DAK-Report: Psychische Krise erreicht Rekordniveau
09.12.2025 - 09:41:12Deutschland steht am Scheideweg: Während sich die Wirtschaft erholt, verschärft sich die psychische Gesundheitskrise dramatisch. Die gestern veröffentlichten DAK-Zahlen zeigen einen historischen Höchststand bei Angststörungen und Depressionen – besonders junge Frauen trifft es hart.
Die aktuellen Daten der DAK-Gesundheit zeichnen ein alarmierendes Bild. Bei Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren explodierten die Zahlen regelrecht:
- Angststörungen: Plus 53 Prozent seit 2019
- Chronische Fälle: Verdopplung (+106 Prozent)
- Depressionen: Plus 27 Prozent
- Essstörungen: Plus 38 Prozent
„Wir sehen hier das traurige Erbe der Pandemie, das sich nun mit neuen globalen Unsicherheiten vermischt”, erklärt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Die zeitgleich veröffentlichte COPSY-Studie des UKE Hamburg bestätigt den Trend: 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen berichten von geminderter Lebensqualität.
Die Ursachen haben sich verschoben. Statt Schulschließungen dominieren heute andere Ängste: 70 Prozent sorgen sich wegen globaler Kriege, gefolgt von wirtschaftlicher Unsicherheit und Klimawandel.
Passend zum Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Wenn Kolleg:innen monatelang ausfallen, drohen nicht nur hohe Kosten, sondern auch rechtliche Risiken. Praktische Muster für Überlastungsanzeigen und eine Excel-Gefährdungsbeurteilung helfen, Gefahren früh zu dokumentieren und Arbeitgeberpflichten rechtssicher zu erfüllen. Angesichts eines psychisch bedingten Ausfalls, der durchschnittlich über 30 Tage dauert, ist schnelles Handeln entscheidend. Jetzt kostenlose Überlastungsanzeige & Gefährdungsbeurteilung sichern
Arbeitswelt unter Druck: Psyche wird zum Wirtschaftsfaktor
Die mentale Belastung hinterlässt tiefe Spuren in den Unternehmen. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen – direkt nach Erkältungen.
Die Techniker Krankenkasse meldet 3,75 Fehltage pro Kopf für 2024, ein neuer Rekord. Besonders hart trifft es Gesundheits- und Erziehungsberufe. In der Altenpflege und Kinderbetreuung liegen die Werte weit über dem Durchschnitt. Ein psychisch bedingter Ausfall dauert durchschnittlich über 30 Tage – für Betriebe eine enorme Belastung.
„Die Debatte darf nicht bei Erkältungen stehenbleiben”, mahnt TK-Chef Dr. Jens Baas. „Die Langzeiterkrankungen sind der eigentliche Hebel, an dem Arbeitgeber mit besserer Unternehmenskultur ansetzen müssen.”
Versorgung am Limit: Monatelang auf Hilfe warten
Trotz steigender Dringlichkeit bleibt die Versorgung prekär. Die Bundespsychotherapeutenkammer kritisiert 20 Wochen Wartezeit im Schnitt, auf dem Land oft deutlich länger.
Seit Februar 2025 gilt zwar eine Neuregelung für vulnerable Gruppen, die schnellere Therapiezugänge ermöglicht. Doch der systemische Mangel an Kassensitzen bleibt das Nadelöhr. Digitale Gesundheitsanwendungen gewinnen als Überbrückung an Bedeutung – können aber keine persönliche Therapie ersetzen.
Was jetzt passieren muss
Verbände fordern eine Mental-Health-Offensive für 2026. Die Prioritäten sind klar:
- Mehr Schulpsychologen und fest verankerte Mental-Health-Curricula
- Digitale Hybrid-Modelle aus Video-Therapie und Vor-Ort-Sitzungen für die ländliche Versorgung
- Betriebliches Gesundheitsmanagement als ökonomische Notwendigkeit, nicht als bürokratische Pflicht
Die Botschaft ist eindeutig: Psychische Gesundheit ist keine Privatsache mehr, sondern eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre. Während Jugendliche heute offener über ihre Probleme sprechen, trifft diese Entstigmatisierung auf ein unvorbereitetes Hilfesystem.
Der Fachkräftemangel verschärft sich durch psychisch bedingte Ausfälle massiv – besonders in Care-Berufen. Was als Pandemie-Folge begann, entwickelt sich zum Langzeit-Effekt mit weitreichenden Konsequenzen für Gesellschaft und Wirtschaft.
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