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Digital Detox: Australien verbietet Social Media, Deutsche setzen auf Auszeiten

17.12.2025 - 10:59:12

Australien zieht den Stecker: Das Land verbietet Jugendlichen unter 16 den Zugang zu Social Media. Parallel planen hierzulande 36 Prozent der Deutschen eine digitale Auszeit. Was als Lifestyle-Trend begann, wird zur Systemfrage.

Neue Zahlen des Digitalverbands Bitkom zeigen eine Verschiebung. Für 2025 planen rund 36 Prozent der Deutschen eine bewusste digitale Pause – das sind weniger als im Vorjahr (41 Prozent). Experten wie Dr. Sebastian Klöß vom Bitkom deuten dies nicht als Desinteresse, sondern als neuen Pragmatismus.

Der „Detox“ ist kein einmaliges Event mehr, sondern wird zur Alltagsstrategie. Die geplante Durchschnittsdauer liegt bei sechs Tagen. „Das Smartphone ist für viele zum externen Gehirn geworden“, so ein Branchenbeobachter. „Die Menschen suchen nicht mehr die radikale Lösung, sondern eine praktikable Balance.“

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Der radikale Vorstoß aus Down Under

Während Deutschland auf Freiwilligkeit setzt, geht Australien einen extremen Weg. Ein im November 2024 verabschiedetes Gesetz untersagt Jugendlichen unter 16 den Zugang zu Plattformen wie TikTok, Instagram und X. Die Begründung der Regierung: der Schutz der mentalen Gesundheit.

  • Bei Verstößen drohen Tech-Konzernen Strafen von bis zu 50 Millionen Australischen Dollar (ca. 31 Mio. Euro).
  • Die Diskussion, ob solche Verbote die eigene Motivation zur Auszeit untergraben, ist auch in Europa angekommen.

Das Thema Digital Detox hat die Parlamente erreicht.

Comeback der „Dumbphones“: Hardware als Notbremse

Der Trend manifestiert sich konkret im Markt: „Dumbphones“ erleben ein Comeback. Hersteller wie HMD (Nokia) verzeichnen steigendes Interesse an Geräten, die kaum mehr als Telefonieren und SMS können.

Auch Nischenprodukte wie das „Light Phone“ boomen. Psychologen erklären den Hype so: „Es geht darum, die Reibung zu erhöhen.“ Weniger Dopamin-Kicks durch Likes bedeuten weniger Stress. Die Verkaufszahlen dieser einfachen Handys wachsen gegen den Trend – ein klares Signal für den Wunsch nach digitaler Entgiftung.

Vom Trend zur Systemfrage

Die Debatte hat eine neue Ebene erreicht. Es geht nicht mehr nur ums Wald-Wochenende ohne WLAN.

  • Arbeitswelt: In immer mehr EU-Ländern wird das „Recht auf Nichterreichbarkeit“ gesetzlich verankert.
  • Wissenschaft: Aktuelle Studien belegen den Zusammenhang zwischen hoher Bildschirmzeit und verkürzter Aufmerksamkeitsspanne bei Jugendlichen so deutlich wie nie.

Paradoxerweise bekämpft der Markt das Problem mit Technologie: Apps, die die Handynutzung limitieren sollen, gehören zu den am schnellsten wachsenden Kategorien.

Was kommt 2025?

Für das kommende Jahr zeichnet sich eine weitere Polarisierung ab. Während KI-Algorithmen unsere Aufmerksamkeit noch effektiver fesseln werden, wird „Offline-Zeit“ zum neuen Luxusgut. Reiseanbieter melden einen Buchungsboom für „Unplugged Retreats“.

Nach dem australischen Vorstoß dürften auch in der EU die Rufe nach strengeren Regeln für Social-Media-Algorithmen lauter werden. Die 36 Prozent der Deutschen mit ihrem Vorsatz für 2025 könnten die Vorhut einer neuen, bewussteren digitalen Nutzung sein.

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