Logos, Kunst

Deutsche Unternehmen tauschen Logos gegen Kunst

27.12.2025 - 19:53:12

Großunternehmen wie Siemens und Deutsche Bank setzen auf kuratierte Kunst im Büro, um Identität zu vermitteln und Talente zu binden, anstatt auf klassisches Branding.

Große Konzerne setzen im Bürodesign nicht mehr auf Markenpräsenz, sondern auf emotionale Bindung durch Kunst. Eine neue Branchenanalyse zeigt den Wandel vom sterilen Marken-Büro zum kuratierten Erlebnisraum.

Vom Branding zur emotionalen Zugehörigkeit

Die Ära des mit Logos zugepflasterten Büros ist vorbei. Statt mit Firmenfarben und -zeichen Identität zu erzwingen, setzen Unternehmen zunehmend auf Kunst, Architektur und kuratierten Charakter. Das Ziel: ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen.

Diese strategische Wende reagiert auf die Nachfrage nach sinnstiftenden Designs. Mitarbeiter, besonders im hybriden Arbeitszeitalter, sträuben sich gegen die Rückkehr in namenlose, charakterlose Gebäude. Die neue Büroorganisation priorisiert vielschichtige Designs und durchdachte Accessoires, die zum Verweilen einladen.

Kunstprogramme gelten nicht länger als bloße Dekoration, sondern als funktionale Assets für die Organisationsentwicklung. Durch gezielte Installationen – von digitaler Medienkunst bis zur traditionellen Skulptur – drücken Unternehmen ihre Werte subtil aus. Dieser “geflüsterte” Ansatz für die Corporate Identity soll engagiertere Mitarbeiter binden als das “geschriene” Branding des letzten Jahrzehnts.

Anzeige

Passend zum Thema emotionale Führung und Mitarbeiterbindung: Viele Beschäftigte erwarten heute Arbeitsorte, die Stress reduzieren und Zugehörigkeit schaffen. Das kostenlose E‑Book “Work‑Life‑Balance: Stressfrei produktiv” liefert praktische Sofortmaßnahmen, Achtsamkeitsübungen und 5 konkrete Schritte, mit denen Führungskräfte das Wohlbefinden im Büro steigern — ideal für HR‑Teams, Corporate Curators und Führungskräfte, die kuratierte Arbeitsräume wirksam begleiten wollen. Work‑Life‑Balance E‑Book gratis anfordern

Siemens und Deutsche Bank als Vorreiter

Große deutsche Konzerne setzen Maßstäbe für diese Integration. Sie nutzen Kunst nicht nur für Ästhetik, sondern als Katalysator für Innovation und Dialog.

Siemens demonstriert mit seinem etablierten Arts Program, wie Kunst die Lücke zwischen Technologie und menschlicher Kreativität schließt. Der Fokus lag Ende 2025 auf Projekten wie dem “KI-Kunst-Raum”. Initiativen wie KI-gestaltete Skulpturen für E-Ladestationen zeigen, wie funktionale Infrastruktur in “bedeutungsvolle Kunstwerke” verwandelt wird – und so das Innovationsversprechen ohne Slogan unterstreicht.

Ähnlich nutzt Deutsche Bank ihre umfangreiche Kunstsammlung, um ihre physische und kulturelle Umgebung zu definieren. Die laufende Ausstellung von Charmaine Poh, der “Künstlerin des Jahres” 2025 der Bank, im Berliner PalaisPopulaire betont die Strategie, sich mit komplexen globalen Themen wie Ökologie und Identität auseinanderzusetzen. So kultiviert die Bank eine Corporate Identity, die von intellektueller Neugier geprägt ist.

Kunst als Instrument der Personalarbeit

Die Hinwendung zur kunstzentrierten Bürogestaltung passt zu breiteren Personal-Trends. Berichte betonen, dass “emotionale Führung” und psychische Gesundheit zu zentralen strategischen Funktionen der HR-Abteilungen werden.

Die Integration von Kunst adressiert diese Prioritäten:
* Stressreduktion: Biophile Kunst und “gemütlicher Minimalismus” schaffen erholsame Umgebungen, die Burnout entgegenwirken.
* Förderung von Verbindung: Interaktive Installationen, wie beim Vitra Campus, der im Dezember “ArtNight”-Events veranstaltete, bieten gemeinsame Anknüpfungspunkte.
* Erhöhung der Mitarbeiterbindung: Ein kuratierter statt verwalteter Arbeitsraum signalisiert Wertschätzung für das Wohlbefinden der Belegschaft. Ein Arbeitsplatz mit “Seele” wird zum entscheidenden Faktor im Wettbewerb um Talente.

Ausblick: Das kuratierte Büro 2026

Die Grenze zwischen Büro und Kulturort wird 2026 weiter verschwimmen. Analysten prognostizieren “Galerie-artige” Arbeitsumgebungen als Standard für Premium-Büros in deutschen Zentren wie Berlin, München und Frankfurt.

Der Fokus wird sich auf “Authentizität” schärfen. Zukünftige Trends begünstigen “Charakter und Tiefe” gegenüber oberflächlichem Glanz. Unternehmen könnten vermehrt maßgefertigte Stücke in Auftrag geben, die eine spezifische Geschichte erzählen, statt generische “Corporate Art” zu kaufen.

Die Rolle des “Corporate Curators” könnte sich als Nische im Facility Management und HR etablieren – verantwortlich für wechselnde Installationen und kulturelle Programme, die das Büroumfeld dynamisch halten.

Die Botschaft für deutsche Unternehmen ist klar: Für eine starke Corporate Identity sollte man weniger Logos drucken und stattdessen Erlebnisse kurieren.

Anzeige

PS: Sie wollen, dass kunstvoll gestaltete Räume auch langfristig Mitarbeiter binden? Der Gratis‑Leitfaden zeigt 5 Sofortmaßnahmen und Übungen, mit denen Unternehmen Balance, Motivation und Produktivität fördern — praxisnah für HR und Führung. Jetzt Work‑Life‑Balance E‑Book herunterladen

@ boerse-global.de