Produktion/Absatz, Wettbewerb

Elon Musks Online-Plattform X zieht vor Gericht gegen große Werbekunden, die keine Anzeigen mehr bei dem Twitter-Nachfolger schalten.

06.08.2024 - 19:34:03

Musks X verklagt abtrünnige Werbekunden

Dazu gehören unter anderem der Konsumgüter-Riese Unilever GB00B10RZP78 und der Lebensmittel-Konzern Mars.

X spricht in der Klage von einem koordinierten Boykott und einem Verstoß gegen Wettbewerbsrecht. Dutzende Mitglieder einer internationalen Organisation von Werbekunden hätten sich abgesprochen, um X "Milliarden Dollar" vorzuenthalten. Von der ebenfalls verklagten World Federation of Advertisers (WFA) gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Mit der Klage eskaliert ein Konflikt, der mit der Übernahme von Twitter durch Musk im Oktober 2022 begann. Der Tech-Milliardär bezeichnet sich als Verfechter uneingeschränkter Redefreiheit. Musk, der selbst auf politischen Positionen der amerikanischen Rechten steht, lockerte die Umsetzung von Twitter-Regeln gegen Verbreitung von Hassrede und Falschinformationen.

Werbekunden fürchten um ihren Ruf

Eine Folge von Musks Übernahme war eine Abwanderung großer und kleiner Werbekunden. Er sagte mehrfach, dass sich die Anzeigenerlöse in etwa halbiert hätten.

Die Unternehmen machen sich Sorgen um ihren Ruf: Hassrede-Forscher demonstrierten, wie Anzeigen bekannter Marken etwa neben antisemitischen Beiträgen auftauchen können. X erklärte die Beispiele für manipuliert und nicht alltäglich.

Die Werbekunden wollen mit ihrer Initiative verhindern, dass ihre Anzeigen neben problematischen Inhalten landen. Deshalb wollen sie nur Werbung auf Online-Plattformen machen, die sich an Richtlinien dafür halten. X hält der Vereinigung entgegen, sie habe den Dienst mit einem Boykott zur Umsetzung der Vorgaben zwingen wollen.

Man habe es zwei Jahre lang auf friedliche Weise versucht, jetzt gebe es Krieg, schrieb Musk bei X zu der Klage. Er hatte bereits vor Monaten abtrünnige Werbekunden mit obszönen Worten angegriffen - und damals vor allem Disney US2546871060 ins Visier genommen.

@ dpa.de

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