Kartellamt, Rethmann-Gruppe

Das Bundeskartellamt will prüfen, ob die Rethmann-Gruppe in der Entsorgungswirtschaft künftig auch die Übernahmen von kleineren Unternehmen anmelden muss.

28.12.2023 - 16:47:35

Kartellamt behält Rethmann-Gruppe im Auge

Unternehmen der Rethmann-Gruppe seien in vielen Bereichen der Entsorgungswirtschaft sowohl bundesweit als auch in mehreren Bundesländern Marktführer mit beachtlichen Marktanteilen, berichtete die Behörde am Donnerstag in Bonn. "Insbesondere bei der Erfassung von Restmüll sowie bei der Erfassung und Aufbereitung von Altglas hat die Rethmann-Gruppe eine sehr starke Marktposition", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Vorangegangen war eine sogenannte Sektoruntersuchung.

Hintergrund ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Um der Fusionskontrolle zu unterliegen, muss demnach ein beteiligtes Unternehmen mindestens 50 Millionen Euro Umsatz und ein weiteres Unternehmen mindestens 17,5 Millionen Euro Umsatz erzielt haben. Bei kleineren Umsätzen kann die Behörde Anmeldungen nur anordnen, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass durch künftige Zusammenschlüsse der wirksame Wettbewerb im Inland erheblich behindert werden könnte.

Zur familiengeführten Rethmann-Gruppe gehören die drei Sparten Remondis, Rhenus und Saria. Die Gruppe ist auch zu 34 Prozent am französischen Bahnunternehmen Transdev Group beteiligt. Die Entsorgungsaktivitäten sind vor allem bei Remondis gebündelt. Remondis erwirtschaftet nach eigenen Angaben mehr als sieben Milliarden Euro Jahresumsatz und beschäftigt über 30 000 Menschen in 30 Ländern.

@ dpa.de