Produktion/Absatz, Wettbewerb

Die US-Regierung wirft Apple US0378331005 unfairen Wettbewerb vor.

21.03.2024 - 17:47:50

US-Justizministerium reicht Wettbewerbsklage gegen Apple ein

Der iPhone-Konzern habe Konkurrenten Zugang zu Hardware- und Software-Funktionen seiner Geräte verweigert und eigene Angebote bevorzugt, heißt es in einer am Donnerstag eingereichten Klage des Justizministeriums und mehrerer Bundesstaaten. Apple will sich wehren. Die Klage bedrohe Grundsätze, die Apple-Produkte in einem hart umkämpften Markt herausragend machten, betonte der Konzern. Es sei auch ein gefährlicher Präzedenzfall, in dem die Regierung vorschreiben wolle, wie Technologie zu entwickeln sei.

Bei den Vorwürfen geht es im Kern darum, dass Apple Nutzer an Geräte des Konzerns dadurch binde, dass der Konzern Dienste anderer Unternehmen künstlich weniger attraktiv mache. Unter anderem heißt es in der Klage, dass Apple sogenannte "Super-Apps" behindere, die als Plattform für verschiedene Dienste dienen können. Außerdem habe der Konzern konkurrierenden Chatdiensten und Spielen, die auf Servern im Netz laufen, Steine in den Weg gelegt. Änderungen am Apple-Geschäft, die die US-Regierung erzwingen könnte, werden nicht unbedingt Folgen für Nutzer in Europa haben.

Apple musste gerade erst sein EU-Geschäft wegen des neuen Digitalgesetzes DMA in einigen grundlegenden Punkten umbauen. So erlaubte der Konzern erstmals, Apps aus anderen Orten als dem hauseigenen App Store auf iPhones zu laden. Einige große App-Anbieter wie der Musikstreaming-Marktführer Spotify LU1778762911 und die "Fortnite"-Firma Epic Games kritisieren aber, Apple habe die Konditionen dafür so ungünstig für Entwickler gestaltet, dass die weitaus meisten nicht darauf eingehen würden. Apple betont, der Download von Apps aus anderen Quellen sei mit Risiken für Nutzer verbunden, die man schützen müsse.

Die EU-Kommission verhängte jüngst nach einer Beschwerde von Spotify auch eine Strafe von 1,84 Milliarden Euro, weil Apple den Wettbewerb im Musikstreaming behindert habe. Davon waren 1,8 Milliarden zur "Abschreckung" gedacht, hieß es.

Die US-Regierung knöpft sich damit den nächsten großen Tech-Konzern mit Wettbewerbsvorwürfen vor: Das Justizministerium verklagte bereits Google US02079K1079, und die Handelsbehörde FTC geht gegen Amazon US0231351067 und den Facebook-Konzern Meta US30303M1027 vor. Die Konzerne profitierten lange von einer eher laschen Regulierung im Heimatmarkt, doch das änderte sich in den vergangenen Jahren. Die Verfahren in diesen Fällen dauern normalerweise Jahre.

US-Justizminister Merrick Garland betonte bei einer Pressekonferenz, die Regierung gewinne meist die Fälle, bei denen sie zu Klagen greife. Der oberste Kartellwächter der Behörde, Jonathan Kanter, sagte, man wolle sicherstellen, dass Apple wieder Wettbewerb durch eigene Innovationen betreibe - und nicht dadurch, dass fremde Erfindungen behindert würden.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bundesrat macht Weg für einheitliche Ladekabel frei Einheitliche Ladekabel für alle Handys, Tablets und Spielkonsolen werden zum Jahresende auch in Deutschland zur Pflicht. (Politik, 26.04.2024 - 13:37) weiterlesen...

Neues Millionenbußgeld im Abgasskandal - Auch Continental soll zahlen (Neu im dritten Absatz: Vitesco soll zahlen)HANNOVER - Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Boerse, 25.04.2024 - 18:36) weiterlesen...

Verbraucherschützer klagen erfolgreich gegen Google Der Internetkonzern Google US02079K1079 muss nach einer Klage der Verbraucherzentrale Bayern künftig auf seiner Plattform Google One einen Kündigungsbutton anbieten. (Boerse, 25.04.2024 - 13:07) weiterlesen...

WDH/Abgasmanipulation: 100 Millionen Euro Bußgeld gegen Continental. Absatz ergänzt)HANNOVER - Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Ausgefallenes Wort im 2. (Boerse, 25.04.2024 - 11:42) weiterlesen...

Abgasmanipulation: 100 Millionen Euro Bußgeld gegen Continental Die Staatsanwaltschaft Hannover hat im Zusammenhang mit Abgasmanipulationen eine Geldbuße von 100 Millionen Euro gegen den Autozulieferer Continental DE0005439004 verhängt. (Boerse, 25.04.2024 - 11:36) weiterlesen...

EU-Parlament stimmt schwächeren Umweltauflagen für Bauern zu Das EU-Parlament hat den Weg für abgeschwächte Umweltauflagen in der Landwirtschaft frei gemacht. (Boerse, 24.04.2024 - 18:42) weiterlesen...