Deutz, Aktie

Deutz Aktie: Einstieg in Rechenzentrums-Strom

19.12.2025 - 08:08:31

Deutz erwirbt Frerk Aggregatebau und steigt damit in das profitable Geschäft mit Notstromlösungen für Rechenzentren ein. Die Transaktion ist ein zentraler Baustein der Portfolio-Transformation.

Deutz setzt einen klaren strategischen Akzent: Mit der Übernahme der Frerk Aggregatebau GmbH steigt der Konzern direkt in den stark wachsenden Markt für Notstromlösungen in Rechenzentren ein. Die Transaktion erweitert das Geschäft deutlich über den klassischen Motorenbau hinaus. An der Börse sorgte die Meldung für spürbare Bewegung, der Kurs hat sich klar von den Tiefstständen des Vorjahres gelöst.

Die Fakten zur Frerk-Übernahme

Kern der Nachricht ist die Vereinbarung zum Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Frerk Aggregatebau. Die Transaktion fügt sich in die „Dual+“-Strategie ein, mit der Deutz sein Geschäft unabhängiger von konjunkturanfälligen Segmenten machen will.

Wesentliche Eckpunkte des Deals:

  • Zielunternehmen: Frerk Aggregatebau GmbH aus Schweringen, Systemanbieter für mobile und stationäre Energielösungen
  • Kaufpreis: Oberer zweistelliger Millionenbetrag
  • Umsatzbeitrag: Rund 100 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr, profitabel
  • Marktfokus: Notstromaggregate für kritische Infrastrukturen, insbesondere Rechenzentren

Frerk ist im Bereich Notstrom für Data Centers positioniert, ein Bereich, der durch den weltweiten KI-Boom und entsprechende Investitionen der großen Betreiber stark wächst. Für Deutz bedeutet das: Statt nur Motoren zu liefern, kann der Konzern künftig komplette Genset-Systeme anbieten und damit die eigene Wertschöpfungskette ausweiten.

Die Aktie zeigte im Umfeld der Ankündigung eine volatile Entwicklung. Nach zeitweiligen Kursgewinnen von bis zu 7 Prozent vor der Veröffentlichung bewegte sich der Kurs im Xetra-Handel zuletzt in einer Spanne von etwa 8,30 bis 8,60 Euro. Analysten sehen den Zukauf überwiegend positiv und betonen die strategische Abrundung des Portfolios.

Das Closing der Transaktion wird – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigaben – für das erste Quartal 2026 erwartet.

Vom Krisenjahr zur Neuaufstellung

Die Einordnung des Deals gelingt nur mit Blick auf die jüngste Vergangenheit. 2024 war für Deutz ein schwaches Jahr mit Gewinnwarnungen und Kurzarbeit. Die Aktie fiel im Dezember 2024 auf ein 52-Wochen-Tief von 3,87 Euro.

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Seitdem hat sich das Bild deutlich aufgehellt. Ausgehend von diesem Tief hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Die Übernahme von Frerk stützt den eingeschlagenen Weg: Das Management treibt die Transformation vom fokussierten Motorenproduzenten hin zu einem breiteren Anbieter von Antriebs- und Energielösungen voran.

Der Markt für Rechenzentren gilt für das kommende Jahrzehnt als Bereich mit robuster Wachstumsdynamik. Über Frerk kann Deutz direkt an den hohen Investitionen der großen Hyperscaler partizipieren, die auf ausfallsichere Stromversorgung angewiesen sind. Gleichzeitig verringert der Konzern seine Abhängigkeit von zyklischeren Branchen wie Bau und Landwirtschaft.

Ausblick: Margenprofil und Kursfantasie

Mit der Konsolidierung von Frerk ab 2026 verbessert sich das Umsatzprofil von Deutz um ein zusätzliches, bereits profitables Geschäft. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Margen im Lösungsgeschäft mittelfristig über denen des traditionellen Motorenbaus liegen werden.

Wichtige nächste Indikatoren:

  • Analystenreaktion: Warburg Research hat das Kursziel auf 11,30 Euro angehoben und die Einstufung „Buy“ bestätigt. Vom aktuellen Kursniveau entspräche das einem Potenzial von über 30 Prozent.
  • Charttechnik: Aus technischer Sicht ist die Zone um 8,50 Euro eine zentrale Marke. Ein bestätigter Ausbruch darüber könnte den Weg in Richtung des 52-Wochen-Hochs bei 9,95 Euro öffnen.
  • Transaktionsschluss: Mit den finalen Vollzugsmeldungen im ersten Quartal 2026 wird klarer, ab wann und in welchem Umfang Frerk in der Deutz-Bilanz durchschlägt.

Unterm Strich steht Deutz nach dem Krisenjahr 2024 wieder auf einem solideren Fundament und nutzt die gewonnene finanzielle Stabilität für gezieltes anorganisches Wachstum in einem strukturell wachsenden Segment. Die Frerk-Übernahme ist dabei ein zentraler Baustein, um das Geschäftsmodell breiter und weniger zyklisch aufzustellen.

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