Energiekontor Aktie: Hybrid-Schub
16.12.2025 - 13:22:32Der Projektentwickler rüstet seinen Solarpark Vogelsang mit einem intelligenten Batteriespeicher und KI-Software auf, um die Stromvermarktung zu optimieren und Erlöse zu stabilisieren.
Energiekontor setzt bei seinem Solarpark Vogelsang nicht nur auf mehr Kapazität, sondern auf technologische Veredelung. Eine neue Kooperation mit dem Greentech-Unternehmen Olmatic soll den Standort im Landkreis Oberhavel zu einem Hybridpark ausbauen – mit KI-gestützter Speichertechnik und flexibler Stromvermarktung. Für die Aktie ist das in einem schwachen Kursjahr ein wichtiges Signal für die Qualität der Projektpipeline.
Die Fakten im Überblick
- Geplanter Solarpark Vogelsang mit rund 60 MWp Nennleistung
- Erwarteter Jahresertrag: etwa 71 GWh
- Integration eines intelligenten Batteriespeichersystems (BESS)
- KI-Energieplattform „visions“ von Olmatic zur Optimierung von Erzeugung und Einspeisung
- Geplanter Start der Realisierung ab der zweiten Jahreshälfte
Projekt Vogelsang: Solarpark wird zum Hybridstandort
Der Solarpark Vogelsang im brandenburgischen Landkreis Oberhavel gehört zu den größeren Projekten in der Pipeline von Energiekontor. Mit einer geplanten Nennleistung von rund 60 Megawattpeak und einem erwarteten Jahresertrag von etwa 71 Gigawattstunden soll der Park einen spürbaren Beitrag zur regionalen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien leisten.
Der nun vereinbarte Einsatz eines Batteriespeichersystems macht das Projekt deutlich komplexer – und potenziell ertragreicher. Über die KI-basierte Energieplattform „visions“ der Olmatic GmbH sollen Erzeugungsspitzen der Photovoltaikanlage geglättet, der Eigenverbrauchsanteil optimiert und Energieüberschüsse zeitversetzt ins Netz eingespeist werden. So lässt sich der Strom nicht nur zum Zeitpunkt der Produktion, sondern gezielt zu attraktiv(er)en Marktphasen vermarkten.
Vorstandschef Peter Szabo hebt vor allem die ökonomische Seite hervor: Die Kombination aus Erzeugung und Speicherung eröffnet Spielräume im Intraday-Handel und verringert die Abhängigkeit von festen Einspeisevergütungen oder besonders volatilen Mittagsmarktpreisen. Damit reagiert der Projektentwickler auf einen der zentralen Belastungsfaktoren im Solarsektor.
Strategische Bedeutung: Antwort auf sinkende Solarerlöse
Reine Solarparks geraten zunehmend unter Druck, wenn hohe gleichzeitige Einspeisung zu negativen oder sehr niedrigen Börsenstrompreisen führt – der sogenannte Kannibalisierungseffekt. Hier setzt Energiekontor mit der Integration von Speichern an. Durch zeitversetzte Einspeisung lassen sich Erlöse stabilisieren und Margen besser steuern.
Die Kooperation mit Olmatic zeigt, dass es dem Unternehmen nicht nur um „mehr Megawatt“, sondern um die qualitative Aufwertung des Portfolios geht. Hybrid-Parks aus Solar und Speicher gelten am Markt als attraktiver, weil sie:
- zur Netzstabilität beitragen,
- flexibler auf Preissignale reagieren können und
- bessere Konditionen bei langfristigen Stromlieferverträgen (PPAs) ermöglichen.
Analysten stufen solche Projekte in der Regel höher ein als reine Erzeugungsanlagen, da sie Ertragsprofil und Risikostruktur verbessern. Vogelsang könnte damit als Blaupause dienen, wie Energiekontor neue Solarprojekte künftig standardmäßig auslegt.
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Marktreaktion und Chartbild
Im heutigen Handel notiert die Aktie bei 34,30 Euro, ein Minus von 1,29 Prozent gegenüber dem Vortag. Im kurzen Zeitfenster zeigt sich das Papier stabiler: Auf Sicht von sieben Tagen steht ein Plus von rund 4 Prozent, auf 30 Tage ein moderater Rückgang von knapp 3 Prozent.
Das größere Bild bleibt allerdings belastet. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund ein Drittel an Wert verloren, über zwölf Monate knapp 28 Prozent. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 61,80 Euro ist der Kurs mit einem Abstand von rund 45 Prozent weit entfernt, während das jüngste 52‑Wochen-Tief bei 30,95 Euro nur gut 10 Prozent unter der aktuellen Notierung liegt.
Technisch bewegt sich der Titel damit deutlich unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 43,09 Euro. Der Relative-Stärke-Index (RSI) auf 14‑Tage-Basis liegt mit 20,8 im deutlich überverkauften Bereich – ein Hinweis darauf, dass die jüngste Schwächephase bereits weit fortgeschritten ist, auch wenn daraus allein noch keine Trendumkehr abzuleiten ist.
Ausblick: Skalierung der Speicherstrategie als nächster Schritt
Operativ sendet die Kooperation mit Olmatic ein klares Signal: Energiekontor versteht Projektentwicklung zunehmend als Kombination aus Erzeugung, Speicherung und Vermarktungsintelligenz. Nach jüngst gemeldeten Financial Closes im Windbereich unterstreicht Vogelsang, dass die Speichertechnologie nun stärker in den Vordergrund rückt.
Entscheidend wird sein, in welchem Tempo und Umfang sich vergleichbare Speicherlösungen auf weitere Projekte des Portfolios übertragen lassen. Gelingt dieser Rollout, könnte sich die Margenqualität im Neu- und Bestandsportfolio schrittweise verbessern und die mittelfristige Wachstumsstrategie 2023–2028 substanziell stützen.
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