Cybersicherheits-Müdigkeit, Schweizer

Cybersicherheits-Müdigkeit bedroht Schweizer KMU

27.12.2025 - 13:12:12

Die ständige Flut an Warnungen und Regeln lähmt die Wachsamkeit in Schweizer Unternehmen und gefährdet die Einhaltung des Datenschutzgesetzes.

Zürich, 27. Dezember 2025 – Während Schweizer KMU das Geschäftsjahr abschließen, zeichnet sich eine neue, schleichende Gefahr ab. Experten warnen eindringlich vor Cybersecurity Fatigue – einer mentalen Erschöpfung der Belegschaft durch permanente Sicherheitsanforderungen. Diese Müdigkeit untergräbt die Compliance mit dem revidierten Datenschutzgesetz (nDSG) und macht Unternehmen angreifbarer denn je.

Die Digitalisierung hat 2025 einen Höhepunkt erreicht, doch der Preis ist hoch. Mitarbeitende in KMU sind einer Flut aus Sicherheitsrichtlinien, Multi-Faktor-Authentifizierungen und Phishing-Simulationen ausgesetzt. Die Folge ist eine gefährliche Desensibilisierung. Laut Analysen des Swiss Cyber Institute und der Netzwoche handelt es sich nicht um Unlust, sondern um kognitive Überlastung.

Die Qualität von Sicherheitsentscheidungen sinkt rapide, wenn sie dutzendfach am Tag getroffen werden müssen. Für KMU ohne eigenen Chief Information Security Officer (CISO) ist das besonders kritisch. Forscher der ETH Zürich beschreiben diesen Zustand bereits als „erlernte Hilflosigkeit“. Die Verantwortung lastet auf zu wenigen Schultern – oder wird kollektiv ignoriert.

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nDSG-Compliance in Gefahr: Meldungen bleiben aus

Das seit 2023 geltende, revidierte Datenschutzgesetz verzeiht diese Müdigkeit nicht. Compliance erfordert proaktives Handeln: von der Dokumentation bis zur Meldung von Verstößen. Genau hier zeigt die Fatigue fatale Wirkung.

Verdächtige E-Mails werden nicht mehr gemeldet, sondern aus Resignation ignoriert oder gar geöffnet, um den Arbeitsfluss nicht zu stören. Berichten zufolge ist die Meldequote interner Vorfälle in KMU im vierten Quartal 2025 signifikant gesunken – just zu einer Zeit, in der KI-gestützte Cyberangriffe zunehmen. Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) zeigt dabei immer weniger Toleranz für organisatorisches Versagen. Sanktionen können auch verantwortliche Privatpersonen treffen.

Komplexität und Kostendruck befeuern die Krise

Die Ursachen sind vielfältig. Die technologische Komplexität wächst: KMU müssen hybride Cloud-Strategien managen und sind von internationalen Hyperscalern abhängig. Gleichzeitig erhöht der wirtschaftliche Druck das Risiko. Steigende Insolvenzen in der IT-Branche zwingen zum Sparen.

Budgets für wirksame Security-Schulungen werden gekürzt oder in digitale „Gießkannen-Trainings“ umgeleitet, die die Überforderung oft noch verstärken. Hinzu kommt die „Patch-Müdigkeit“ der IT-Abteilungen selbst, die mit der Flut an notwendigen Sicherheitsupdates kaum Schritt halten können.

Ausblick 2026: Der Weg zur menschenzentrierten Sicherheit

Trotz der düsteren Lage zeichnen sich für das kommende Jahr Lösungen ab. Der Fokus verschiebt sich von der reinen Technologie hin zu einer Human-Centric Security. Das Ziel: Mitarbeitende entlasten, statt sie mit weiteren Regeln zu bombardieren.

Drei entscheidende Trends für 2026

  • Automatisierung vor Delegation: Sicherheit soll im Hintergrund wirken. Passkeys ersetzen komplexe Passwörter, automatisierte Filter entlasten von ständigen Entscheidungen.
  • Adaptive statt pauschale Schulungen: KI-gesteuerte Lernplattformen greifen nur ein, wenn ein Nutzer risikoreiches Verhalten zeigt. So wird gezielt und effektiv trainiert.
  • Kultur des Vertrauens etablieren: Eine positive Fehlerkultur ist zentral. Wer einen Vorfall meldet, muss als Teil der Lösung und nicht als Problem behandelt werden.

Für Schweizer KMU wird 2026 ein Schicksalsjahr. Neue EU-Regularien wie der KI-Akt, der auch Exporteure betrifft, werden die Komplexität weiter erhöhen. Nur wer die Cybersecurity Fatigue durch intelligente Prozesse und eine unterstützende Kultur bekämpft, bleibt langfristig sicher und compliant. Die Devise lautet: Weniger manuelle Hürden, mehr effektive Sicherheit im Hintergrund.

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