NASDAQ, Yahoo

Das Netz auf dem Parkett: Internetunternehmen an der Börse

21.12.2020 - 22:45:00

Als sich das 20. Jahrhundert seinem Ende zuneigte, begann an der Börse eine neue Zeitrechnung: Erste Internet-Unternehmen begaben sich auf das internationale Finanzparkett und erzeugten eine Spekulationsblase, die bis heute in Erinnerung bleibt. Aktionäre, die vor Herbst 1998 Yahoo-Aktien kauften, dürfen sich bis heute über einen Gewinn von 5.000 Prozent freuen: So etwas funktioniert sonst nur im Casino – und das mit sehr viel Glück! Die Lage hat sich bis 2020 längst beruhigt, obwohl mehr berühmte Global Player als je zuvor auf dem Markt mitmischen.

Photo by InstagramFOTOGRAFIN (Author)
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Aufmerksame Marktbeobachter, die gleich beim ersten Börsengang von eBay, Amazon und Yahoo mit dabei waren, konnten bis heute satte Gewinne erzielen. Amazon-Aktien beispielsweise verdreißigfachten ihren Preis innerhalb von sieben Jahren. Wer damals zu spät einstieg, hatte teilweise hohe Verluste zu verkraften, denn dort, wo es ein steiles Aufwärts gibt, droht meistens auch ein tiefer Absturz: Noch etwas, das die Börse mit dem Casino gemeinsam hat. Die Kurse waren damals extrem volatil, das hat sich bis heute weitgehend geändert.

An der Börse tummelt sich inzwischen alles, was im Netz Rang und Namen hat. Auch die Online-Spieleindustrie hat hier vor vielen Jahren ihren festen Platz gefunden. Online Casinos locken nicht nur mit dem schnellen Geld im Netz, sie sind auch am Wertpapiermarkt nicht uninteressant. Ihr Geschäft fokussiert sich hauptsächlich auf das Angebot von Casino Spielen mit dem einen oder anderen attraktiven Online Casino Bonus, der dazu dient, die angelockten Kunden zu halten. Betano gehört zu den Anbietern, die einen hohen Neukundenbonus im Programm haben und damit für Aufsehen sorgen. Auf dem Börsenparkett sieht das etwas anders aus: Hier zählt vor allem die Beständigkeit des Wertes, weil viele Aktionäre sich etwas Handfestes wünschen. Eines ist klar: Gespielt wird in Deutschland immer –und das schafft Vertrauen in die zugehörigen Aktien.

Allerdings drängen sich immer mehr Unternehmen auf dem Online-Casino-Markt, die sich dann den großen Kuchen auf dem Entertainment-Sektor teilen. Die Nachfrage seitens der User wächst zwar ebenfalls an, doch kann nicht jede Plattform dauerhaft davon profitieren. Welche Betreiber sich in den nächsten Jahren durchsetzen, steht in den Sternen. Die alten Gambling-Hasen haben sprichwörtlich die besten Karten auf der Hand, doch auch neue Unternehmen mit Esprit und frischen Ideen könnten sich mit der Zeit durchsetzen.

Social Media ist auf dem Wertpapiermarkt ebenfalls vertreten, im Mai 2012 startete die Facebook-Aktie an der NASDAQ. Die größte elektronische Börse der USA ist in New York angesiedelt, an jenem Tag vor mehr als 8 Jahren liefen ihre Drähte heiß. Der Ausgabekurs lag bei 38 USD, das Unternehmen wurde auf 104 Milliarden USD geschätzt. Die Nachfrage war schon vor dem eigentlichen Börsengang so drängend, dass kurz vor Start noch ein Viertel mehr Wertpapiere geliefert wurden. Doch danach kam alles anders als erwartet: Die insgesamt 421 Millionen Aktien verloren rapide an Wert, nach vier Monaten standen sie nur noch bei der Hälfte. Ein harter Konkurrenzkampf gegen Google und Apple begann. Trotz steigender Umsatzzahlen fuhr Facebook Verluste ein.

Seit Beginn des Jahres 2019 zeigt sich bei Facebook eher positiver Trend. Ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung nutzt die Plattform derzeit monatlich, ungefähr 1,5 Milliarden Menschen sind täglich auf FB online. Die Stories Funktion einzuführen erwies sich als insgesamt gute Idee, die Nutzer nahmen diese neue Möglichkeit gern an. Auch die Werbekunden mehren sich wieder, sodass auch die Investoren erneut ein Auge auf Facebook werfen. Allerdings werden die Nutzerzahlen ebenso wie bei den Online-Casinos irgendwann nicht mehr automatisch wachsen. Dann gilt es, mit spannenden neuen Strategien aufzutrumpfen, um die Aufmerksamkeit der Welt zu behalten.

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Airbnb gehört zu den Börsen-Newcomern des Jahres 2020 – und legte ein beeindruckendes Debüt hin. Der Appartement-Vermittler wagte sich im Oktober erstmals an die US-Börse, ohne die ungünstigen Bedingungen und die teilweise harte Kritik am Unternehmen zu beachten. Innerhalb von 24 Stunden brachte dieser mutige Schritt Airbnb 3,5 Milliarden USD ein, die Aktien kosteten mit 68 USD einiges mehr als ursprünglich erwartet. Die Erstnotierung an der NASDAQ erfolgte dann schon mit 146 USD je Stück mit einem kurzfristigen Hochstart auf über 160 USD.

Vor dem Hintergrund, dass die Firma, die seit 2008 existiert, bislang noch keinen Gewinn erzielen konnte, erscheint dies umso erstaunlicher. 2020 brach der Umsatz sogar um zwei Drittel ein, aber was kümmert das schon die Aktionäre? In diesem Fall wollten sie einfach nur eines: kaufen.