Produktion/Absatz, Wettbewerb

Das Regierungspräsidium Kassel ist gegen die vom Düngemittelhersteller K+S DE000KSAG888 geplante Einleitung von salzhaltigem Abwasser der Kali-Industrie in die Grube Springen in Thüringen.

25.03.2025 - 16:15:25

Regierungspräsidium gegen Kali-Abwässer in Thüringer Grube

Das Regierungspräsidium habe dem Vorhaben "das notwendige Einvernehmen versagt", teilte ein Sprecher auf Anfrage in Kassel mit. Die Zeitung "Freies Wort" (Dienstag) berichtete darüber.

Die Entscheidung sei bereits im Februar dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) in Jena übermittelt worden, so der Sprecher. Das Bergbauunternehmen K+S hat seit Jahren Probleme, die salzhaltigen Abwässer zu entsorgen. Jahrelang wurde ein zu großer Teil von ihnen in die Werra geleitet. Dafür sollte die seit langer Zeit stillgelegte Grube Springen aus Thüringer Sicht eine Alternative sein, auch um Arbeitsplätze von Kali-Bergleuten zu sichern. Das Verfahren dazu läuft seit mehreren Jahren in Thüringen und Hessen.

Kali-Abbau im großen Stil im Grenzgebiet

K+S fördert vor allem im thüringisch-hessischen Grenzgebiet im großen Stil Kalisalze, die etwa für Düngemittel gebraucht werden. In Thüringen ist das Werk Unterbreizbach aktiv. Das Unternehmen ist aber auch in den stillgelegten Kali-Gruben Merkers und Springen für unterirdische Sicherungsarbeiten zuständig, die vom Land Thüringen jährlich mit einem Millionenbetrag bezahlt werden.

Das Regierungspräsidium Kassel erklärte: "Nach umfassender behördlicher Prüfung unter Hinzuziehung eines spezialisierten Gutachterbüros sowie mehreren Erörterungsterminen mit dem Unternehmen und dem TLUBN konnte das Einvernehmen zu dem in Thüringen geführten Genehmigungsverfahren letztlich nicht erteilt werden."

Genehmigungsverfahren läuft seit Jahren

K+S habe nicht den Nachweis erbringen können, dass die Barriere durch einen Sicherheitspfeiler zwischen den hessischen und den thüringischen Bergwerksbereichen auch bei dauerhafter Einleitung salzhaltigen Wassers gewährleistet sei. Es würden unter anderem wegen der Untertagedeponie Herfa-Neurode besonders hohe Prüfmaßstäbe zur Langzeitsicherheit gelten.

Das Genehmigungsverfahren war auf Antrag der K+S Minerals and Agriculture GmbH bereits 2020 beim TLUBN als der zuständigen Bergbehörde in Thüringen beantragt worden. Für eine Zulassung ist wegen eines Staatsvertrags zum grenzüberschreitenden Kali-Abbau im Werra-Revier zwischen den Behörden in Thüringen und Hessen Einvernehmen herzustellen.

Nach früheren Angaben sind mehrere Tausend Arbeitnehmer im Kali-Revier Werra beschäftigt, darunter mehr als 1000 Thüringer.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

EWE klagt gegen Handynetz-Entscheidung der Netzagentur Nach einer Handynetz-Entscheidung der Bundesnetzagentur zieht das Telekommunikationsunternehmen EWE Tel vor Gericht. (Politik, 24.04.2025 - 07:28) weiterlesen...

Flughafen Leipzig/Halle: Streit um Ausbau zieht sich bis mindestens Jahresende Im Streit um den geplanten Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle ist eine Entscheidung nicht vor Ende dieses Jahres zu erwarten. (Politik, 24.04.2025 - 06:10) weiterlesen...

Millionenstrafe: EU 'zeigt Zähne' und ärgert Apple und Meta BRÜSSEL - Im laufenden Handelskonflikt mit den USA verärgert die EU-Kommission mit Millionen-Strafen US-Unternehmen - erntet aber auch Applaus. (Boerse, 23.04.2025 - 16:07) weiterlesen...

EU-Strafen gegen Meta und Apple wichtiges Signal Die von der EU-Kommission verhängten Strafen gegen die US-Technologiekonzerne Apple US0378331005 und Meta US30303M1027 sind auch Sicht der Grünen-Vorsitzenden Franziska Brantner ein wichtiges Signal. (Boerse, 23.04.2025 - 13:19) weiterlesen...

Grünen-Politiker: Strafen gegen Apple und Meta deutlich zu gering Der Grünen-Bundesabgeordnete Andreas Audretsch hält die von der EU-Kommission verhängten Strafen gegen die US-Technologiekonzerne Apple US0378331005 und Meta US30303M1027 für "deutlich zu gering". (Boerse, 23.04.2025 - 12:52) weiterlesen...

EU-Kommission: 700 Millionen Euro Strafe gegen Apple und Meta Die EU-Kommission verhängt gegen die US-Techkonzerne Apple US0378331005 und Meta US30303M1027 Strafen in Höhe von 500 Millionen und 200 Millionen Euro. (Boerse, 23.04.2025 - 11:51) weiterlesen...