Eltern-Burnout: 88 Prozent der Eltern dauerhaft gestresst
08.12.2025 - 03:29:12Eltern in Deutschland sind so erschöpft wie nie zuvor. Während die Politik über die 4-Tage-Woche diskutiert, zeigt die Realität in Familien ein dramatisches Bild: Neue Daten belegen eine drastische Zunahme stressbedingter Erkrankungen bei Müttern und Vätern. Was lange als Modewort galt, entwickelt sich zum handfesten gesundheitspolitischen Problem.
Der TK-Stressreport 2025 liefert alarmierende Zahlen: 88 Prozent der Eltern minderjähriger Kinder fühlen sich gestresst – deutlich mehr als die Gesamtbevölkerung mit 66 Prozent. Bei Kinderlosen liegt der Wert bei nur 58 Prozent.
„Wir sehen eine Schere, die immer weiter auseinandergeht”, erklärte TK-Chef Dr. Jens Baas Ende November bei der Vorstellung des Berichts. Die gesundheitlichen Folgen sind massiv: Gestresste Eltern leiden signifikant häufiger unter Rückenschmerzen, Schlafstörungen und chronischer Erschöpfung.
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Der größte Stressfaktor ist überraschend: 61 Prozent nennen den „hohen Anspruch an sich selbst” – noch vor der eigentlichen Arbeitslast. Eltern reiben sich auf im Versuch, perfekte Mitarbeiter, perfekte Erzieher und perfekte Krisenmanager zu sein.
Väter in der Zwickmühle
Die Pronova BKK zeigt in ihrer Studie „Familie und Erziehung 2025″ ein strukturelles Dilemma: 55 Prozent der Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, doch weniger als die Hälfte kann dies realisieren.
Experten sprechen von einer „strukturellen Falle”. Während das Bild des aktiven Vaters gesellschaftlich gefeiert wird, hinken betriebliche Realitäten hinterher. Das Resultat: eine neue Form des Väter-Burnouts. Der Versuch, traditionelle Karriereerwartungen mit modernen Väteransprüchen zu vereinen, führt in die Erschöpfung.
Das Müttergenesungswerk bestätigt den Trend: Zwar stellen Mütter weiterhin über 90 Prozent der Kurbewerber mit psychischen Symptomen, doch die Zahl hilfesuchender Väter steigt deutlich. Die Erschöpfung ist geschlechterübergreifend geworden.
Wenn Kinder den Stress ausbaden
Fast jedes dritte Kind in Deutschland erlebt ein hohes bis sehr hohes Stresslevel – das zeigen Daten der Stiftung Super Chill in Zusammenarbeit mit Civey. Die Verbindung zum elterlichen Befinden ist evident.
Kinder fungieren als Seismographen für das familiäre Klima. Wenn Eltern durch „Mental Load” dauerhaft unter Strom stehen, fehlt die Kapazität zur Regulation kindlicher Emotionen. Pädagogische Fachkräfte warnen: Digitale Medien werden oft als „Babysitter” missbraucht, um kurzfristig Ruhe zu schaffen – was die Reizüberflutung langfristig verstärkt.
Warum gerade jetzt?
Analysten sehen eine Konvergenz mehrerer Faktoren:
- Wirtschaftlicher Druck: Trotz stabilisierter Inflation bleiben die Lebenshaltungskosten hoch
- Post-pandemische Nachwehen: Psychische Reserven wurden 2020-2022 aufgebraucht und konnten nie vollständig regeneriert werden
- Perfektionismus-Falle: Social Media hat das Idealbild der Elternschaft in unerreichbare Höhen geschraubt
„Nicht jede Mahlzeit muss Bio, jede Antwort liebevoll und jeder Tag harmonisch sein”, kommentierte Psychologin Nina Grimm die Pronova-Ergebnisse. Doch genau dieser Pragmatismus fällt der heutigen Elterngeneration schwer.
Was sich 2026 ändern muss
Der Druck auf Arbeitgeber wächst. „Family Friendly” kann sich nicht mehr in Obstkorb und Kicker erschöpfen. Gefordert sind echte Flexibilisierung und eine Enttabuisierung psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
Die Krankenkassen reagieren bereits: Alarmiert durch Rekordzahlen bei Fehltagen – die KKH meldete Höchststände bei psychischen Erkrankungen – bauen sie ihre Angebote für Stressbewältigung und Kuren massiv aus. Die politische Debatte um verlässliche Finanzierung der Mütter- und Väterkuren dürfte im Wahljahr 2026 an Schärfe gewinnen.
Die Erkenntnis des Jahres 2025 bleibt: Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für eine gesunde Familie. Wer sich nicht um sich selbst kümmert, kann sich auf Dauer auch nicht um andere kümmern.
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