Digitale Teilhabe: Weltweiter Sprint für Senioren startet
18.12.2025 - 06:10:12Regierungen weltweit pumpen Millionen in Schulungen, um ältere Menschen vor dem digitalen Abseits zu bewahren. Während Großbritannien einen Millionen-Fonds ausschüttet, startet die Bahamas eine nationale Bildungsoffensive.
Die digitale Kluft schließt sich nicht von allein. Daher starten öffentliche Dienste von Europa bis in die Karibik in diesen Tagen eine koordinierte Bildungsoffensive. Ihr Ziel: Millionen Senioren fit für die unaufhaltsame Digitalisierung machen, bevor sie den Anschluss an Bankgeschäfte, Behördenwege und soziale Kontakte verlieren.
Die britische Regierung hat die Weichen gestellt: Ein Digital Inclusion Innovation Fund in Höhe von umgerechnet rund 13,7 Millionen Euro fließt nun an lokale Behörden und Organisationen. Die Mittel sollen 80 Projekte im ganzen Land finanzieren und schätzungsweise 8 Millionen Erwachsene erreichen, denen grundlegende Digitalkenntnisse fehlen.
In London geht der Royal Borough of Greenwich mit einem Pilotprojekt voran. Mit rund 162.000 Euro wird dort „Behavioural Systems Mapping“ erprobt – ein neuartiger Ansatz, der Verhaltenswissenschaften nutzt, um die wahren Hürden der digitalen Ausgrenzung zu identifizieren. „Der digitale Zugang ist keine Option mehr, er ist essenziell“, betont Stadträtin Denise Hyland. Das Projekt startet in fünf Stadtteilen, darunter Horn Park, wo die digitale Exklusion besonders hoch ist.
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Parallel dazu startet die Initiative „Innovating in Trusted Spaces“ in Bibliotheken. Die nationale Bibliotheksorganisation Libraries Connected erhält über 363.000 Euro, um Mitarbeiter in Newcastle, Northumberland, Nottingham City und Nottinghamshire zu schulen. Ab November 2025 sollen sie Senioren nicht nur bei der Internetnutzung helfen, sondern auch im Umgang mit KI-Werkzeugen und Online-Risiken.
Bahamas: Nationale „DigiLearn“-Initiative für alle
Auch in der Karibik wird die digitale Bildung zur Chefsache. Das Bahamas Ministry of Economic Affairs und das Bildungsministerium haben die landesweite Kampagne DigiLearn Bahamas gestartet. Ab dem 26. Januar 2026 bieten sie kostenlose Kurse in digitaler Grundbildung, Cybersicherheit und praktischen Computerkenntnissen an – mit Fokus auf Senioren.
Die Anmeldung für die erste Runde läuft nur noch bis zum 31. Dezember 2025. Die Kurse finden an Standorten des Bahamas Technical and Vocational Institute (BTVI) auf mehreren Inseln sowie hybrid statt, um auch entlegene Regionen zu erreichen. „Das Training vermittelt praktische Fähigkeiten, die speziell für Senioren entwickelt wurden“, so ein Ministeriumssprecher.
Infrastruktur-Umstellung verschoben, aber Druck bleibt
Die Dringlichkeit der Schulungen bleibt hoch, auch wenn sich der Zeitplan für die größte Infrastrukturmaßnahme verschoben hat. Die britische Umstellung des analogen Telefonnetzes (PSTN) auf digitale VoIP-Technik wurde von Ende 2025 auf den 31. Januar 2027 verschoben.
Diese Verschiebung habe eine akute Krise in diesem Winter verhindert, sagen Experten. Doch sie dürfe nicht in falscher Sicherheit wiegen. „Die Verlängerung bis 2027 war nötig, aber sie sollte keine Selbstzufriedenheit erzeugen“, warnt ein Digitalexperte in London. Die Zeit müsse genutzt werden, um das nötige Vertrauen und die Kompetenz bei den Nutzern aufzubauen, bevor die Kupferleitungen endgültig abgeschaltet werden.
Europa: Digitale Rechte der Älteren im Fokus
Das Thema gewinnt auch auf dem europäischen Kontinent an Bedeutung. In Albanien präsentierte die OSCE-Präsenz diese Woche eine umfassende Studie zu den Rechten älterer Menschen. Der Bericht zeigt: Die Digitalisierung sozialer Dienste schafft für diese Bevölkerungsgruppe oft unbeabsichtigte Hürden.
„Fast 20 Prozent der Bevölkerung sind 65 Jahre oder älter. Es ist essenziell, dass öffentliche Politiken und Dienstleistungen effektiv auf die Rechte und Bedürfnisse dieser wachsenden demografischen Gruppe reagieren“, forderte Botschafter Michel Tarran.
Der Trend: Von Geräten zu Kompetenz und Vertrauen
Die Strategie der digitalen Inklusion entwickelt sich weiter. Stand früher die reine Zugänglichkeit (Geräte, WLAN) im Vordergrund, geht es heute um Kompetenz und Vertrauen. Die neuen Programme ab 2026 setzen auf anspruchsvollere Unterstützung: Sie wollen Senioren befähigen, KI-gesteuerte Oberflächen zu nutzen und sich vor komplexen Online-Betrügereien zu schützen.
Für Großbritannien wird der Erfolg der 80 geförderten Projekte die Strategie für das letzte Jahr vor der Netzumstellung 2027 prägen. Auf den Bahamas ist die DigiLearn-Initiative ein Lackmustest für die Fähigkeit der Regierung, Arbeitskräfte und Senioren gleichermaßen zu digitalisieren. Die Botschaft an ältere Menschen und ihre Angehörigen ist klar: Die digitale Zukunft kommt. Die Hilfe, sie zu meistern, ist jetzt da.
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