Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der zum Sanierungsfall gewordene Baywa-Konzern DE0005194062 steht nach den ersten neun Monaten dieses Jahres schlecht da: Der Nettoverlust des 101 Jahre alten Münchner Traditionsunternehmens summierte sich in den Zeitraum auf knapp 641 Millionen Euro, wie die Baywa mitteilte.

14.11.2024 - 11:02:12

Agrarhändler Baywa mit 640 Millionen Euro Verlust - Aktie auf Tief seit 2003

Das war mehr als das Sechsfache des Verlusts im gesamten Jahr 2023. Das hohe Defizit war aber nicht allein auf schlechte Geschäfte zurückzuführen, sondern auch auf Abschreibungen im ersten Halbjahr. Eine Ergebnisprognose für dieses Jahr gab der Vorstand nicht ab.

An der Börse wurden die Zahlen und aktuellen Nachrichten mit weiteren Kursverlusten quittiert. Das Papier büßte bis zu drei Prozent auf 8,01 Euro ein und fiel damit auf den tiefsten Stand seit 2003. Vor zwei Jahren hatte die Aktie noch 49,20 Euro gekostet. Nach den heftigen Kursverlusten in den vergangenen Monaten ist das Unternehmen an der Börse gerade mal noch 300 Millionen Euro wert. Knapp 38 Prozent gehören der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs AG. Weitere fast 34 Prozent liegen in den Händen der Raiffeisen Agrar Invest AG. Der Streubesitz liegt bei gerade mal circa 28 Prozent.

Der Umsatz sank von Anfang Januar bis Ende September um knapp 12 Prozent auf 16 Milliarden Euro. Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa ist der größte deutsche Agrarhändler und für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung vor allem im Süden und Osten Deutschlands von Bedeutung. Weitere Geschäftsfelder sind erneuerbare Energien und Bau. Doch geht die Baywa-Führungsetage nach wie vor davon aus, dass eine "nachhaltige Sanierung" möglich ist, im Jahr 2027 soll der Konzern gesundet sein.

Grundlage soll ein Sanierungsgutachten werden, dessen endgültige Fassung im Dezember vorliegen soll. Bereits bekannt ist, dass die Gutachter umfangreiche Sparmaßnahmen aus und Verkäufe einzelner Geschäftsbereiche empfehlen werden. Für das Schlussquartal erwartet der Baywa-Vorstand um den von der Unternehmensberatung Alix Partners geholten Sanierer Michael Baur bereits "mehr Stabilität" in den einzelnen Geschäftsfeldern, wie es in der Quartalsmitteilung hieß.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Kritik aus Emder VW-Werk: Vorstand ohne Zukunftsbild Der Volkswagen DE0007664039-Vorstand um Oliver Blume ist bei einer Betriebsversammlung im Emder Werk für das Vorgehen in der aktuellen Krise scharf kritisiert worden. (Boerse, 06.12.2024 - 16:32) weiterlesen...

Freenet sieht nach Verkauf von IP-Adressen mehr Luft nach oben Der Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet DE000A0Z2ZZ5 wird für das laufende Jahr erneut optimistischer. (Boerse, 06.12.2024 - 09:42) weiterlesen...

Bayer-Konkurrent Corteva will Soja-Geschäft in Brasilien stark ausbauen Der US-Agrarchemie- und Saatgutkonzern Corteva US22052L1044 will Bayer DE000BAY0017 im brasilianischen Sojasamen-Markt deutlich mehr Konkurrenz machen. (Boerse, 05.12.2024 - 20:32) weiterlesen...

Richter lehnt Einigung zwischen Boeing und US-Regierung ab Ein US-Gericht hat eine Vereinbarung von Boeing US0970231058 mit der US-Regierung abgelehnt, durch die der Flugzeugbauer einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max entgangen wäre. (Boerse, 05.12.2024 - 20:15) weiterlesen...

Richter lehnt Einigung zwischen Boeing und US-Regierung ab Ein US-Gericht hat eine Vereinbarung von Boeing US0970231058 mit der US-Regierung abgelehnt, durch die der Flugzeugbauer einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max entgangen wäre. (Politik, 05.12.2024 - 20:12) weiterlesen...

Mobilfunkanbieter Freenet sieht nach Verkauf von IP-Adressen mehr Luft nach oben Der Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet DE000A0Z2ZZ5 will im laufenden Jahr dank eines Verkaufs überflüssiger IP-Adressen mehr erreichen. (Boerse, 05.12.2024 - 18:54) weiterlesen...