EinfachFon startet neue Handy-Reihe für Senioren
17.12.2025 - 12:11:12Die digitale Teilhabe älterer Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt Licht und Schatten. Während die Internetnutzung unter Senioren Rekordwerte erreicht, droht eine wachsende Kompetenzlücke die Ältesten abzuhängen. Genau hier setzt der deutsche Hersteller EinfachFon an und brachte am Montag eine neue Generation barrierefreier Mobilgeräte auf den Markt. Der Start fällt in eine kritische Phase: Deutschlands Förderprogramm „DigitalPakt Alter“ läuft Ende 2025 aus.
Am 15. Dezember stellte EinfachFon, ein führender Anbieter seniorengerechter Technik, das „EinfachFon Plus“ vor. Das Gerät soll motorische und kognitive Hürden überwinden, die viele Ältere von Standard-Smartphones abschrecken. „Es ist heute wichtiger denn je, dass ältere Menschen den Kontakt zu Kindern und Enkeln halten können“, betont Erfinder Henrik Wolter. Die neue Geräte-Generation integriert Sicherheitsfunktionen und vereinfachte Bedienoberflächen für Telemedizin und Familienkommunikation.
Der Vorstoß des Herstellers trifft auf Forderungen von Verbraucherschützern. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) verlangt seit Langem „generationsfreundliche digitale Endgeräte“. BAGSO-Vorsitzende Regina Görner stellt klar: „Nur gute Technik erleichtert allen das Leben.“
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Studie zeigt: Schweiz vorn, doch Kompetenzlücke bleibt
Die Markteinführung fällt in eine Woche, die den Fokus stark auf die digitale Kompetenz Älterer legt. Neue Daten der Studie „Digital Seniors 2025“ von Pro Senectute Schweiz belegen: Die Schweiz führt in der Region bei der Internetnutzung. Neun von zehn Seniorinnen und Senioren sind dort online.
Doch die Zahlen offenbaren auch ein Problem: Die reine Zugangsrate trügt. Während in der DACH-Region etwa 84 Prozent der 65- bis 74-Jährigen in Deutschland online sind (Österreich: 79 Prozent), bricht die Nutzung bei den über 80-Jährigen ein. Vor allem die „digitale Souveränität“ – also die Fähigkeit, komplexe Dienste wie E-Banking oder digitale Patientenakten zu nutzen – stellt eine Hürde dar. Der deutsche „D21-Digital-Index“ warnt vor einem „Innovations-Bedürfnis-Paradoxon“: Gerade diejenigen, die von digitalen Gesundheitsdiensten am meisten profitieren würden, nutzen sie am seltensten.
Deutschland am Scheideweg: Was folgt auf den DigitalPakt?
Die politische Weichenstellung ist entscheidend. Der „DigitalPakt Alter“, eine Initiative des Bundesfamilienministeriums und der BAGSO, endet mit dem Jahreswechsel. Das Programm finanzierte über 300 „Erfahrungsorte“ in ganz Deutschland, an denen Senioren in entspannter Atmosphäre digitale Kompetenzen erwerben konnten. Noch im November 2025 stieg der Verband der Ersatzkassen (vdek) als Partner ein, um den Schwerpunkt auf digitale Gesundheitskompetenz zu legen.
Kritiker monieren jedoch die kurzfristige Projektförderung. Verbände wie die BAGSO fordern nun vehement eine dauerhafte Infrastruktur für die digitale Bildung Älterer. Ein Auslaufen des Pakts ohne Nachfolgelösung würde, so die Warnung, alle bisherigen Erfolge gefährden.
Österreich setzt auf Qualitätssiegel und Vertrauen
Unser Nachbarland verfolgt einen anderen Ansatz. Die Initiative „Digital Seniors“, die die EU bereits 2024 als „Good Practice“ auszeichnete, vergibt ein „Qualitätssiegel“ für Seniorenkurse. Das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) zertifiziert damit Schulungen, die spezielle pädagogische Standards für ältere Lernende erfüllen.
Seit Herbst 2025 legt Österreich einen stärkeren Fokus auf „Mobile-First“-Bildung. Die Erkenntnis: Für viele Seniorinnen und Senioren sind Tablet oder Smartphone das erste und oft einzige Tor zum Internet. Damit löst die Strategie den früheren Schwerpunkt auf Desktop-Computern ab.
Ausblick 2026: Der Fokus verschiebt sich
Für das kommende Jahr zeichnet sich in der DACH-Region ein klarer Trend ab: Es geht nicht mehr nur um den Zugang, sondern um fortgeschrittene Kompetenz. Die EU-Kommission meldete im Oktober, dass 45 Prozent aller Erwachsenen in der Union über keine grundlegenden Digitalkenntnisse verfügen. Der Druck auf die Mitgliedstaaten wächst, ihre Bildungsprogramme zu beschleunigen, um die Ziele der „Digitalen Dekade“ bis 2030 zu erreichen.
Die Branche beobachtet nun, wie die neuen barrierefreien Geräte angenommen werden. Gleichzeitig wartet sie auf ein Signal der neuen Bundesregierung zur Zukunft des DigitalPakts. Das Ziel formuliert EinfachFon-Erfinder Wolter so: Es müsse sichergestellt werden, dass „technologische Innovation nicht zu sozialer Isolation führt.“
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