Deutschland beim Gesundheitsschutz abgeschlagen
04.12.2025 - 22:40:12Deutschland belegt im europäischen Vergleich einen hinteren Rang bei der Krankheitsvorbeugung. Ein neuer Index offenbart trotz hoher Ausgaben Defizite und kritisiert die aktuelle Gesundheitspolitik.
Deutschland versagt bei der Vorbeugung von Krankheiten – und landet im europäischen Vergleich auf einem der hinteren Plätze. Der heute veröffentlichte “Public-Health-Index” der AOK offenbart ein dramatisches Defizit: Während das Gesundheitssystem Milliarden in die Behandlung von Krankheiten investiert, fehlt es an wirksamen Maßnahmen zur Prävention. Länder wie Großbritannien und Finnland ziehen mit konsequenten Strategien davon.
“Ein gesundes Leben ist keine Frage des Zufalls – es ist das Ergebnis von Entscheidungen, die wir treffen”, betonte Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS. Doch genau diese Entscheidungen macht Deutschland seinen Bürgern unnötig schwer.
Zuckersteuern? Werbeverbote? Fehlanzeige
Andere Nationen setzen klare Rahmenbedingungen: Zuckersteuern, strikte Werbeverbote für Tabak und Alkohol, konsequente Rauchverbotszonen. Deutschland dagegen appelliert weiter an die Eigenverantwortung – mit mäßigem Erfolg. Die Hauptursachen der hohen Krankheitslast sind verhaltensbedingte Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Diese fordern hierzulande deutlich mehr Opfer als in vergleichbaren Industrienationen.
Der Index zeigt: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes treiben die Statistik nach oben. Vermeidbare Todesfälle sind in Deutschland häufiger als in vielen Nachbarländern.
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Lauterbachs “Gesundes-Herz-Gesetz” in der Kritik
Die Veröffentlichung des Index fällt in eine hitzige Debatte um das “Gesundes-Herz-Gesetz” von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Das Vorhaben soll die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch massenhafte Check-ups und Statine verbessern. Experten brandmarken es als “Reparaturmedizin”.
Die Kritik wiegt schwer: Statt die Ursachen von Krankheiten durch echte Prävention zu bekämpfen, setze das Gesetz auf medikamentöse Lösungen. Der AOK-Bundesverband warnte bereits, das Gesetz sei “komplett auf dem Holzweg”. Durch das faktische Ende der Ampel-Koalition steht es nun möglicherweise vor dem Aus – eine weitere Hängepartie für die überfällige Präventionsreform.
686 Millionen Euro – und dennoch Mittelmaß
Die Krankenkassen investierten 2024 die Rekordsumme von 686 Millionen Euro in Gesundheitsförderung. Doch Geld allein reicht nicht. Der OECD-Bericht “Health at a Glance 2025” zeigt: Deutschland gibt pro Kopf über 12 Prozent des BIP für Gesundheit aus – deutlich mehr als der OECD-Durchschnitt. Die Lebenserwartung liegt trotzdem nur im Mittelfeld und stagniert.
Die ernüchternde Bilanz:
* Höchste Gesundheitsausgaben, durchschnittliche Ergebnisse
* Mehr vermeidbare Todesfälle als in vielen Nachbarländern
* Keine koordinierte Präventionsstrategie über Ressortgrenzen hinweg
Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, fordert ein Umdenken: “Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.” Die Kassen könnten die Defizite nicht allein ausgleichen. Es brauche Steuerungsmaßnahmen durch Bund und Länder – von der Lebensmittelkennzeichnung bis zur Stadtplanung.
Das Präventions-Paradox
Deutschland behandelt Krankheiten exzellent, kann Gesundheit aber schlecht erhalten. Experten vermissen eine “Health-in-all-Policies”-Strategie. Während Finnland Gesundheit als Querschnittsaufgabe in allen Ministerien verankert, bleibt das Thema hierzulande im Gesundheitsressort isoliert.
Ein Hoffnungsschimmer: Das neue Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) startet Anfang Januar 2025. Es bündelt die Aufgaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Teile des Robert Koch-Instituts. Doch ohne starkes politisches Mandat droht das Institut zum zahnlosen Tiger zu werden.
Kurswechsel oder Stillstand?
Die kommenden Wochen sind entscheidend. Mit dem BIPAM-Start steht institutionell ein Neuanfang bevor. Doch die politische Instabilität in Berlin lähmt weitreichende Reformen. Ob das “Gesundes-Herz-Gesetz” überlebt oder eine neue Regierung den radikalen Kurswechsel hin zu echter Verhältnisprävention vollzieht, bleibt offen.
Für die Bürger bleibt eine ernüchternde Erkenntnis: In Sachen Gesundheitsförderung ist Deutschland derzeit ein Sanierungsfall. Der Ruf nach einem Paradigmenwechsel – weg von der reinen Reparatur, hin zu einer Umgebung, die gesundes Leben einfach macht – war nie lauter als heute.
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