Die Deutsche Telekom DE0005557508 hat sich zum Jahresbeginn deutlich besser entwickelt als erwartet.
16.05.2024 - 08:42:22Telekom verdient überraschend viel - Mehr Neukunden als gedacht
So verzeichnete der Dax-Konzern DE0008469008 neben einem überraschend großen Zustrom neuer Mobilfunkkunden einen Gewinn jenseits der Analystenerwartungen. Für das Gesamtjahr sieht Telekom-Chef Tim Höttges sein Unternehmen auf dem besten Weg, die gesteckten Ziele zu erreichen. Im vorbörslichen Handel kam das Zahlenwerk zum ersten Quartal allerdings weniger gut an. Die Telekom-Aktie verlor im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate leicht.
Wie die Telekom weiter am Donnerstag in Bonn mitteilte, überzeugte sie im ersten Quartal unter der eigenen Marke und nach Abzug von Kündigungen 281 000 neue Vertragskunden. Der werthaltigere Service-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent. Damit sind Einnahmen vor allem mit Sprach- und Daten-Übertragungen gemeint. An diesen Dienstleistungen verdienen Telekom-Unternehmen eher etwas als an dem Verkauf von Hardware, der weniger abwirft. Bei beiden Kennziffern entwickelte sich die Telekom deutlich besser als von Analysten im Mittelwert erwartet.
Neben einer großen Nachfrage aus dem Geschäftskundenbereich scheint der Plan aufzugehen, Kunden mit Bündelangeboten anzulocken. Verbraucher können sich beim Abschluss mehrerer Produkte Rabatte sichern, so wie auch bei den Wettbewerbern Vodafone GB00BH4HKS39 und Telefonica Deutschland DE000A1J5RX9 (O2).
Ein Wermutstropfen ist allerdings die Entwicklung im Breitbandgeschäft: Im abgeschlossenen Quartal kamen nur 39 000 neue Verträge hinzu - im Vorjahreszeitraum hatte die Telekom noch fast doppelt so viele Kunden überzeugt. Auch Analysten hatten sich bei den Internet-Anschlüssen deutlich mehr erhofft. Telefonica Deutschland hatte ebenfalls mit einem stark gebremsten Zustrom an Neukunden zu hadern, während Vodafone die Abwanderung bei den Breitbandanschlüssen in den drei Monaten bis Ende März etwas eindämmen konnte.
Auf Konzernebene stieg der Umsatz der Telekom im ersten Quartal um 0,4 Prozent auf gut 27,9 Milliarden Euro. Grund für den geringen Anstieg ist die Entscheidung der T-Mobile US US8725901040, den Fokus auf werthaltigere Service-Erlöse zu legen. Zudem fährt die Amerika-Tochter das Leasing mit Mobilfunk-Endgeräten zurück und stellt auf Ratenkauf um, weswegen der Umsatz mit Hardware teilweise nun fehlt. Ohne Wechselkurs- und Portfolioeffekte wuchs der Konzernerlös um 1,6 Prozent.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) kletterte dank Effizienzmaßnahmen um 5,1 Prozent nach oben. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von knapp zwei Milliarden Euro nach rund 15,4 Milliarden im Jahr zuvor. Ein Jahr zuvor hatte die Telekom vom Verkauf der Mehrheit an ihrem Funkturmgeschäft profitiert. Auch bei den Gewinnzahlen übertraf der Konzern die Analystenschätzungen im Mittelwert.
Trotz der erhöhten Jahresprognose von T-Mobile US behielt Telekom-Chef Tim Höttges seine Jahresziele unerwartet bei. So will der Manager im Tagesgeschäft rund 42,9 Milliarden Euro erzielen und einen freien Mittelzufluss (Free Cashflow) von etwa 18,9 Milliarden Euro vorweisen.
Die Telekom hatte für 2023 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten von knapp 40,5 Milliarden Euro und einen Mittelzufluss von 16,1 Milliarden Euro erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll 2024 bei mehr als 1,75 Euro liegen nach 1,60 Euro im Jahr zuvor.