DAK-Studie, Gemeinschaft

DAK-Studie: Deutsche setzen 2026 auf Gemeinschaft statt Selbstoptimierung

30.12.2025 - 11:23:12

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Deutsche und Österreicher setzen 2026 auf mehr Zeit mit Familie und Freunden sowie Stressreduktion. Klassische Vorsätze wie Abnehmen treten in den Hintergrund.

Deutsche und Österreicher stellen ihre Neujahrsvorsätze radikal um. Statt auf Abnehmen oder Karriere zielen die meisten 2026 auf mehr Zeit mit Familie, Freunden und weniger Stress. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage für die DAK-Gesundheit.

Gemeinschaft schlägt Waschbrettbauch

Die Zahlen sind eindeutig: Für 62 Prozent der Befragten steht zwischenmenschliche Beziehung im neuen Jahr an erster Stelle. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 71 Prozent. Klassische Vorsätze wie „Rauchen aufhören“ oder „mehr Sport“ rutschen damit auf die hinteren Plätze.

Gleichzeitig wollen 61 Prozent der Deutschen ihren Stress reduzieren. Unter den Jüngeren ist dieser Druck mit 68 Prozent noch stärker ausgeprägt. Analysten sehen darin eine Gegenbewegung zur Digitalisierung und Vereinsamung der letzten Jahre.

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Digital Detox erreicht Rekordwert

Der bewusste Umgang mit Technik wird zum Massenphänomen. 36 Prozent der Deutschen planen für 2026 einen „Digital Detox“ – also den zeitweisen Verzicht auf Smartphone und Co.

Bei den Digital Natives ist der Trend noch drastischer: Jeder zweite 14- bis 29-Jährige (50 Prozent) will bewusster offline sein. Experten deuten dies nicht als Technikfeindlichkeit, sondern als Kompetenzgewinn. Die ständige Erreichbarkeit steht dem neuen Fokus auf echte Sozialkontakte im Weg.

Arbeitgeber unter Druck: Vom „Quiet Burnout“ zur „Mental Fitness“

Der Wertewandel erreicht auch die Arbeitswelt. Trendreports warnen für 2026 vor dem „Quiet Burnout“ – einer stillen Erschöpfung, bei der Mitarbeiter zwar funktionieren, innerlich aber ausgebrannt sind.

Die betriebliche Gesundheitsförderung reagiert: Der Fokus verschiebt sich von reiner Aufklärung („Mental Health Awareness“) hin zum aktiven Training („Mental Fitness“). Unternehmen müssen dauerhafte Unterstützung anbieten, nicht nur einmalige Aktionstage.

  • Finanzielle Sicherheit gewinnt parallel an Bedeutung.
  • Gefragt sind Modelle der „Continuous Care“.
  • Flexible Arbeitsmodelle werden vom Benefit zur Notwendigkeit.

Die Suche nach Halt in unsicheren Zeiten

Der Zukunftsreport 2026 des Zukunftsinstituts bestätigt den Trend auf gesellschaftlicher Ebene. In einer von Krisen und Beschleunigung geprägten Welt suchen Menschen nach „Resonanz“ und innerer Klarheit.

Dieser Blick nach innen ist keine Flucht. Vielmehr dient er als Strategie: Wer seine Werte kennt und pflegt, wird resilienter gegen äußere Unsicherheiten. Der neue „Wertekompass“ navigiert durch komplexe Zeiten.

Die Konsequenz? Der Wellnessmarkt wird sich von reiner Körperoptimierung hin zu mentaler Hygiene und sozialen Angeboten entwickeln. Für Politik und Arbeitgeber steigt der Druck, Arbeitsmodelle grundlegend neu zu denken. Das Jahr 2026 beginnt nicht mit dem Druck, besser zu werden – sondern mit dem Wunsch, sich näher zu sein.

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