Digital Arrest: Betrüger nehmen Senioren per Video-Call als Geiseln
17.12.2025 - 12:39:12Eine neue Welle raffinierter Video-Call-Betrugsmaschen erschüttert Indien. Die sogenannten „Digital Arrest“-Scams zielen gezielt auf wohlhabende Senioren ab und verursachen Millionenschäden. Während die Polizei in Lucknow eine Witwe in letzter Sekunde retten konnte, offenbaren neue Fälle aus Bengaluru das ganze Ausmaß des psychologischen Terrors.
In einem seltenen Erfolg stoppte die Polizei von Lucknow am Dienstag einen laufenden Betrug und bewahrte eine 75-jährige Witwe davor, umgerechnet rund 165.000 Euro zu überweisen. Die Seniorin war bereits vier Tage lang unter „digitalem Arrest“ gestanden. Betrüger, die sich per WhatsApp-Video als CBI-Beamte ausgaben, hatten sie eingeschüchtert: Ihre Konten seien in Geldwäsche und Terrorfinanzierung verwickelt.
Mit psychologischem Druck isolierten sie die Frau von ihrer Familie und zwangen sie, rund um die Uhr vor der Kamera zu bleiben. Nur ein gezielter Hinweis ermöglichte der Polizei das rechtzeitige Eingreifen. Die Beamten fanden die verängstigte Frau während des Video-Calls vor und froren umgehend ihre Konten ein. „Das schnelle Handeln verhinderte, dass die Cyberkriminellen die gesamten Ersparnisse der Dame erbeuteten“, so ein Polizeisprecher.
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Bengaluru: Opfer verlieren Millionen in monatelangem Albtraum
Während in Lucknow noch rechtzeitig eingegriffen wurde, zeigen zwei Fälle aus Bengaluru die verheerenden Folgen, wenn der Betrug unentdeckt bleibt. Eine 57-jährige Bewohnerin der Stadt berichtete der Polizei von einem Verlust von umgerechnet etwa 225.000 Euro. Der Betrug zog sich über fünf Monate hin.
Die Täter gaben vor, ein Paket mit Drogen und gefälschten Pässen auf ihren Namen abgefangen zu haben. Unter dem Vorwand, ihre Finanzen „überprüfen“ zu müssen, zwangen sie das Opfer zur Veräußerung von Eigentum. Die Frau verkaufte Grundstücke und eine Wohnung und nahm sogar einen Privatkredit auf, um die Gelder zu transferieren. Erst die Aufforderung, für eine gefälschte Unbedenklichkeitsbescheinigung aufs Revier zu kommen, ließ sie stutzig werden.
In einem parallelen Fall büßte eine Software-Ingenieurin fast 220.000 Euro ein. Die Betrüger gaben sich als Polizisten aus Mumbai aus und drohten mit der Verhaftung ihrer Familienmitglieder. Sie zwangen die Frau, ihre Wohnung und zwei Grundstücke unter Wert zu verkaufen. Das Geld sollte auf „Untersuchungskonten“ fließen und nach „Überprüfung“ zurückerstattet werden – ein Versprechen, das nie eingelöst wurde.
Methode: Perfide Inszenierung und psychologische Kriegsführung
Die Masche folgt einem ausgeklügelten Drehbuch. Zunächst meldet sich ein angeblicher Kurierdienst oder Telekom-Anbieter: Ein Paket oder eine SIM-Karte sei in illegale Aktivitäten verwickelt. Die Verbindung wird dann an einen „leitenden Polizeibeamten“ oder „CBI-Agenten“ per Skype oder WhatsApp-Video weitergeleitet.
Die Täter inszenieren ihre Schau perfekt: Sie tragen Uniformen und agieren vor Kulissen, die wie echte Polizeireviere aussehen, inklusive Flaggen und offizieller Logos. Dann verhängen sie den „Digital Arrest“: Das Opfer muss rund um die Uhr vor der Kamera bleiben, sich isolieren und darf niemanden kontaktieren – angeblich aus Gründen der „nationalen Sicherheit“. In der finalen Phase wird das Opfer gezwungen, Vermögenswerte zu liquidieren und auf angebliche „Sicherheitskonten“ der Zentralbank zu überweisen.
Hintergrund: Internationale Netzwerke und Gegenmaßnahmen
Hinter den Betrugsringen stehen oft internationale Netzwerke. Bei einer Razzia im Rahmen der „Operation Chakra-V“ deckte die CBI erst kürzlich Verbindungen zu „Sklavenkomplexen“ in Südostasien auf. Von dort aus sollen zwangsrekrutierte Personen die Callcenter betreiben.
Die indischen Behörden haben ihre Gegenmaßnahmen verstärkt. Bis Mitte Dezember 2025 wurden über 1.700 Skype-IDs und 59.000 WhatsApp-Konten gesperrt, die für solche digitalen Festnahmen genutzt wurden. Cybersecurity-Experten betonen: Der Lucknower Fall zeige, dass nur eine Meldung in Echtzeit helfe. „Das Zeitfenster, um das Geld zu retten, ist, solang das Opfer noch am Telefon ist“, so ein Analyst. Nach der Überweisung auf ein Strohmannkonto sei das Geld oft innerhalb von Minuten via Kryptowährung verschwunden.
Die Behörden wiederholen ihre eindringliche Warnung: Keine seriöse Strafverfolgungsbehörde – weder CBI noch Polizei – führt Festnahmen oder Verhöre per Video-Call durch oder verlangt Geldüberweisungen zur „Verifizierung“. Angesichts der Fälle, in denen Opfer zur Zwangsveräußerung von Immobilien gezwungen werden, appellieren die Ermittler nun auch an Banken und Grundbuchämter, bei plötzlichen Liquidierungen durch Senioren besonders wachsam zu sein.
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