte Kontrollen des “Autorisierungsstatus” zu erwarten.
- April 2026: Weitere ICS2-Phasen (Import Control System 2) für Straßen- und Bahnverkehr rücken näher. Beförderer müssen dann EORI-Daten aller Empfänger deutlich vor Ankunft übermitteln.
Was jetzt zu tun ist: Die verbleibenden Dezemberwochen sollten genutzt werden, um EORI-Stammdaten im EU-Trader-Portal zu überprüfen, CBAM-Autorisierungsanträge abzuschließen und die Software-Bereitschaft für den 14. Dezember sicherzustellen. Wer diese Hausaufgaben verschiebt, startet 2026 mit Altlasten.
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