Daimler Truck Aktie: Starker Auftrag

Daimler Truck erhält einen Großauftrag für Elektrobusse, besetzt die Führung der Spezialsparte neu und startet die Serienproduktion des eActros 400. Die Maßnahmen stärken die Elektrifizierungsstrategie.

Ein Großauftrag für Elektrobusse aus Belgien, ein Führungswechsel in der renditestarken Spezialfahrzeugsparte und ein weiterer Schritt bei E-Lkw: Daimler Truck bündelt zum Jahresende mehrere strategisch wichtige Signale. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob der Konzern seine Transformation in Richtung emissionsarmer Nutzfahrzeuge auch operativ untermauern kann.

Die Fakten im Überblick

• Rahmenvertrag über bis zu 500 Elektrobusse mit De Lijn in Flandern
• Führungswechsel bei Mercedes-Benz Special Trucks zum 1. Januar 2026
• Produktionsstart des eActros 400 im Werk Wörth
• Daimler-Managerin übernimmt Vorsitz im ACEA-Nutzfahrzeug-Ausschuss
• UBS bestätigt neutrales Votum, Kursziel 40 Euro

Börsentechnisch spiegelt sich die Nachrichtenlage in einer moderaten, aber stabilen Entwicklung wider: Die Aktie liegt mit rund 2,75 % im Plus seit Jahresanfang und notiert mit aktuell 37,39 Euro nahe ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Gleichzeitig beträgt der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bei 44,39 Euro noch rund 16 %, was den Spielraum für positive Impulse unterstreicht.

Großauftrag stützt Elektrobus-Geschäft

Kern der Meldung ist der Rahmenvertrag der Bussparte mit dem flämischen Verkehrsunternehmen De Lijn. Der Auftrag über bis zu 500 elektrische Stadtbusse der Marke Mercedes-Benz gehört zu den größten Einzelabschlüssen für E-Busse in Europa im Jahr 2025. De Lijn treibt die Elektrifizierung seiner Flotte konsequent voran und setzt dabei auf die eCitaro-Plattform.

Für Daimler Truck ist dieser Deal strategisch wichtig:
– Er festigt die Position im europäischen E-Bus-Markt.
– Er zeigt, dass die Produkte sich gegen starke Konkurrenz aus China und Europa durchsetzen können.
– Er sorgt für eine gut planbare Auslastung im Busgeschäft, das sich zuletzt als vergleichsweise stabil erwiesen hat.

Gerade vor dem Hintergrund eines zyklisch schwankenden Lkw-Marktes in Europa und Nordamerika wirkt das Bussegment damit als Stabilisator im Konzernportfolio.

Personalie bei Special Trucks mit Signalwirkung

Parallel dazu ordnet Daimler Truck die Führung der Spezialfahrzeug-Sparte neu. Dennis Kinzelmann übernimmt zum 1. Januar 2026 die Rolle des CEO von Mercedes-Benz Special Trucks. Er folgt auf Franziska Cusumano, die konzernintern zur Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation nach Japan wechselt und dort ab April 2026 die Leitung übernimmt.

Special Trucks bündelt unter anderem:
– Unimog
– Econic
– Zetros
– das Defence-Geschäft

Gerade Letzteres gewinnt angesichts steigender Verteidigungshaushalte in Europa an Bedeutung. Die direkte Anbindung des Bereichs an die Konzernspitze und die Besetzung mit einem erfahrenen Manager unterstreichen die strategische Relevanz dieser renditestarken Sparte.

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Fortschritte bei E-Lkw und politische Positionierung

Zusätzlichen Rückenwind für die Transformation liefert der Produktionsstart des eActros 400. Im Dezember ist im Werk Wörth die Serienfertigung dieser zweiten Generation des elektrischen Lkw für den schweren Verteilerverkehr angelaufen. Er ergänzt den bereits eingeführten eActros 600 für die Langstrecke und erweitert damit das Angebot im E-Lkw-Portfolio.

Auf Verbandsebene stärkt Daimler Truck gleichzeitig seinen Einfluss: Karin Rådström, CEO im Konzern, übernimmt zum 1. Januar 2026 den Vorsitz des Nutzfahrzeug-Ausschusses des europäischen Herstellerverbands ACEA. In dieser Rolle vertritt sie die Branche in einer Phase, in der CO₂-Regulierung und Flottenziele den strategischen Rahmen für Hersteller entscheidend prägen.

Analystenblick und Kursbild

Die UBS bewertet die Aktie weiterhin mit „Neutral“ und hat das Kursziel auf 40 Euro gesetzt. Begründet wird dies mit einer soliden Auftragsbasis und strikter Kostenkontrolle unter der Führung von Rådström. Aus Marktsicht bleibt der Titel damit eher im „soliden Mittelfeld“, aber mit klar erkennbaren operativen Fortschritten.

Charttechnisch bewegt sich die Aktie nach einer Erholung vom 52‑Wochen-Tief bei 31,15 Euro wieder über den 50‑Tage-Durchschnitt von 36,04 Euro. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 37,8 signalisiert keine Überhitzung, sondern eher eine ruhige, leicht konsolidierende Phase.

Fazit und Ausblick

Der Rahmenvertrag mit De Lijn, der Führungswechsel bei Special Trucks und der Produktionsstart des eActros 400 fügen sich zu einem konsistenten Bild: Daimler Truck untermauert zum Jahresende sowohl seine Elektrostrategie als auch die Stärkung margenstarker Spezialsegmente. Operativ rückt nun das Jahr 2026 in den Fokus, wenn die ersten größeren Tranchen der Elektrobusse ausgeliefert werden, Kinzelmann seine Rolle bei Special Trucks antritt und die eActros-400-Produktion zunehmend in den Stückzahlen sichtbar wird. Spätestens die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, wie stark sich diese Bausteine in Umsatzwachstum und Margen niederschlagen.

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