Dow Jones: Tech-Schwäche bremst Rekordlauf
13.12.2025 - 21:08:30Der Dow Jones verliert nach Rekordversuch durch Sektorrotation und höhere Anleiherenditen. Defensive Werte wie McDonald's und Coca-Cola gewinnen, während Tech-Titel wie Nvidia unter Druck geraten.
Der Dow Jones hat zum Wochenschluss kurz an einem neuen Rekord gekratzt – und dann doch den Rückwärtsgang eingelegt. Steigende Anleiherenditen und ein deutlicher Rücksetzer bei KI- und Chipwerten sorgten dafür, dass aus der Rally ein Dämpfer wurde. Spannend ist vor allem, wie klar die Umschichtung aus Wachstumswerten in defensive Titel ausfiel.
Vom Rekordversuch zur Umkehr
Am Freitag versuchte der Dow zunächst, an das Allzeithoch vom Vortag anzuknüpfen. Früh im Handel erreichte der Index erneut ein Rekordniveau, bevor die Stimmung drehte. Auslöser war der Anstieg der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe auf 4,19 Prozent – ein klassischer Gegenwind für Aktienbewertungen, insbesondere im wachstumsstarken Tech-Sektor.
Im weiteren Verlauf rutschte der Dow ins Minus und schloss den Tag 0,51 Prozent tiefer bei 48.458 Punkten. Damit bleibt der Index zwar in Reichweite seines jüngsten Rekordhochs, die Dynamik hat sich aber klar abgekühlt. Auffällig: Die Handelsumsätze lagen über dem 20-Tage-Durchschnitt, was auf eine gezielte Umschichtung größerer Adressen hindeutet.
Sektorrotation: Defensiv schlägt Wachstum
Das Bild innerhalb des Index war deutlich: Konjunktur- und Tech-Werte gerieten unter Druck, klassische „Defensivwerte“ legten zu.
Zu den Gewinnern im Dow zählten vor allem Konsum- und Standardwerte:
- McDonald’s profitierte mit einem Kursplus von gut 2 Prozent von der Suche nach stabilen, dividendenstarken Aktien.
- Coca-Cola legte ebenfalls rund 2 Prozent zu und bestätigte den Trend hin zu defensiven Konsumtiteln.
- Boeing setzte seine Erholung mit einem Anstieg von knapp 2 Prozent fort.
Auf der Verliererseite dominierten zyklische und wachstumsstarke Titel:
- Caterpillar verlor mehr als 4 Prozent, belastet von Sorgen um die globale Industrienachfrage.
- Nvidia gab über 3 Prozent ab – nach dem starken KI-getriebenen Anstieg der vergangenen Monate griffen Anleger nun zu Gewinnmitnahmen.
- Goldman Sachs büßte rund 2,5 Prozent ein und gab einen Teil der jüngsten Bankengewinne wieder ab.
Ein wichtiger Stimmungsfaktor kam zudem von außerhalb des Dow: Broadcom brach um 11 Prozent ein – trotz solider Quartalszahlen. Das signalisiert, dass Investoren die Bewertungsansprüche an KI-Profiteure deutlich hochgeschraubt haben. Diese Skepsis färbte auf Dow-Schwergewichte wie Nvidia und auch auf Apple ab, das klar unter seinem Hoch vom 2. Dezember schloss.
Technisches Bild: Aufwärtstrend mit Bremsspur
Trotz der schwächeren Sitzung bleibt das technische Gesamtbild positiv. Der Dow notiert komfortabel über seinen zentralen Durchschnittslinien: Der Schlussstand liegt rund 2,6 Prozent über dem 50-Tage-Durchschnitt und gut 9 Prozent über der 200-Tage-Linie. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von gut 10 Prozent zu Buche, seit Jahresanfang sind es über 14 Prozent.
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Kurzfristig hinterlässt die Sitzung jedoch Spuren auf der Charttechnik. Der Index konnte sein neues Intraday-Hoch nicht halten und drehte deutlich nach unten – ein Muster, das häufig auf eine Konsolidierungsphase hindeutet. Der Bereich um 48.700 Punkte fungiert nun als klare Widerstandszone. Auf der Unterseite gelten die Marke von 48.000 Punkten und der Bereich um den kurzfristigen Durchschnitt (rund 47.800) als erste wichtige Unterstützungen.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit gut 62 Punkten nicht mehr im überhitzten Bereich. Das deutet darauf hin, dass der übergeordnete Aufwärtstrend intakt ist, das Momentum kurzfristig aber nachlässt.
Einordnung im Marktumfeld und Ausblick
Im Vergleich zu anderen US-Indizes hat sich der Dow am Freitag relativ stabil gehalten. Während der Leitindex nur 0,51 Prozent verlor, rutschte der S&P 500 um 1,07 Prozent ab. Der Nasdaq Composite als Tech-Schwergewicht gab mit einem Minus von 1,69 Prozent deutlich stärker nach. Der Dow profitierte damit sichtbar von der Verlagerung in defensivere Sektoren.
Fundamentale Schocks oder neue Konjunktursorgen gab es zum Wochenschluss nicht. Die Bewegungen wirkten eher von technischen Faktoren und Positionsanpassungen vor dem Wochenende geprägt. Die steigende Rendite der zehnjährigen US-Anleihe bleibt jedoch ein wichtiger Belastungsfaktor: Höhere Zinsen machen Anleihen attraktiver und drücken tendenziell auf Bewertungsniveaus, vor allem bei hoch bewerteten Wachstums- und KI-Titeln.
Für die neue Woche richtet sich der Blick nun auf die anstehenden Konjunkturdaten und die Frage, ob die US-Notenbank ihren begonnenen Zinssenkungszyklus mit unverändertem Tempo fortführt. Kurzfristig gilt der Bereich um 48.200 Punkte zum Wochenstart als erste Bewährungsprobe. Hält die Rotation in defensive Werte wie McDonald’s und Coca-Cola an, könnte der Dow seine robuste relative Entwicklung gegenüber dem Tech-lastigen Nasdaq zunächst fortsetzen.
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