DAK-Report: Jugendliche trinken weniger, bewegen sich kaum noch
18.12.2025 - 12:32:11Der aktuelle Kinder- und Jugendreport zeigt sinkenden Alkoholkonsum, aber eine verfestigte Gesundheitskrise durch Bewegungsdefizite und psychische Belastungen. Experten fordern ein Schulfach Gesundheit.
Die Zahl jugendlicher Rauschtrinker ist auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren gefallen. Gleichzeitig warnen Experten vor einer verfestigten Gesundheitskrise durch chronischen Bewegungsmangel und psychische Belastungen. Ein aktueller Report zeigt: Das „Erbe der Pandemie“ ist nicht überwunden.
Psychische Belastung bleibt auf hohem Niveau
Der neue DAK-Kinder- und Jugendreport 2025 liefert eine ernüchternde Bilanz. Entgegen vielen Hoffnungen sind die Raten für Angststörungen und Depressionen nicht gesunken. Sie verharren auf dem hohen Niveau der Corona-Jahre.
Besonders betroffen sind jugendliche Mädchen. Die Zahl der Behandlungen wegen Angststörungen liegt weiter deutlich über den Werten von 2019. Experten warnen vor einer langfristigen Verfestigung dieser Probleme.
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Schulsport fällt weiterhin zu häufig aus
Ein Haupttreiber der Krise ist der anhaltende Missstand im Schulsport. Aktuelle Daten belegen, dass der Sportunterricht überproportional häufig ausfällt. Die Gründe sind strukturell:
* Marode Infrastruktur: Der Sanierungsstau bei Sportstätten und Schwimmbädern wird auf über 30 Milliarden Euro geschätzt.
* Fachkräftemangel: Es fehlen Tausende qualifizierte Sportlehrer.
Die Folge: Über 80 Prozent der Heranwachsenden verfehlen die WHO-Empfehlung von 60 Minuten Bewegung pro Tag. Der während der Pandemie eingebrochene Aktivitätslevel wurde bisher nicht kompensiert.
Forderung: Schulfach „Gesundheit“ als Lösung?
Die Diskrepanz wirft ein Schlaglicht auf die Präventionsarbeit. Während Anti-Alkohol-Kampagnen wirken, fehlen vergleichbare Strategien gegen den „Sitz-Lebensstil“.
Als Reaktion fordern Kassenvertreter nun radikale Schritte. Ein zentraler Vorschlag ist die Einführung eines Schulfachs „Gesundheit“. DAK-Chef Andreas Storm betont, dass 84 Prozent der Schulkinder keine ausreichende Gesundheitskompetenz besäßen.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht einen Teil dieser Generation verlieren“, warnte Storm. Ein solches Fach könnte Lücken schließen, die der ausfallende Sportunterricht hinterlässt.
Drohende wirtschaftliche Folgen
Die ökonomischen Implikationen sind gravierend. Eine Generation mit chronischen Leiden wird dem Arbeitsmarkt nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.
* Krankenkassen rechnen mit explodierenden Kosten für Zivilisationskrankheiten bei immer jüngeren Patienten.
* Bildungsexperten sehen einen Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und Konzentrationsdefiziten.
Während klassische Sportvereine Mitglieder verlieren, boomt der Markt für digitale Gesundheits-Apps und E-Sports – was das Problem der körperlichen Inaktivität eher zementiert.
2026 wird zum Schicksalsjahr
Die Bundesregierung steht unter Druck, ihre vagen Ziele zur Bewegungsförderung mit konkreten Budgets zu hinterlegen. Erwartet werden:
1. Ein „Nationaler Bewegungsgipfel“ im Frühjahr 2026.
2. Eine mögliche Reform der Lehrpläne.
3. Verstärkte Investitionen in bewegungsfreundliche Schulhöfe und kommunale Sportangebote.
Die Botschaft der Daten ist klar: Deutschland droht den Kampf gegen die körperliche Trägheit und ihre psychischen Folgen zu verlieren.
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