Ergebnisse, Produktion/Absatz

Die träge Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand stimmen den IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703 vorsichtig für 2025.

14.03.2025 - 11:43:49

Bechtle vorsichtig für 2025 - Belebung im zweiten Halbjahr denkbar

Insbesondere das erste Halbjahr dürfte schwach verlaufen, erklärte Unternehmenschef Thomas Olemotz am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz. Umsatz und Vorsteuergewinn könnten daher im Gesamtjahr steigen oder fallen.

Die konjunkturelle Situation bei den Mittelstandskunden sei nach wie vor angespannt und vor allem ließen konkrete Bestellungen der öffentlichen Hand vor der Regierungsbildung in Deutschland auf sich warten, so Olemotz. "Wir haben aktuell die Situation, die wir so noch nie hatten. (...) Wir hatten noch nie zum Jahresstart ein höheres Rahmenvertragsvolumen im Bereich der öffentlichen Kunden und gleichzeitig ist die Ausschöpfung dieser Verträge so gering wie noch nie."

Das Potenzial sei also groß. Aber: Solange die Bundesregierung noch nicht im Amt und damit handlungsfähig ist und vor allem der Haushalt für dieses Jahr noch nicht verabschiedet ist, "müssen wir davon ausgehen, dass dieses Rahmenvertragsvolumen zunächst einmal ein Zukunftspotenzial bleibt. Das Geschäft mit der deutschen öffentlichen Hand ist mit einem Anteil von rund einem Viertel am Konzernumsatz äußerst wichtig für Bechtle.

Daher rechnet Olemotz 2025 beim Geschäftsvolumen mit Nullwachstum oder einem leichten Plus von bis zu 5 Prozent. Der Umsatz könnte um bis zu 3 Prozent fallen oder steigen, hier darf das Software-Geschäft wegen bestimmter Bilanzierungsvorschriften nicht in voller Höhe ausgewiesen werden. Das Vorsteuerergebnis könnte 2025 entsprechend um bis zu 5 Prozent sinken oder steigen.

Im vergangenen Jahr war das Geschäftsvolumen wegen guter Software-Geschäfte um 2 Prozent auf gut 7,9 Milliarden Euro geklettert, der Umsatz indes trotz einer Belebung zum Jahresende hin um fast zwei Prozent auf 6,3 Milliarden Euro gefallen. Das Vorsteuerergebnis sank um knapp 8 Prozent auf 345 Millionen Euro. Damit bestätigte Bechtle die Anfang Februar veröffentlichten Eckdaten für 2024.

Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn unter dem Strich sank im alten Jahr um 7,5 Prozent auf 245,5 Millionen Euro. Die Dividende soll dennoch mit 0,70 Euro je Anteilsschein stabil bleiben. Damit liege die Ausschüttungsquote zwar etwas über der langjährigen Dividendenstrategie, doch sei das ein Zeichen der Zuversicht in puncto der künftigen Geschäftsentwicklung, so Olemotz.

An der Börse schwankte der Bechtle-Kurs nach der Veröffentlichung des Ausblicks zunächst stark. Zuletzt notierten die Aktien mit 37,88 Euro rund ein halbes Prozent im Plus. Seit einem Mehrjahrestief unter 29 Euro im Januar läuft eine Erholung, die zuletzt von den milliardenschweren Infrastrukturplänen von Union und SPD zusätzlich befeuert wurde. Deren Umsetzung ist aber ungewiss, denn sie bräuchten eine Grundgesetzänderung. Aktuell verhandeln daher Union und SPD mit den Grünen über deren Zustimmung im Bundestag.

@ dpa.de

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